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Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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in den Ohren, und mein Herz raste so schnell, dass ich kaum Luft bekam. Schmerz flammte in meinem Knie auf, aber ich nahm ihn kaum wahr, genauso wenig wie die kräftigen Hände, die mir auf die Füße und auf festen Boden halfen.
    »Konzentrier dich auf deine Atmung«, drang eine beruhigende Stimme an mein Ohr.
    Ich folgte dem Rat, schwamm durch die Panik und gewann die Kontrolle über meine Atemzüge zurück.
    Endlich wurde mein Blickfeld klar, der Druck in meinem Kopf ließ nach, und meine Lungen öffneten sich. Von dem Adrenalinschub der Panikattacke zitternd, drehte ich mich um und sah zu dem Mann auf, der mich festhielt. Seine dunklen Augen blickten besorgt.
    »Fühlst du dich besser?«
    Ich nickte. Scham stieg in mir auf, als ich bemerkte, dass uns zahlreiche Leute von den Geräten aus beobachteten. Behutsam löste ich mich aus seinem Griff. »Tut mir leid.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das muss es nicht. Ich bin nur froh, dass ich dich auffangen konnte, bevor du mit dem ganzen Körper auf das Laufband geknallt bist. Trotzdem wirst du einen hässlichen Bluterguss am Knie bekommen.« Er deutete darauf.
    Ich blickte nach unten, entdeckte einen Riss in meinen Sportleggings, und im selben Moment setzte der Schmerz ein. Ich zuckte zusammen und bewegte das Bein vorsichtig. »Na super.«
    »Ich bin Gavin.« Er streckte mir eine Hand hin, und ich ergriff sie höflich, schüttelte sie aber nur schwach. Ich war völlig erschöpft.
    »Joss. Danke übrigens.«
    Gavin runzelte die Stirn. Ich registrierte, dass er gut aussah, wenn man die muskulösen Sporttypen mit ebenmäßigen Zügen mochte. Und er war blond. »Bei dir wirklich alles in Ordnung? Das war ja eine heftige Panikattacke.«
    Innerlich errötend nickte ich; ich wollte die Erinnerungen nicht ans Licht zerren, die die Attacke ausgelöst hatten. »Mir geht’s gut. Die Woche war nur stressig. Aber … äh … nochmals danke. Ich denke, ich gehe jetzt nach Hause.«
    »Ich hab dich hier schon gesehen«, hielt er mich mit einem Lächeln zurück. »Ich arbeite hier nämlich als Personal Trainer.«
    Und? »Okay.«
    Er grinste über meine Antwort. »Ich wollte nur sagen, ich bin hier. Wenn du irgendetwas brauchst.«
    »Ich denk dran. Nochmals danke.« Ich winkte ihm verlegen zu und verschwand in der Umkleidekabine.
    Das Buch über meine Mum war vermutlich vom Tisch.
    Ich kam vor Ellie nach Hause und beschloss, mich besser weiter zu betätigen, weil ich Angst hatte, sonst noch eine Panikattacke zu erleiden. Ich hatte seit Jahren keine mehr gehabt. Also begann ich, den Tisch in der Küche zu decken und dabei in dem Versuch, so zu tun, als wäre das, was im Fitnessstudio passiert war, gar nicht wirklich geschehen, im Kopf das nächste Kapitel meines Fantasyromans zu planen.
    Es gelang mir tatsächlich, mich von der Panikattacke abzulenken. Allerdings nicht mit Hilfe meines Romans.
    Der verdammte Braden drängte sich wieder in meine Gedanken.
    Ich öffnete die Besteckschublade und fand darin jede Menge Zeug, das nicht hineingehörte. Nächster Punkt auf der Liste: Ordnung in Ellies Chaos in der Küche bringen. Die Schublade war mit lauter Krimskrams vollgestopft – Garn, Nadeln, eine Kamera, Leim, doppelseitiges Klebeband und Fotos. Eines zeigte Braden, der an irgendeinem Gewässer am Geländer lehnte. Es war ein sonniger Tag, und er hatte sich gerade im richtigen Moment zur Kamera umgedreht, die Augen im hellen Licht zusammengekniffen und die sinnlichen Lippen zu einem liebevollen Lächeln verzogen.
    Während ich die Teller auf den Tisch stellte, erinnerte mich Bradens Lächeln an sein Lachen, und dieses Lachen hallte in meinen Ohren wider – wie während der gesamten vier Tage, seit ich ihn in der Bar gesehen hatte. Ich konnte ihn mir nur noch ohne Hemd vorstellen … und mich selbst wie eine Tortilla um ihn gewickelt. Die Tatsache, dass ich mich von sexuellen Begegnungen verabschiedet hatte, hieß ja noch lange nicht, dass ich keine Frau aus Fleisch und Blut mehr war, die wie jede andere auch ab und an Lust auf Sex hatte. Ich besaß einen Schuhkarton voll Sexspielzeug, mit dem ich mich des Problems annahm, wenn ich in Stimmung war. Aber seit ich Braden begegnet war, war das andauernd der Fall, und gelegentlich spielte ich sogar mit dem Gedanken, auszugehen und einen One-Night-Stand aufzureißen.
    Natürlich erinnerte ich mich dann prompt daran, wie man sich fühlte, wenn man zusammen mit zwei fremden Typen in einem fremden Bett aufwachte und keine Ahnung hatte, was zum

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