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Dubliner (German Edition)

Dubliner (German Edition)

Titel: Dubliner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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Jack?, fragte Mr Hynes den alten Mann spöttisch.
    Der alte Mann setzte sich wieder ans Feuer und sagte:
    – Es ist ja nicht so, als ob er nichts auf der Naht hätte. Nicht so wie dieser andere Kesselflicker.
    – Welcher andere Kesselflicker?, fragte Mr Hynes.
    – Colgan, sagte der Alte verächtlich.
    – Sagst du das, weil Colgan ein Arbeiter ist? Wo ist denn der Unterschied zwischen einem guten, ehrlichen Maurer und einem Gastwirt, hm? Hat ein Arbeiter nicht genauso ein Recht, im Stadtrat zu sitzen wie jeder andere – sogar ein größeres Recht als diese Britenknechte, die vor jedem katzbuckeln, der einen Titel hat? Stimmt’s nicht, Mat?, sagte Mr Hynes zu Mr O’Connor gewandt.
    – Du hast sicherlich recht, sagte Mr O’Connor.
    – Es gibt nur einen, der ein ehrlicher Mann ist, der keine halben Sachen macht. Er tritt an, um die Arbeiterklasse zu vertreten. Der Bursche, für den ihr arbeitet, will nur irgendein Pöstchen für sich.
    – Natürlich soll die Arbeiterklasse vertreten sein, sagte der Alte.
    – Die Arbeiter, sagte Mr Hynes, bekommen Fußtritte und keinen roten Heller. Aber sie sind es, die alles produzieren. Die Arbeiter streben nicht nach fetten Pöstchen für ihre Söhne und Neffen und Vettern. Die Arbeiter werden nicht die Ehre Dublins in den Schmutz ziehen, um sich bei einem deutschen Monarchen * anzubiedern.
    – Was heißt das?, fragte der Alte.
    – Wisst ihr nicht, dass geplant ist, Edward Rex feierlich zu begrüßen * , wenn er im nächsten Jahr herkommt? Warum sollen wir vor einem ausländischen König Kotau machen?
    – Unser Mann wird nicht für die feierliche Begrüßung stimmen, sagte Mr O’Connor. Er steht auf der Seite der Nationalisten.
    – Wird er nicht?, sagte Mr Hynes. Wart nur ab, ob er dafür stimmt oder dagegen. Ich kenne ihn. Man nennt ihn nicht umsonst Tricky Dicky Tierney * .
    – Du könntest weiß Gott recht haben, Joe, sagte Mr O’Connor. Ich wünschte nur, er würde endlich mit dem Zaster auftauchen.
    Die drei Männer schwiegen. Der Alte fing wieder an, Aschenglut zusammenzufegen. Mr Hynes nahm seinen Hut ab, schüttelte ihn und klappte dann den Kragen seiner Jacke herunter, sodass ein Efeu-Blatt am Revers sichtbar wurde.
    – Wenn dieser Mann noch lebte, sagte er und deutete auf das Blatt, dann wäre hier keine Rede von einer feierlichen Begrüßung.
    – Das stimmt, sagte Mr O’Connor.
    – Gott, was waren das doch für Zeiten!, sagte der alte Mann. Da war noch was los.
    Es wurde wieder still in dem Raum. Dann stürmte ein geschäftiger kleiner Mann mit einer verschnupften Nase und eiskalten Ohren zur Tür herein. Mit schnellen Schritten ging er zum Feuer und rieb sich die Hände, als wollte er Funken erzeugen.
    – Kein Geld, Jungs, sagte er.
    – Setzen Sie sich her, Mr Henchy, sagte der Alte und bot ihm seinen Stuhl an.
    – Bleib sitzen, Jack, bleib sitzen, sagte Mr Henchy.
    Er nickte Mr Hynes kurz zu und setzte sich auf den Stuhl, den der Alte geräumt hatte.
    – Hast du die Hausbesuche in der Aungier Street gemacht?, frage er Mr O’Connor.
    – Ja, sagte Mr O’Connor und durchsuchte seine Taschen nach Notizen.
    – Warst du auch bei Grimes?
    – Ja.
    – Und? Wie wird er sich entscheiden?
    – Er wollte nichts versprechen. Er sagte: Ich verrate niemandem, für wen ich stimme. Aber ich glaube, der geht in Ordnung.
    – Wieso das?
    – Er fragte mich, wer unsern Kandidaten aufgestellt hat, und ich hab’s ihm gesagt. Ich erwähnte den Namen von Father Burke. Ich glaube, das geht in Ordnung.
    Mr Henchy begann zu schniefen und seine Hände unglaublich schnell über dem Feuer zu reiben. Dann sagte er:
    – Um Himmels willen, Jack, hol uns ein bisschen Kohle. Irgendwo muss noch welche sein.
    Der alte Mann ging hinaus.
    – Nichts zu machen, sagte Mr Henchy und schüttelte den Kopf. Ich habe diesen alten Kesselflicker gefragt, aberer sagte nur: Also, Mr Henchy, wenn ich sehe, dass die Arbeit gut gemacht wird, werde ich Sie nicht vergessen, das verspreche ich Ihnen. Elender Knickstiefel! Aber was kann man schon anderes von ihm erwarten?
    – Was hab ich gesagt, Mat?, sagte Mr Hynes. Tricky Dicky Tierney.
    – Oh, der ist ein ganz Trickreicher, sagte Mr Henchy. Das sieht man schon an seinen Schweinsäuglein. Hol ihn der Teufel! Kann er einem nicht das Geld geben wie ein anständiger Kerl anstatt seinem Oh, Mr Henchy, da muss ich erst mal mit Mr Fanning sprechen ... Ich hab schon so viel Geld ausgegeben ? Knauseriger Knickstiefel, verdammter! Ich schätze, dass

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