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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die eine graue Gestalt umstellt hatten, den archetypischen Außerirdischen, wie man ihn schon tausendmal auf billigen Heftchen gesehen hatte, die an der Supermarktkasse auslagen. In dem Raum gab es einen Kamin mit gemauertem Schornstein und einen Esstisch aus Eiche. Was aber Owens Aufmerksamkeit fesselte (er konnte nicht anders; es befand sich im Mittelpunkt des Bilds, das ihm Duddits gesandt hatte, und erstrahlte dort in seinem ganz eigenen Licht), war das Geflecht aus Schnüren, das vom mittleren Deckenbalken hing. Es war die Cadillac-Ausführung dessen, was Duddits in seinem Medizinbeutel hatte, war in leuchtenden Farben gewoben und nicht aus schlichten weißen Schnüren, sah sonst aber genauso aus. Owens Augen füllten sich mit Tränen. Es war dies hier der schönste Raum der Welt. Er empfand das so, weil Duddits es so empfand. Und Duddits empfand es so, weil seine Freunde immer dorthin fuhren und er seine Freunde liebte.
    »Traumfänger«, sagte der sterbende Mann auf der Rückbank und sprach das Wort vollkommen richtig aus.
    Owen nickte. Traumfänger, ja.
    Das bist du, sandte er. Er nahm an, dass Henry mithörte, aber das war ihm egal. Diese Botschaft war für Duddits allein bestimmt. Du bist der Traumfänger, nicht wahr? Ihr Traumfänger. Das warst du immer.
    Und im Rückspiegel lächelte Duddits.

23
    Sie kamen an einem Schild vorbei, das verkündete: QUABBIN-RESERVOIR 8 MEILEN – ANGELN VERBOTEN – SERVICEBEREICH GESCHLOSSEN – PICKNICKBEREICH GEÖFFNET – WANDERWEGE ZUGÄNGLICH – WEITERFAHRT AUF EIGENE GEFAHR. Da stand noch mehr, aber bei hundertzehn kam Henry nicht dazu, alles zu lesen.
    »Ist es denkbar, dass er parkt und zu Fuß weitergeht?« , fragte Owen.
    »Nie im Leben«, sagte Henry. »Er fährt, so weit er kann. Vielleicht fährt er sich fest. Darauf solltest du hoffen. Die Chancen stehen nicht schlecht dafür. Und er ist geschwächt. Er wird nicht schnell laufen können.«
    »Was ist mit dir, Henry? Kannst du schnell laufen?«
    Wenn er bedachte, wie steif er war und wie ihm die Beine wehtaten, war die Frage nur angebracht. »Wenn wir eine Chance haben, gebe ich alles«, sagte er. »Aber da ist ja auch noch Duddits. Ich glaube nicht, dass er zu einer anstrengenden Wanderung in der Lage ist.«
    Zu irgendeiner Wanderung, dachte er, sprach es aber nicht aus.
    »Kurtz, Freddy und Perlmutter, Henry. Wie weit sind die hinterher?«
    Henry überlegte. Perlmutter spürte er ganz deutlich … und er konnte auch zu dem hungrigen Menschenfresser in ihm vordringen. Er war wie Mr. Gray, nur dass das Wiesel in einer Welt lebte, die aus Bacon bestand. Der Bacon war Archie Perlmutter, einst Captain der Armee der Vereinigten Staaten. Henry drang nicht gern dorthin vor. Zu viel Schmerz. Zu viel Hunger.
    »Fünfzehn Meilen«, sagte er. »Vielleicht auch nur zwölf. Aber das spielt keine Rolle. Mit denen werden wir fertig. Die Frage ist, ob wir Mr. Gray kriegen. Da brauchen wir Glück. Oder Hilfe.«
    »Und wenn wir ihn kriegen, Henry, werden wir dann immer noch Helden sein?«
    Henry schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Ich glaube, wir müssen es einfach versuchen.«

Kapitel 21
Schacht zwölf

1
    Mr. Gray fuhr mit dem Subaru fast drei Meilen die East Street hoch – die unbefestigt und ausgefurcht und nun auch noch mit fünf Zentimeter Neuschnee bedeckt war –, ehe er in eine Verwerfung stürzte, die von einem verstopften unterirdischen Kanalrohr stammte. Der Subaru hatte sich zwar nördlich von Goodnough Dike tapfer durch mehrere Schlaglöcher gekämpft und war an einer Stelle so heftig aufgesetzt, dass er sich dabei einen Großteil des Auspuffs abgerissen hatte, aber dieses Loch in der Straße war dann doch zu viel für den Wagen. Das Auto stürzte mit dem Kühler voran in die Spalte, und der ungedämpfte Motor brüllte auf. Jonesys Körper wurde nach vorn gerissen, und der Sicherheitsgurt rastete ein. Sein Zwerchfell klappte zusammen, und er kotzte hilflos aufs Armaturenbrett: nichts Festes mehr, nur Schleim und Galle. Für einen Moment verblasste die Welt um ihn her, und dann verstummte der lärmende Motor. Er hielt sich mit aller Kraft bei Bewusstsein, hatte Angst, Jonesy würde es, wenn er auch nur für einen Moment ohnmächtig wurde, irgendwie gelingen, wieder die Kontrolle zu erlangen.
    Der Hund jaulte. Er hatte die Augen geschlossen, aber die Hinterläufe zappelten spastisch, und seine Ohren zuckten. Sein Bauch war aufgebläht. Unter der Haut regte sich etwas. Sein großer Moment war nah.
    Nach und nach

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