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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Gedanken darüber, ob sie glücklich war, und darüber, was ich tun konnte, um ihr das zu verschaffen, was sie glücklich machte. Noch nicht einmal meine Beziehung zu Rhian war so eng.
    Ich stand Ellie fast so nah wie damals Dru.
    Und jetzt würde ich Ellie ebenfalls verlieren.
    Ich sank auf den eiskalten Steinboden neben der Kanone und schlang in dem Bemühen, all den Schmerz aus mir herauszupressen, die Arme um meinen Körper. Mir kam der Gedanke, dass ich mich vielleicht besser fühlen würde, wenn ich alles in meinem Kopf umschreiben würde. Vielleicht standen Ellie und ich uns gar nicht so nah. Vielleicht war das nie der Fall gewesen. Wenn das zutraf, dann wäre ihr Verlust viel leichter zu ertragen.
    Ich schrak zusammen, als plötzlich mein Handy klingelte. Von bleischwerer Furcht erfüllt, zog ich es aus der Tasche und stieß erleichtert den Atem aus, als ich sah, dass die Anruferin Rhian war.
    »Hey«, meldete ich mich heiser.
    »Yo, Süße.« Rhian klang überraschend fröhlich. »Wie geht’s, wie steht’s? Ich rufe nur an, um dir zu sagen, dass James und ich in drei Tagen nach Edinburgh fliegen und dann nach Falkirk fahren, um Weihnachten bei seiner Mum zu verbringen. Wir wollen dich kurz besuchen, ehe wir in den Zug steigen, daher brauche ich deine Adresse.«
    Ganz schlechtes Timing. »Bei mir zu Hause herrscht zurzeit etwas Trubel. Können wir uns stattdessen auf einen Kaffee treffen?«
    »Gott, Joss, du klingst ja furchtbar. Ist alles in Ordnung?«
    Ich will am Telefon nicht darüber reden. »Ich erkläre dir alles, wenn wir uns sehen. Kaffee?«
    »Ja, okay.« Sie klang immer noch besorgt. »Im Coffeeshop in der Buchhandlung in der Princes Street. Montag, drei Uhr.«
    »Bis dann.« Ich legte auf. Mein Blick wanderte über die Aussicht hinweg und dann zu den weißen Wolken mit den dicken Bäuchen und den mürrischen Gesichtern hoch oben am Himmel. Es war nur eine unermessliche Ansammlung schwerelos schwebender flauschiger Wolken. Ihre Bäuche waren weder dunkel noch schwer.
    Ohne dunkle Schwere würde es keinen Regen geben.
    Jo packte mich am Arm, bevor ich die Bestellung meines nächsten Gastes entgegennehmen konnte, und zog mich den ganzen Weg zum Personalbereich zurück. Dort stemmte sie die Hände in die Hüften und sah mich ernst an. »Du benimmst dich heute mehr als seltsam.«
    Ich zuckte die Achseln und kuschelte mich in die Decke aus Abgestumpftheit, die ich endlich gefunden und in die ich mich prompt eingewickelt hatte. »Ich bin nur müde.«
    »Nein.« Jo trat einen Schritt vor. Ihre Besorgnis stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Irgendetwas stimmt nicht mit dir, Joss. Ich weiß, dass wir keine wirklich engen Freundinnen sind, aber du warst immer für mich da, wenn ich meine Probleme loswerden musste. Wenn du also reden möchtest, bin ich jetzt da.«
    Ich will nicht, dass du für mich da bist. »Mir geht es gut.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast diesen … toten Ausdruck in den Augen, Joss. Du jagst Craig und mir eine Heidenangst ein. Ist etwas passiert? Etwas mit Braden?«
    Nein. Und es wird auch nichts passieren. »Nein.«
    »Joss?«
    »Jo, draußen ist wirklich viel Betrieb. Können wir das lassen?«
    Sie wich zurück und biss sich dann unsicher auf die Lippe. »Okay.«
    Ich nickte, machte auf dem Absatz kehrt und ging in die Bar zurück, um mich um die Gäste zu kümmern. Ich sah, wie Jo sich an Craig heranschlängelte und ihm etwas zuflüsterte. Sein Kopf fuhr hoch, und er starrte mich an.
    »Joss, was zum Teufel ist los mit dir, Süße?«
    Ich zeigte ihm nur den Finger.
    Craig warf Jo einen Blick zu. »Ich glaube, sie will nicht darüber reden.«
    Zu meinem Entsetzen wartete Braden vor dem Club 39 auf mich. Meine Schicht war in einem verschwommenen Nebel verlaufen. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, was ich eigentlich getan hatte, daher brauchte ich einen Moment, um mich aus dem Nebel zu befreien und ihn zu erkennen. Er lehnte an dem schmiedeeisernen Geländer, war unrasiert, starrte in grimmiger Versunkenheit zu Boden und hatte die Hände in die Taschen seines zweireihigen Wollmantels geschoben. Als ich auf den Bürgersteig trat, drehte er sich um, und ich wäre bei seinem Anblick beinahe zusammengezuckt. Sein Haar war noch zerzauster als sonst, seine Augen dunkel und blutunterlaufen.
    Einen Moment lang vergaß ich beinahe, dass alles, was wir die letzten Monate gehabt hatten, nicht mehr existierte. Unter der Stahlfalltür begraben war. Ich verschränkte die Arme vor der

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