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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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einmal das gelingen sollte, ehe ich mich an Kompliziertes wage.
Closer: Und ist es Ihnen gelungen?
Remote: Leider nein. Er klammert sich dickköpfig an seinen eigenen Willen, auch wenn er kaum noch zu einem klaren Gedanken in der Lage ist.
Closer: Das hat man oft. Wenn man die Persönlichkeit eines Menschen zerstören will, geht es weniger darum, seine Schutzhülle zu zertrümmern, als vielmehr die schwachen Stellen darin zu finden.
Remote: Das ist nur zu wahr. Ich hoffe, er erweist sich als interessantes Anschauungsobjekt für Sie.
Closer: Lassen Sie uns über die Einzelheiten reden.
Remote: Na schön. Derzeit halten Sie sich in Sacramento auf. Haben Sie einen Wunsch, wo der Austausch stattfinden soll?
Closer: Ich dachte an einen Ort irgendwo in Kalifornien, wo nicht so viele Leute sind.
Remote: Ich werfe schnell einen Blick auf die Karte … Entlang der Interstate 5 gibt es einige Kleinstädte. Wie wäre es mit Mount Shasta City oder vielleicht eher Dunsmuir?
Closer: Mir würde Mount Shasta passen.

    Mount Shasta City war eine Kleinstadt mit gerade einmal dreieinhalbtausend Einwohnern. Sie war aus einer Wegstation entlang der Goldrauschroute hervorgegangen, die man Siskiyou-Pfad nannte, und lag direkt am Fuß des Mount Shasta. Heute verlief die Interstate 5 entlang des alten Goldgräberpfads, und statt der Glückssucher bereisten ihn Skitouristen und Wallfahrer. Der über viertausend Meter hohe Gipfel lockte sowohl jene, die rasante Abfahrten mochten, als auch jene, die glaubten, dort dem Himmel näher zu sein. In der Stadt drängten sich New-Age-Sekten, buddhistische Aussteiger und alle möglichen Kirchen. Und während der Berg nach dem Glauben der indianischen Ureinwohner den Himmelshäuptling Skell beherbergte, meinten andere, er sei von einem Gängesystem durchzogen, das von einer alten Rasse aus Lemuria bevölkert war.
    Malcolm Tanner hätte es auch nicht gekümmert, wenn jeden Samstag grauhäutige Aliens auf dem Gipfel gelandet wären und den Leuten zum Vergnügen Gegenstände in den Hintern einführten. Er hatte hier wichtigere Dinge zu erledigen.
    Er fuhr vorsichtig, da dicker, schwerer Schnee den Berghang bedeckte und die Äste der Kiefern entlang der Straße nach unten bog. Zwar hatte sein Jeep genug Leistung, um damit die meisten Straßenverhältnisse zu meistern, aber Tanner war es nicht gewohnt, mit einem Anhänger zu fahren. Alle paar Sekunden blickte er in den Rückspiegel aus Angst, der Hänger könnte außer Kontrolle geraten. Schließlich wollte er nicht, dass seine Ware bei der Auslieferung beschädigt wurde. Nicht dass es ihm um die Ware an sich gegangen wäre, aber er wollte nicht unfähig erscheinen. Das konnte er sich nicht erlauben.
    Die Anweisungen für die Übergabe waren äußerst detailreich. Tanner waren die Gefahren jedoch bewusst, denn Transporte waren immer der heikelste Teil seiner Arbeit. Sie brachten viel zu viele Unwägbarkeiten mit sich. Dazu bestand ein erhöhtes Risiko, dass die Fracht einen Fluchtversuch unternahm oder um Hilfe rief.
    Das stand allerdings kaum zu befürchten, denn die letzten sechs Stunden hatte Goliath Mason so tief geschlafen, dass man es schon fast hätte ein Koma nennen können. So bald würde er daraus nicht erwachen, und selbst wenn, war er gut gefesselt und an Überwachungsgeräte angeschlossen. Tanner würde merken, wenn er erwachte, noch bevor Mason es selbst wusste.
    Tanner hielt vor einem kleinen Motel, bezahlte eine Übernachtung in bar und parkte den Wagen so, dass der Anhänger direkt vor seinem Zimmer stand. Kurz sah er nach dem schlafenden Riesen, um sicherzugehen, dass er noch bewusstlos war.
    Dann machte er sich auf eine kleine Wanderung.
    Der Übergabeort befand sich im Stadtzentrum auf dem Parkplatz eines Supermarkts. Mit Google Earth hatte er die Stelle leicht gefunden, und zu Fuß erreichte er sie ebenso leicht. Doch er ließ sich Zeit und spielte den Touristen, schlenderte durch die Gegend, bummelte durch ein paar Läden und kaufte sich einen Kaffee im Pappbecher und eine Lokalzeitung. Dabei traf er zwei Mönche in orangefarbenen Kutten, ein paar bekiffte Snowboarder, eine Gruppe begeisterter japanischer Touristen in teuren Wintersportklamotten und etliche Leute, die ganz normal aussahen und von hier sein konnten oder auch Besucher sein mochten.
    Polizisten begegneten ihm keine, noch sonst jemand, der ihm nach Gesetzeshüter ausgesehen hätte. Falls es welche gab, waren sie unsichtbar.
    Schließlich steuerte er den Supermarkt an.
    In

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