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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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er die Beine nicht hoch genug heben konnte, kroch er auf Händen und Füßen hinein. Nikki machte die Tür zu und schloss ab. Dann suchte sie nach der Pistole.
    Inzwischen war sie stocknüchtern.

    Jack betrachtete die Stufen wie ein Bergsteiger, der den Mount Everest erklimmen wollte.
    Der geeignete Ort für eine Falle. Man brauchte nur ein – oder sicherheitshalber zwei – Stufen mit einem aus der Ferne aktivierbaren Druckschalter zu versehen, und bums!
    Es gab noch einen anderen Weg nach oben. Jack ging zu dem Roboter zurück und holte die Kabelschlinge. Kurz überlegte er und steuerte dann die Küche an. Die Tür der Mikrowelle war stabil, aber nachdem er ein paar Minuten mit ganzer Kraft daran rüttelte, brach sie krachend aus den Angeln.
    Er wickelte das Kabel um die Tür und kehrte ins Foyer zurück. Dann schleifte er auch noch den Roboter herbei. Gerade knüpfte er weitere Knoten in das Kabel, als er Remotes Stimme hörte.
    »Mir ist im Augenblick nicht ganz klar, was Sie vorhaben. Mal angenommen, ich verschanze mich im ersten Stock, dann werden Sie nicht zu mir eindringen können. Außer einem bisschen Schrott haben Sie keinerlei Ausrüstung. Sie sind wie ein Höhlenmensch, der sich mit einem Astronauten anlegt.«
    »Unterschätzen Sie den Höhlenmenschen bloß mal nicht«, murmelte Jack. Das Treppengeländer setzte sich oben fort und lief entlang des Absatzes noch zweieinhalb Meter nach rechts, bis es an der Wand endete. Es bestand aus Holz, und der polierte Handlauf ruhte auf gedrechselten Pfosten. Jack ließ die Mikrowellentür versuchsweise ein paarmal hin- und herschwingen. Dann schleuderte er sie hoch über seinen Kopf, ohne das Kabel dabei loszulassen. Ein paarmal prallte sie am Geländer ab. Er zielte genauer, und schließlich gelang es ihm, die Tür zwischen zwei Stützen hindurchzuwerfen. Langsam zog er an dem Kabel, so dass die Tür in seine Richtung rutschte, bis sie sich zu beiden Seiten mit den Säulen verkantete.
    »Sehr schlau. Wahrscheinlich glauben Sie auch, dass Sie mit diesem Teil meine Tür zertrümmern können, oder was?«
    Jack ignorierte ihn. Er stieg auf das Gehäuse des Roboters, um so hoch wie möglich zu gelangen, griff nach dem mit Knoten versehenen Kabel, und indem er sich mit bloßen Füßen gegen die Wand stemmte, hangelte er sich nach oben. Sein Rücken schmerzte infernalisch, aber er achtete nicht darauf.
    Gerade bekam er den unteren Teil eines Pfostens zu fassen, als der Sprengsatz hochging.

    Nikki war klar, dass sie ein Problem hatte.
    Auch wenn er in Handschellen war, konnte Goliath eines trotzdem machen: Lärm. Anfänglich hatte er mit dem Eimer getrommelt, aber nun, da er nicht mehr geknebelt war, konnte er sich die Seele aus dem Leib brüllen oder seinen massigen Körper gegen die Wände werfen. Nikki war sich noch nicht einmal sicher, ob die Tür seinen Anstürmen standhalten würde.
    Sie musste ihn an einen anderen Ort schaffen. Parkins konnte sie jedoch auch nicht allein lassen, und um ihn laufen zu lassen, war es noch zu früh. Sie war sich ziemlich sicher, dass Parkins bei ihrer gemeinsamen Geschichte bleiben würde, aber wenn sie ihn jetzt freiließ, konnte sie Jack damit in die Scheiße reiten. Sie war auf Blindflug, und ihr Kopilot war nicht zur Stelle. Hinter ihrem Haus tickte eine einäugige, menschliche Bombe. Sie musste etwas unternehmen, und zwar sofort.
    Sie öffnete die Tür zum Keller und stürzte fast, als sie die Treppe hinuntereilte. Parkins hatte sich gegen das Rohr geschmiegt, an das er gekettet war, und schlief. Mit einer Hand kramte sie nach dem Handschellenschlüssel, mit der anderen hielt sie die Pistole. »He!«, sagte sie. »Wach auf!«
    Er blinzelte sie mit verschlafenen Augen an. »Wa…?«
    Hastig öffnete sie seine Handschellen, bevor er überhaupt an eine Reaktion denken konnte. Dann steckte sie die Schellen in die Tasche und trat einen Schritt zurück. »Komm schon, steh auf. Wir ziehen um.«
    »Umziehen? Wohin denn?«
    »Das brauchst du nicht zu wissen. Auf geht’s.« Sie fuchtelte ungeduldig mit der Pistole.
    Er rührte sich nicht. Plötzlich wirkte er hellwach. Aber auch verängstigt. »Ich … ich will nicht.«
    Nikki begriff. »Du glaubst, ich bring dich irgendwohin, um dich umzulegen, stimmt’s? Du hast zu viele schlechte Filme gesehen – wenn ich dich umbringen wollte, würde ich es hier tun, kapiert? Nein, wir ziehen um, weil es hier nicht mehr sicher ist. Oder willst du, dass die Bullen kommen und uns festnehmen,

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