Dublin Street - Gefaehrliche Sehnsucht
zusammengearbeitet hatte, für die Schicht eingeteilt. Die Jungs waren in Hochform, und an der Bar herrschte reger Betrieb – die beiden gaben ihr Bestes, um mich zum Lachen zu bringen, die Zeit verging schnell, und ich hatte viel Spaß. Unsere gute Laune wirkte ansteckend, und die Leute begannen, sich um die Bar zu drängen, um ihre Drinks zu schlürfen und das Geplänkel von mir und den Jungs zu genießen.
»Wetten, dass ich den Shaker hier wieder auffange?«, rief mir Craig zu. »Wenn ja, gibst du nach und treibst es heute Abend mit mir, Joss.«
Die Gäste kicherten, während ich ihn angrinste und den Mädels vor mir zwei Jack Daniels mit Cola mixte. »Keine Chance, Tom Cruise.«
Craig hatte ausgezeichnete Reflexe. Diese Wette würde ich verlieren.
»Du brichst mir das Herz, Darling.«
Ich scheuchte ihn mit einer Handbewegung weg, reichte meinen Gästen ihre Drinks und nahm ihr Geld entgegen.
»Wie wäre es denn mit mir, Joss?« Alistair bedachte mich mit einem anzüglichen Lächeln, aber ich wusste, dass er nur Spaß machte. Er war glücklich mit einem Mädchen aus Irland verlobt, das an der Napier University studierte. Aber obwohl er treu zu sein schien, flirtete er genauso gern wie Craig.
»Hmm, ich denke darüber nach«, ging ich laut genug darauf ein, so dass Craig es hören musste.
Craig stöhnte gespielt gequält und wandte sich schmollend an das attraktive Mädchen, das er gerade bediente. »Diese Frau bringt mich um.«
Das Mädchen kicherte und strahlte ihn an. Ich verdrehte die Augen, als er nach ihrer Hand griff und sie sich auf die Brust legte. »Spürst du das? Das ist mein Herz, das gerade bricht.«
»O Mann.« Ich wandte mich angewidert ab. »Geht es nicht noch schwülstiger?«
»Klar geht es das.«
Alistair schnaubte. »Ob du es glaubst oder nicht, das ist noch einer seiner besseren Sprüche.«
Craig schlug ihm einen Lappen um die Ohren.
Kichernd drängte ich mich an Craig vorbei, um an den Rum zu gelangen, stellte mich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Das trug ihm den Beifall der Gäste und einen Buhruf von Alistair ein.
Die nächste Stunde verging wie im Flug, während wir wie die Idioten herumalberten und der Pegel im Trinkgeldglas stieg. Es wurde immer voller in der Bar, so dass ich mich vollkommen auf meine Arbeit und meine Kollegen konzentrierte. Dass ich seinen Blick dennoch spürte, besagte einiges …
Als meine Haut zu prickeln begann, hob ich ruckartig den Kopf und ließ den Blick über die Menge am Eingang und dann über Adam und Ellie schweifen, die Braden in die Bar folgten. Braden, neben dem eine hochgewachsene Brünette ging, die eine Hand auf seinen Arm gelegt hatte.
Unsere Blicke kreuzten sich, doch er nahm mich nicht zur Kenntnis. Stattdessen senkte er den Kopf und flüsterte der Brünetten etwas ins Ohr, das sie zum Lachen brachte.
Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in meiner Magengegend aus, und ich sah rasch zu Ellie. Sie bedachte Braden mit einem Stirnrunzeln, funkelte dann Adam finster an, schob seine Hand weg und folgte ihrem Bruder, dem es gelungen war, ein paar Leute an einem Tisch zu überreden, auf der Ledercouch zusammenzurücken, damit er, die mysteriöse Unbekannte, Ellie und Adam sich dazusetzen konnten.
Alle glitten auf die Couch, bis auf Ellie, die die anderen jetzt mit den Blicken durchbohrte. Adam sagte etwas zu ihr. Ellie schüttelte den Kopf. Sie wirkte fuchsteufelswild, und Adams Miene verdunkelte sich. Seine Hand schoss vor, schloss sich um Ellies Arm und zog sie neben sich auf die Couch. Sie versuchte sich von ihm loszumachen, doch er legte ihr einen Arm um die Taille und die Hand auf die Hüfte – eine scheinbar lässige Geste, aber sein Griff war fest, und das, was er ihr ins Ohr flüsterte, bewirkte, dass sie ihren Widerstand aufgab.
Aber es wischte nicht den eisigen Ausdruck von ihrem Gesicht.
Besorgt spähte ich zu Braden, doch er hatte nichts mitbekommen, so sehr war er damit beschäftigt, mit der Brünetten zu schäkern.
Ich wandte mich rasch ab, weil mich das Rauschen des Blutes in meinen Ohren und die Beklemmung in meiner Brust völlig unvorbereitet trafen.
Ich wusste wirklich nicht, woran ich mit diesem Mann war. In einem Moment verschlang er mich mit den Augen, und im nächsten tat er so, als wäre ich gar nicht da. Nun, ich würde nicht zulassen, dass er mich durch sein Verhalten verletzte. Ich bediente meinen Gast und blickte dann zu Alistair hinüber. »Ich habe ein paar Freunde
Weitere Kostenlose Bücher