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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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interessiert anschaute. Kurtz hielt es vorläufig für klüger, die Waffe neben seinem linken Knie zu verbergen.
    »Ja, Käpt’n?«, fragte Kurtz.
    »Ich habe einen Funkspruch bekommen, von einem gewissen Randall.« Der Pflugfahrer sprach lauter, um sich bei diesem Wind verständlich zu machen. »General Randall. Hat behauptet, er würde über Satellit direkt vom Cheyenne Mountain in Wyoming aus sprechen.«
    »Der Name sagt mir nichts, Käpt’n«, sagte Kurtz in aufgeräumtem Tonfall und ignorierte dabei völlig Perlmutter, der stöhnte: »Sie lügen, Sie lügen, Sie lügen.«
    Der Mann schaute kurz zu ihm hinüber und sah dann wieder Kurtz an. »Er hat mir ein Codewort genannt. Blue Exit. Sagt Ihnen das irgendwas?«
    »Mein Name ist Bond, James Bond«, sagte Kurtz und lachte. »Da hat Ihnen jemand einen Streich gespielt, Käpt’n.«
    »Ich soll Ihnen ausrichten, dass Ihr Teil der Mission beendet ist und Ihr Vaterland Ihnen dankt.«
    »Hat er auch irgendwas von einer goldenen Armbanduhr gesagt, Bürschchen?«, fragte Kurtz mit funkelndem Blick.
    Der Fahrer befeuchtete sich die Lippen. Es war schon interessant, fand Kurtz. Er konnte ganz genau sehen, wann der Mann beschloss, dass er es hier mit einem Wahnsinnigen zu tun hatte.
    »Von einer goldenen Armbanduhr weiß ich nichts. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Sie nicht weiter bringen kann. Nicht ohne Genehmigung.«
    Kurtz hob die Pistole und richtete sie auf das Gesicht des Mannes. »Hier haben Sie Ihre Genehmigung, Bursche, in dreifacher Ausfertigung und unterschrieben. Wird das reichen?«
    Der Pflugfahrer betrachtete die Waffe mit ausdrucksloser Miene. Er wirkte nicht sonderlich eingeschüchtert. »Ja, das sieht schon mal nicht schlecht aus.«
    Kurtz lachte. »Guter Mann! Sehr guter Mann! Dann lassen Sie uns fahren. Und machen Sie ein bisschen schneller, Gott vergelt’s. Es gibt da jemand in Derry, den ich …« Kurtz suchte nach dem treffenden Wort, und dann fand er es. »… den ich demobilisieren muss.«
    Perlmutter lachte stöhnend auf. Der Pflugfahrer schaute zu ihm hinüber.
    »Achten Sie nicht auf ihn. Er ist schwanger«, sagte Kurtz in vertraulichem Ton. »Gleich wird er noch Austern und saure Gurken verlangen.«
    »Schwanger«, wiederholte der Mann mit vollkommen ausdrucksloser Stimme.
    »Ja, aber kümmern Sie sich nicht darum. Das ist nicht Ihr Problem. Es geht jetzt darum, Bursche …« Kurtz beugte sich vor und sprach in herzlichem, vertraulichem Ton über den Lauf seiner Dienstpistole hinweg: »… dass dieser Mann, den ich erwischen muss, jetzt in Derry ist. Ich rechne damit, dass er bald wieder aufbricht, und ich würde sagen, er weiß, dass ich hinter ihm her bin …«
    »Das weiß er auf jeden Fall«, sagte Freddy Johnson. Er kratzte sich erst seitlich am Hals und dann im Schritt.
    »… und in der Zwischenzeit möchte ich seinen Vorsprung etwas wettmachen«, fuhr Kurtz fort. »Wollen Sie Ihren runzligen Arsch jetzt also in Bewegung setzen oder was?«
    Der Pflugfahrer nickte und ging dann zurück zu seinem Schneepflug. Es wurde allmählich hell. Da geht nun höchstwahrscheinlich zum letzten Mal in meinem Leben die Sonne auf, dachte Kurtz milde verwundert.
    Perlmutter wimmerte leise vor Schmerz. Das ging eine ganze Weile so, und dann schwoll es zu einem Schrei an. Er hielt sich wieder den Bauch.
    »O Gott«, sagte Freddy. »Schauen Sie sich seinen Bauch an, Boss. Der geht auf wie Hefeteig.«
    »Tief durchatmen«, sagte Kurtz und tätschelte Perlmutter gutmütig die Schulter. Vor ihnen hatte sich der Schneepflug wieder in Bewegung gesetzt. »Tief durchatmen, Bürschchen. Entspannen Sie sich. Entspannen Sie sich, und denken Sie an was Schönes.«

10
    Noch vierzig Meilen bis Derry. Vierzig Meilen noch zwischen Owen und mir, dachte Kurtz. Gar nicht mal so schlecht. Dich hol ich mir, Bursche. Ich muss dich zur Schule bringen. Ich muss dich lehren, was du über die Kurtz-Grenze vergessen hast.
    Zwanzig Meilen später waren die anderen immer noch in Derry – dies sowohl Freddy als auch Perlmutter zufolge, nur dass sich Freddy da anscheinend nicht mehr so sicher war. Pearly hingegen sagte, Owen und der andere sprächen mit der Mutter. Und die Mutter wolle ihn nicht gehen lassen.
    »Wen gehen lassen?«, fragte Kurtz. Es interessierte ihn kaum. Diese Mutter hielt sie in Derry fest und ermöglichte es ihnen, den Vorsprung aufzuholen, also mochte Gott dieser Mutter beistehen, ganz egal, wer sie war und welche Absichten sie verfolgte.
    »Ich weiß es

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