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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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wehren, versucht, um sich zu schlagen. Irgendwo piept nun hektisch eine Maschine, als ob dieses Wesen ein Herz hätte, das jetzt aufgehört hat zu schlagen.
    Jonesy schaut auf das sterbende Monster hinab und wünscht sich nur noch, es möge das alles doch endlich vorbei sein.

18
    Mr. Gray hatte den Hund bis an den Rand des Schachts geschleift, dessen Deckel er ein wenig beiseite geschoben hatte. Aus dem schmalen schwarzen Loch drang das stete dumpfe Rauschen von fließendem Wasser und ein feuchter, kalter Luftzug.
    Wär’s abgetan, wenn es getan, dann wär’s am besten schnell getan – das stammte aus einem Karton mit der Aufschrift SHAKESPEARE. Der Hund strampelte hektisch mit den Hinterbeinen, und Mr. Gray hörte Fleisch reißen, während sich das Byrum mit dem einen Ende abstieß und mit dem anderen freibiss. Unter dem Schwanz des Hundes drang jetzt das Kreischen hervor. Es hörte sich an wie ein wütender Affe. Er musste den Hund in den Schacht bekommen, ehe es sich befreien konnte; es musste zwar nicht unbedingt unter Wasser geboren werden, aber seine Überlebenschancen waren dann viel größer.
    Mr. Gray versuchte den Hund mit dem Kopf voran durch die Lücke zwischen Deckel und Schachtrand zu stopfen und schaffte es nicht. Der Hund hatte die wie irre grinsende Schnauze hochgereckt. Er schlief zwar noch (oder war bewusstlos), gab aber schon ein leises, gedämpftes Bellen von sich.
    Und er passte nicht durch die Lücke.
    »Gekörnte Scheiße!«, kreischte Mr. Gray. Er bemerkte den wütenden Schmerz in Jonesys Hüfte kaum und bekam schon gleich gar nicht mit, dass Jonesys Gesicht verzerrt und blass war und ihm vor Anspannung und Verzweiflung Tränen in den hellbraunen Augen standen. Aber er bekam mit – bekam nur zu deutlich mit –, dass da irgendwas vor sich ging. Irgendwas passiert da hinter meinem Rücken, hätte Jonesy gesagt. Und wer sonst sollte denn auch dahinterstecken? Wer sonst als Jonesy, sein Wirt wider Willen?
    »Du SCHEISSTEIL!«, kreischte er den verdammten, abscheulichen, sturen, nur ein klein wenig zu breiten Hund an. »Du kommst da rein, hörst du? HÖRST DU …«
    Die Worte blieben ihm in der Kehle stecken. Mit einem Mal konnte er nicht mehr schreien, so sehr er auch wollte; und wie er es doch liebte, zu schreien und mit der Faust auf irgendwas einzuschlagen (und sei es ein sterbender, schwangerer Hund)! Mit einem Mal konnte er nicht mal mehr atmen, von schreien ganz zu schweigen! Was machte Jonesy da mit ihm?
    Er rechnete nicht mit einer Antwort, aber dann kam doch eine – mit der Stimme eines Fremden, die bebte vor kalter Wut: So begrüßen wir Typen wie Sie auf dem Planeten Erde.

19
    Dem grauen Ding in dem Krankenhausbett gelingt es, die um sich schlagenden, dreifingrigen Hände zu heben, und für einen Moment schiebt es das Kissen beiseite. Den schwarzen Augen in dem sonst keine Züge aufweisenden Gesicht sind Furcht und Zorn anzusehen. Es ringt nach Luft. Wenn man bedenkt, dass es gar nicht wirklich existiert – nicht einmal in Jonesys Gehirn, jedenfalls nicht als körperhaftes Wesen –, ringt es wirklich verzweifelt um sein Leben. Henry kann kein Mitgefühl aufbringen, kann es aber nachvollziehen. Es will, was auch Jonesy will, was Duddits will … was auch Henry will, denn hat trotz seiner ganzen schwarzen Gedanken nicht sein Herz weitergeschlagen? Hat seine Leber nicht weiter sein Blut gewaschen? Hat sein Körper nicht weiterhin ungesehene Kriege ausgefochten gegen alles Mögliche, von der gemeinen Erkältung über Krebs bis hin zum Byrus selbst? Der Körper ist entweder dumm oder sehr, sehr weise, aber in jedem Fall bleibt ihm die fürchterliche Hexerei des Denkens erspart; er versteht es nur, sich nicht unterkriegen zu lassen und sich zu wehren, bis es nicht mehr geht. Falls Mr. Gray da bisher irgendwie anders war, ist er es jetzt nicht mehr. Er will leben.
    Das können Sie vergessen, sagt Henry mit ruhiger, fast einlullender Stimme. Das wird nichts, mein Lieber. Und wieder drückt er Mr. Gray das Kissen aufs Gesicht.

20
    Mr. Grays Atemwege kamen wieder frei. Er atmete die kalte Schachthausluft ein … dann noch einmal … und dann waren seine Atemwege wieder verstopft. Sie erstickten ihn, sie brachten ihn um.
    Nein! Knutscht mir die Kimme! Knutscht mir verdammt noch eins die Kimme! DAS KÖNNT IHR NICHT TUN!
    Er riss den Hund wieder heraus und drehte ihn um; es war, als ob jemand, der für seinen Flug schon zu spät dran ist, versucht, einen letzten sperrigen Gegenstand in

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