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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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nicht an den Namen des Versicherungsunternehmens erinnern, nur dass sie gesagt hätten, »bei uns sind Sie in guten Händen« – was habe ich gemacht? Er hat einen Fleck im Schritt seiner Hose, und während Jonesy da so auf der Straße liegt, kommt er nicht umhin, Mitleid mit dem alten Sack zu haben – und wünscht sich, er könnte zu ihm sagen: Wenn Sie wissen wollen, was Sie gemacht haben, dann schauen Sie sich mal Ihre Hose an. Sie haben sich eingenässt, das haben Sie.
    Der Film springt wieder. Jetzt haben sich noch mehr Leute um ihn her eingefunden. Sie sehen sehr groß aus, und Jonesy kommt sich vor, als ob er bei einer Beerdigung den Blickwinkel aus dem Sarg hat. Das erinnert ihn an eine Geschichte von Ray Bradbury, Die Menge heißt sie, glaubt er, in der die Leute, die sich an Unfallschauplätzen einfinden – es sind immer dieselben Leute –, durch das, was sie sagen, das Schicksal des Opfers bestimmen. Wenn sie um einen herumstehen und murmeln, es sei ja nicht so schlimm gewesen und man hätte noch Glück, dass das Auto im letzten Augenblick noch einen Schlenker gemacht hätte, dann kommt man durch. Wenn die Leute aber Sachen sagen wie Er sieht nicht gut aus oder Ich glaube nicht, dass er durchkommt, dann muss man sterben. Immer dieselben Leute. Immer dieselben ausdruckslosen, dabei eifrig interessierten Gesichter. Die Schaulustigen, die unbedingt Blut sehen und das Stöhnen der Verletzten hören wollen.
    In der Menschenmenge um ihn her sieht Jonesy, gleich hinter dem alten Mr. Ich -hab-nichts-gesagt, Duddits Cavell, jetzt vollständig bekleidet und normal aussehend – also ohne Hundekackebart. McCarthy ist auch da. Nenn ihn den alten Mr. Siehe-ich-stehe-vorder-Tür-und-klopfe-an, denkt Jonesy. Und da ist noch jemand. Ein grauer Mann. Nur dass er kein Mann und kein Mensch ist; er ist der Außerirdische, der hinter ihm stand, als Jonesy mit der Badezimmertür beschäftigt war. Riesige schwarze Augen beherrschen ein Gesicht, das ansonsten kaum Gesichtszüge aufweist. Die schlaffe, durchhängende Elefantenhaut ist jetzt noch straffer; der alte Mr. ET-nach-Hause-telefonieren ist noch nicht dabei, den Umweltbedingungen zu erliegen. Das wird er aber. Letztlich wird ihn diese Welt auflösen wie Säure.
    Ihr Kopf ist geplatzt, versucht Jonesy dem grauen Mann zu sagen, bekommt aber kein Wort heraus; nicht einmal sein Mund öffnet sich. Und doch scheint ihn der alte Mr. ET-nach-Hause-telefonieren zu hören, denn er neigt leicht den grauen Kopf.
    Er wird ohnmächtig, sagt jemand, und ehe der Film erneut springt, hört er den alten Mr. Was-habe-ich-gemacht, den Typ, der ihn angefahren und seine Hüfte zerschmettert hat wie einen Porzellanteller an einer Schießbude, zu jemand sagen: Die Leute haben immer gesagt, ich sehe aus wie Lawrence Welk.

3
    Er liegt bewusstlos in einem Krankenwagen, sieht sich aber selbst dabei zu, hat eine richtige außerkörperliche Erfahrung, und da ist noch etwas Neues, etwas, von dem ihm später niemand erzählt: Er bekommt Herzkammerflimmern, während sie ihm die Hose aufschneiden und eine Hüfte freilegen, die aussieht, als hätte jemand zwei große, unförmige Türknäufe darunter eingenäht. Herzkammerflimmern – er weiß ganz genau, was das ist, denn Carla und er verpassen keine Folge von Emergency Room, sie schauen sich sogar die Wiederholungen auf TNT an, und da sind die Kellen, und da ist die Schmiere, und einer der Rettungssanitäter trägt ein goldenes Kreuz an einer Halskette, und es streift Jonesys Nase, als sich der Mr. Rettungssanitäter über das beugt, was im Grunde eine Leiche ist, und: unfassbar! Er ist im Krankenwagen gestorben! Wieso hat ihm niemand je erzählt, dass er im Krankenwagen gestorben ist? Haben sie gemeint, das würde ihn nicht interessieren, da würde er eh nur sagen: Na ja, was soll’s, kennen wir doch alles schon?
    »Fertig!«, brüllt der erste Sani, und kurz vor dem Elektroschock dreht sich der Fahrer um, und Jonesy sieht, dass es Duddits’ Mutter ist. Dann jagen sie Strom in ihn hinein, und sein Körper zuckt hoch, das ganze weiße Fleisch schlottert an den Knochen, wie Pete sagen würde, und obwohl der Jonesy, der zusieht, keinen Körper hat, spürt er doch den Strom, ein mächtiges Pow!, das noch die letzten Verästelungen seines Nervensystems erhellt wie eine Feuerwerksrakete. Gelobt sei der Herr! Und Halleluja!
    Der Teil von ihm da auf der Bahre springt hoch wie ein Fisch, der aus dem Wasser gezerrt wird, und liegt dann wieder still. Der

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