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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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dazu angestiftet worden. Nein, er würde Owen eine Kugel durch den Kopf jagen und dann weitermachen. Und mit Owen hatte Henry wenigstens eine Chance. Ohne ihn wäre er weg vom Fenster. Und Duddits auch.
    »Wir bleiben zusammen«, sagte Henry. »Freunde bis ans Ende, wie es so schön heißt.«
    Und von der Rückbank: »Harn etz wassu tun.«
    »Das stimmt, Duddits«, sagte Henry, griff nach hinten und drückte Duddits’ die kalte Hand. »Wir haben jetzt was zu tun.«

4
    Zehn Minuten später erwachte Duddits vollends wieder zum Leben. Er ließ sie bei der ersten Raststätte hinter Augusta abfahren. Sie waren jetzt schon kurz vor Lewiston. »Ihnje! Ihnje!«, rief er und fing dann wieder an zu husten.
    »Ganz ruhig, Duddits«, sagte Henry.
    »Sie wollen wahrscheinlich einen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit frühstücken«, sagte Owen. »Vielleicht ein Bacon-Sandwich.«
    Aber Duddits dirigierte sie um das Gebäude herum auf den Personalparkplatz. Hier hielten sie, und Duddits stieg aus. Einen Moment lang stand er da und murmelte vor sich hin. Er sah sehr gebrechlich aus unter dem bewölkten Himmel, und jeder Windstoß schien ihn durchzurütteln.
    »Henry«, sagte Owen. »Ich weiß ja nicht, was er da ausbaldowert, aber wenn uns Kurtz wirklich so nah ist …«
    Aber dann nickte Duddits, stieg wieder ein und leitete sie zur Ausfahrt. Er sah erschöpfter aus denn je, aber auch zufrieden.
    »Was um Gottes willen sollte das denn jetzt?«, fragte Owen verblüfft.
    »Ich glaube, er hat den Wagen gewechselt«, sagte Henry. »Stimmt das, Duddits? Hat er den Wagen gewechselt?«
    Duddits nickte energisch. »Tolen! Hat ein Au-oh tolen!«
    »Dann wird er jetzt schneller sein«, sagte Henry. »Du musst Gas geben, Owen. Denk nicht an Kurtz – wir müssen Mr. Gray kriegen.«
    Owen schaute kurz zu Henry hinüber … dann noch einmal. »Was ist denn mit dir? Du bist ja plötzlich so blass.«
    »Ich bin so dumm gewesen – ich hätte von Anfang an wissen müssen, was dieses Schwein vorhat. Ich kann mich bloß damit entschuldigen, dass ich müde und verängstigt war, aber das wird keine Rolle spielen, wenn … Owen, du musst ihn einholen. Er ist unterwegs ins westliche Massachusetts, und du musst ihn einholen, bevor er dahin gelangen kann.«
    Jetzt fuhren sie auf Schneematsch, und es spritzte, war aber längst nicht mehr so gefährlich. Owen beschleunigte mit dem Humvee auf neunzig, mehr wagte er vorläufig nicht.
    »Ich werd’s versuchen«, sagte er. »Aber solange er keinen Unfall baut und keine Panne hat …« Owen schüttelte bedächtig den Kopf. »Aussichtslos. Wirklich aussichtslos, mein Lieber.«

5
    Es war ein Traum, den er als Kind (als er noch Coonts hieß) oft geträumt hatte, seit den Wirren des Heranwachsens aber nur noch ein- oder zweimal. In diesem Traum lief er unter einem Herbstmond über ein Feld und hatte Angst, sich umzusehen, denn es war hinter ihm her – es. Er lief so schnell er konnte, aber das war natürlich nicht schnell genug; im Traum reicht es nie, wenn man sein Bestes gibt. Bald war es so nah, dass er das trockene Atmen hören und den eigenartigen trockenen Geruch wahrnehmen konnte, den es hatte. Er kam ans Ufer eines weiten, stillen Sees, obwohl es im trockenen, armseligen, kleinstädtischen Kansas seiner Kindheit gar keine Seen gegeben hatte, und der See war zwar wunderschön (der Vollmond leuchtete wie eine Lampe auf seinen Tiefen), aber er war entsetzt, denn der See versperrte ihm den Weg, und er konnte nicht schwimmen.
    Er kniete sich am Ufer des Sees hin – in dieser Hinsicht war der Traum genau wie die Träume seiner Kindheit –, doch statt es dort auf dem ruhigen Wasserspiegel zu sehen, den schrecklichen Vogelscheuchenmann mit dem ausgestopften Sackleinenkopf und den wurstfingrigen Händen in blauen Handschuhen, sah er jetzt Owen Underhill, das ganze Gesicht voller Flecken. Im Mondschein sahen die Byrus-Stellen wie große, schwarze Pigmentmale aus, schwammig und formlos.
    Als Kind war er an dieser Stelle immer aufgewacht (oft mit einer fürchterlichen Latte, auch wenn ihm absolut rätselhaft war, warum ein Junge von einem so scheußlichen Traum einen hochkriegte), aber diesmal ging es so weit, dass ihn das Es – Owen – tatsächlich berührte, und die widergespiegelten Augen auf dem Wasser blickten vorwurfsvoll. Vielleicht auch fragend.
    Weil du den Gehorsam verweigert hast, Bursche! Weil du die Grenze überschritten hast!
    Er hob den Arm, um Owen abzuwehren, um diese Hand abzustreifen … und

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