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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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Brust und runzelte die Stirn. »Solltest du nicht bei Ellie sein?«
    Braden musterte mich mit einem forschenden Blick. Mein Herz wurde schwer. Er wirkte so jung und verletzlich. Es gefiel mir nicht, ihn so zu sehen. »Ich habe ihr ein bisschen Whisky eingeflößt. Sie hat sich in den Schlaf geweint, und da dachte ich, ich komme dich abholen.«
    »Du hättest bei ihr bleiben sollen.« Als ich an ihm vorbeigehen wollte, packte er mich so fest am Arm, dass es fast schmerzte.
    Als ich zu ihm aufblickte, wirkte er weniger verletzlich, sondern eher aufgebracht. Das war ein Braden, den ich kannte und mit dem ich seltsamerweise besser umgehen konnte. »So, wie du heute Nachmittag hättest bleiben sollen?«
    »Ich hatte zu tun«, erwiderte ich tonlos.
    Seine Augen wurden schmal, als er mich an sich zog. Wie immer musste ich den Kopf in den Nacken legen, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Du hattest zu tun?«, wiederholte er entrüstet und ungläubig zugleich. »Du hattest eine verdammte Freundin, die dich gebraucht hat. Was zum Teufel sollte das , Jocelyn?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Nicht«, flüsterte er heiser und senkte den Kopf, bis sich unsere Nasen fast berührten. »Tu das nicht. Nicht jetzt. Was für ein Mist auch immer in deinem Kopf brodelt, stell ihn ab. Sie braucht dich, Babe.« Er schluckte. Seine Augen schimmerten im Licht der Straßenlaterne. »Ich brauche dich.«
    Ich spürte, wie es mir die Kehle zuschnürte, ein vertrautes Gefühl. »Ich habe dich nicht gebeten, mich zu brauchen«, flüsterte ich zurück.
    Und ich sah es. Den Schmerz, der über sein Gesicht huschte, bevor er ihn rasch eindämmte. Er gab mich abrupt frei. »Schön. Ich habe keine Zeit für deine Unmengen an gefühlsmäßigen Problemen. Ich habe eine kleine Schwester, die vielleicht einen bösartigen Hirntumor hat, und sie braucht mich, auch wenn du es nicht tust. Aber das Eine sage ich dir, Jocelyn.« Er trat vor und stach mir mit einem Finger fast ins Gesicht. Sein eigenes verhärtete sich vor Zorn. »Wenn du ihr jetzt nicht zur Seite stehst, wirst du dich für den Rest deines Lebens hassen. Du kannst so tun, als ob du dich einen Scheißdreck um mich scherst, aber du kannst nicht so tun, als wäre Ellie dir gleichgültig. Ich habe dich gesehen. Hörst du mich?«, zischte er. Sein Atem wehte heiß über mein Gesicht, und seine Worte schnitten in meine Seele. »Du liebst sie. Das kannst du nicht unter den Teppich kehren, weil es einfacher ist, so zu tun, als würde sie dir nichts bedeuten, als den Gedanken zu ertragen, sie zu verlieren. Sie verdient etwas Besseres.«
    Ich schloss schmerzerfüllt die Augen. Ich ertrug es nicht, dass er so tief in mein Innerstes blicken konnte. Und er hatte recht. Ellie verdiente Besseres als meine Feigheit. Ich konnte mich nicht vor dem verstecken, was sie mir bedeutete, denn jeder hatte es gesehen und verstanden. Sie hatte es gesehen und verstanden. Wie konnte ich sie im Stich lassen, wenn ich diejenige war, die unsere Freundschaft überhaupt erst zugelassen hatte? Für sie würde ich tapfer sein, selbst wenn es mich alles kostete, was mir noch geblieben war. »Ich werde für sie da sein«, hörte ich mich versprechen. Ich schlug die Augen auf und hoffte, Braden würde sehen, dass ich es ernst meinte. »Du hast recht. Ich werde für sie da sein.«
    Braden schloss die Augen und stieß vernehmlich den Atem aus. Als er sie wieder öffnete, lag eine Zärtlichkeit darin, von der ich mir einredete, sie während der letzten fünf Minuten nicht vermisst zu haben. »Gott. Wir haben dich da vorhin für ein paar Stunden verloren. Was sollen wir nur mit dir machen, Jocelyn Butler?« Er streckte einen Arm aus, als wollte er mich an sich ziehen. Ich wich aus, indem ich einen Schritt zurücktrat.
    »Du solltest nach Hause gehen und dich ausruhen. Ich kümmere mich heute Nacht um Ellie.«
    Braden erstarrte, sein Blick wurde erneut forschend, und seine Kiefermuskeln spannten sich an. »Jocelyn?«
    »Geh nach Hause, Braden.« Ich wandte mich ab, doch er griff nach meiner Hand.
    »Jocelyn, sieh mich an.«
    Ich versuchte, mich loszumachen, aber er gab mich nicht frei, und es kostete mich all meine Kraft, eine kalte, abweisende Miene aufzusetzen, als ich mich zu ihm umdrehte. »Lass mich los, Braden.«
    »Was tust du?« Er klang, als hätte er Schmirgelpapier verschluckt.
    »Wir sprechen später darüber. Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt dafür. Jetzt geht es um

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