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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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kommen Sie bitte mit.«
    Ellie saß mit über den Rand baumelnden Beinen auf einem Bett in der Notaufnahme und wartete auf uns. Sie winkte uns auf ihre typische mädchenhafte Weise zu, und das Herz zog sich mir in der Brust zusammen.
    »Was machst du denn für Sachen?« Elodie trat hastig zu ihr, und Ellie griff nach der Hand ihrer Mutter.
    »Ellies Familie?«
    Wir drehten uns zu einem ungefähr vierzigjährigen, wie ein Bücherwurm wirkenden Arzt um, der hinter uns aufgetaucht war. »Ja«, bestätigten wir alle einstimmig, und Ellie rang sich ein erschöpftes Lächeln ab.
    »Ich bin Dr. Ferguson. Wir machen bei Ellie eine MRT , sobald der Raum frei ist.«
    »Eine MRT ?« Bradens Züge spannten sich an, als er sich zu seiner Schwester umblickte. »Was geht hier vor, Els?«
    Ihre Augen weiteten sich, als sie spürte, wie ihr all unsere Besorgnis entgegenschlug. »Ich fühle mich seit einiger Zeit nicht ganz wohl.«
    »Was soll das heißen, nicht ganz wohl?«, fragte Adam ungeduldig und baute sich so einschüchternd vor ihr auf, dass Ellie zusammenzuckte.
    »Adam.« Ich fasste ihn bei der Schulter, um ihn zur Ruhe zu mahnen, doch er schüttelte mich nur unwirsch ab.
    »Ich glaube, der Arzt hat sich geirrt, als er meinte, ich bräuchte eine Brille«, gestand Ellie leise.
    Dr. Ferguson, der es offenbar für geraten hielt, seiner Patientin zu Hilfe zu kommen, räusperte sich. »Ellie hat uns gesagt, sie hätte unter Kopfschmerzen, Taubheitsgefühlen und Kribbeln im rechten Arm sowie unter Erschöpfung und Koordinationsstörungen gelitten, und heute hatte sie ihren ersten Krampfanfall. Wir machen eine MRT , um sie gründlich durchzuchecken, okay?«
    »Taubheitsgefühle?«, murmelte ich, dabei starrte ich ihren Arm an und erinnerte mich daran, wie oft sie ihn geknetet oder geschüttelt hatte. Und an all die Male, wo sie über Kopfschmerzen geklagt hatte. Scheiße.
    »Tut mir leid, Joss. Ich wollte einfach nicht zugeben, dass ich mich so mies gefühlt habe.«
    »Ich glaube es einfach nicht.« Elodie ließ sich gegen Clark sinken. »Du hättest es uns sagen müssen!«
    Ellies Lippe zitterte. »Ich weiß.«
    »Wann ist das Gerät frei?« Bradens Stimme klang leise, fast drohend.
    Dr. Ferguson ließ sich davon nicht beeindrucken. »Ich schicke Ellie hoch, sobald ich kann, aber es sind noch ein paar Patienten vor ihr an der Reihe.«
    Und so begann das Warten.

Kapitel 21
    N ach stundenlangem Warten wurde Ellie nach der MRT nach Hause geschickt. Man sagte uns, dass die Ergebnisse so schnell wie möglich vorliegen würden, was aber immer noch eine zweiwöchige Wartezeit bedeuten konnte. Wir warteten schließlich zehn Tage, und diese zehn Tage waren furchtbar. Eine Art dumpfer Benommenheit überkam uns, während uns die schlimmsten Szenarien durch den Kopf gingen. Ich stattete Dr. Pritchard einen Besuch ab, konnte mich aber nicht dazu durchringen, ihr anzuvertrauen, was in mir vorging. Es wurde eine ruhige Sitzung.
    Die ganzen zehn Tage verliefen ruhig. Wir drei saßen im Apartment, nahmen Anrufe von Elodie und Adam entgegen, sprachen sonst aber kaum, kochten Tee und Kaffee, holten uns etwas zu essen und sahen fern. Zu richtigen Gesprächen kam es nicht. Es war, als hätte die Angst jeglicher ernsthaften Diskussion einen Riegel vorgeschoben. Und zum ersten Mal seit Beginn unserer Beziehung schliefen Braden und ich in einem Bett, ohne Sex zu haben. Ich wusste nicht, was ich für ihn tun konnte, also überließ ich ihm die Führung. Wenn wir miteinander schliefen, dann langsam und zärtlich, wenn nicht, rollte Braden mich auf die Seite, schlang einen Arm um mich und zog mich an sich, so dass sein Kopf neben dem meinen ruhte. Ich legte dann meinen Arm über seinen, hakte den Fuß um sein Bein und ließ ihn eng an mich geschmiegt einschlafen.
    *
    Dr. Ferguson rief an und bat Ellie zu einem Gespräch zu sich.
    Das war schlecht. Das klang schlecht. Ich starrte Ellie an, nachdem sie aufgelegt hatte, und alles, was ich bislang mühsam unter Kontrolle gehalten hatte, drohte sich Bahn zu brechen. Ich sah die Angst in Ellies Augen und wurde so von meiner eigenen verzehrt, dass ich nichts sagen konnte, was ihr geholfen hätte, also blieb ich stumm. Braden begleitete sie zu dem Termin, und ich wartete im Apartment – dem großen, kalten, stillen Apartment –, starrte den Christbaum an und konnte nicht glauben, dass Weihnachten nur noch zehn Tage entfernt war.
    Während der zwei Stunden, die sie weg waren, musste ich mit dem Hintern fest auf

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