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Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Du wirst sein nächstes Opfer sein: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donn Cortez
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rissen.
    Denn die Gottesanbeterinnen würden niemals einen Gott akzeptieren, der zuließ, dass man ihn in einen Käfig sperrte. Doch wenn Goliath erst einmal frei war, dann war er bis in alle Ewigkeit frei.
    Deshalb hatte er Ja und Nein geknurrt und: Komm schon, ich frier’ mir hier die Eier ab, obwohl sein Körper weit, weit weg zu sein schien und er ihn lenkte wie die Figur in einem Videospiel. Selbst sein verletztes Auge war lediglich ein nerviges Ärgernis, das keine größere Rolle spielte.
    Die Frau mit der Pistole hatte den Anhänger wieder abgeschlossen, hatte sich in den Kleinlaster gesetzt und war weitere zwei Stunden gefahren. Jetzt waren sie im Vorgebirge in irgendeinem erbärmlichen Touristenkaff. In dem Strip-Motel, das außer ihnen keine anderen Gäste zu beherbergen schien, hausten sie im äußersten Zimmer. Goliath war im Bad mit Handschellen an den Siphon gekettet und schlief unter dem Waschbecken und auf einer Bettdecke, die vom Doppelbett heruntergezogen worden war. Die Frau mit der Pistole schlief auf einer Betthälfte, während auf der anderen ein Typ schlief. Sie hatte das Telefon von der Wand abgenommen und in der Nachttischschublade verstaut, bevor sie den Typen am Bettrahmen festgekettet hatte. Das fand Goliath äußerst interessant. Offenbar war er nicht der einzige Gefangene in ihrer Sammlung.
    Er musterte das Rohr, an dem er festgemacht war. Er war einigermaßen überzeugt, dass er es hätte aus der Wand reißen können, aber nicht, ohne die Frau dabei zu wecken. Er hätte sich auch die Seele aus dem Leib brüllen können, da sie ihn nicht geknebelt hatte, aber das ging gegen seine tiefsten Instinkte. Nie hatte Goliath die Bullen um irgendeinen Gefallen gebeten, und er würde es niemals so weit kommen lassen, dass sie ihm zu Hilfe eilten. Das könnte er nie wieder ungeschehen machen. Und selbst wenn seine Brüder ihn irgendwann nicht mehr damit verhöhnten, wären da noch immer die Gottesanbeterinnen, die seine Seele auffressen würden.
    Nein. Er würde auf seine Gelegenheit warten. Er würde die Frau vergewaltigen und anschließend töten. Dann würde er sie aus reinem Vergnügen noch ein paarmal vergewaltigen. Vielleicht würde er ihr vorher auch erst die Augen ausstechen.
    Den Gottesanbeterinnen, die in seinem Hinterkopf heulten, schien die Idee zu gefallen.

    Jack sah zu seinem Gefangenen hinüber, der noch immer bewusstlos war. Er legte das Buch weg und humpelte zum Badezimmer. Es war gut mit Medikamenten und allem ausgestattet, was man für eine kleine Operation brauchte: Skalpelle, chirurgische Nähnadeln und Faden, Antibiotika, um Infektionen zu vermeiden, Spritzen – aber kein Morphin und keine Lokalanästhetika. Er suchte weiter, doch er fand keinerlei Schmerzmittel, nicht einmal Aspirin.
    Er hielt inne und dachte nach. Menschen, die gerade erst ihre Abhängigkeit überwunden hatten, mieden häufig Alkohol und Drogen aller Art, verbannten sogar Dinge wie Mundspülungen aus ihren Häusern – doch Jack entdeckte eine Flasche Isopropylalkohol neben einer Packung steriler Tupfer.
    Mit einer Pinzette zog er sich die Holzsplitter heraus, die bei der Detonation in ihn eingedrungen waren, rieb sich mit antibiotischer Salbe ein und verband die schlimmsten Wunden mit Verbandmull und Klebepflaster. In Remotes Schlafzimmer fand er eine Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt, die er anziehen konnte. Die Socken und das Paar Slipper waren zwar eine Nummer zu klein, aber immerhin hatte er etwas an den Füßen. Dann öffnete er eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank und leerte sie. Und dasselbe wiederholte er mit einer zweiten Flasche. In der Mikrowelle erhitzte er eine Plastikschüssel voll Suppe, bis sie lauwarm war. Dann aß er sie.
    Darauf kehrte er zu dem Tisch und der Wand mit Monitoren zurück. Indem er die aktiven Bildschirme eine Weile beobachtete, erfuhr er so manches. Erstens, dass sie sich auf einer Insel befanden. Zweitens, dass sie weit genug im Norden waren, dass sich selbst am Meer eine Schneedecke hatte bilden können. Drittens, dass am Anlegesteg ein Boot festgemacht war, mit dessen Hilfe er von hier verschwinden konnte.
    Wenn er es schaffte, aus dem Haus zu entkommen.
    Einer der Bildschirme mit dem Bild der mitten im Angriff erstarrten Eden darauf unterschied sich von den anderen. An seinem unteren Rand blinkte ein Symbol auf, was darauf hindeutete, dass im Hintergrund etwas ablief. Jack musterte die Tastatur und drückte dann zufällig irgendeine Taste.
    Das Bild auf dem

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