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Duddits - Dreamcatcher

Duddits - Dreamcatcher

Titel: Duddits - Dreamcatcher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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seinen Koffer zu zwängen.
    So herum passt er durch, dachte er.
    Ja, das würde er. Auch wenn er dazu mit Jonesys Händen den geschwollenen Bauch des Hundes platt drücken und dem Byrum gestatten musste, sich daraus zu befreien. Das verdammte Ding kam jetzt in den Schacht – so oder so.
    Mit verquollenem Gesicht und vortretenden Augen, fast erstickend und mit einer dicken pochenden Ader mitten auf Jonesys Stirn, schob Mr. Gray Lad mit dem Rücken voran in die Lücke und fing dann an, mit Jonesys Fäusten auf den Bauch des Hundes einzuschlagen.
    Geh durch, Scheißteil, geh durch!
    GEH DURCH!

21
    Freddy Johnson richtete sein Sturmgewehr auf das Innere des Humvees, während Kurtz, der sich schlauerweise hinter ihm aufhielt (in dieser Hinsicht war es genau wie beim Angriff auf das Raumschiff der Grauen), abwartete, wie sich die Dinge entwickelten.
    »Zwei Männer, Boss. Sieht so aus, als hätte Owen noch schnell Ballast abgeworfen.«
    »Tot?«
    »Sehen ziemlich tot aus. Das sind Devlin und dieser andere, den sie abgeholt haben.«
    Kurtz kam zu Freddy, warf schnell einen Blick durch das zerschossene Fenster und nickte. Auch für ihn sahen sie ziemlich tot aus, zwei weiße Maulwürfe, die da beieinander auf der Rückbank lagen, von Blut und Glassplittern bedeckt. Er hob seine Dienstpistole, um da ganz sicherzugehen – ein zusätzlicher Kopfschuss konnte nicht schaden –, und ließ sie dann wieder sinken. Owen hatte ihren Motor vielleicht nicht gehört. Der feuchte Schnee fiel in unglaublichen Mengen, wirkte wie eine akustische Decke, und das war durchaus möglich. Aber Schüsse würde er hören. Er drehte sich zu dem Pfad um.
    »Gehen Sie voran, Bursche, und passen Sie auf, wohin Sie treten – sieht rutschig aus. Und wir haben immer noch das Überraschungsmoment auf unserer Seite. Das sollten wir im Hinterkopf behalten, nicht wahr?«
    Freddy nickte.
    Kurtz lächelte. Das verwandelte sein Gesicht in einen Totenschädel. »Mit ein wenig Glück, Bursche, ist Owen Underhill in der Hölle, ehe er auch nur merkt, dass er tot ist.«

22
    Die Fernbedienung für den Fernseher, ein schwarzes, mit Byrus überwuchertes Plastikrechteck, liegt auf Mr. Grays Nachttisch. Jonesy nimmt sie. Mit einer Stimme, die sich unheimlicherweise wie die des Bibers anhört, sagt er »Jetzt reicht’s« und knallt sie mit aller Kraft auf die Nachttischkante. Die Fernbedienung splittert, die Batterien fliegen heraus, und Jonesy hält nur noch einen gezackten Plastikstab in der Hand.
    Er greift unter das Kissen, das Henry dem um sich schlagenden Wesen aufs Gesicht drückt. Er zögert noch für einen Moment und denkt an seine erste Begegnung mit Mr. Gray – seine einzige Begegnung mit ihm. Wie er plötzlich den Knauf der Badezimmertür in der Hand hatte, als die Achse des Schlosses gebrochen war. Dieses Gefühl von Dunkelheit, als der Schatten dieses Dings auf ihn fiel. Damals war es absolut real gewesen, so real wie Rosen und Regentropfen. Jonesy hatte sich umgedreht, und da hatte er ihn … es … das gesehen, was Mr. Gray gewesen war, ehe er dann Mr. Gray wurde … es hatte da im großen Hauptraum ihrer Hütte gestanden. Das Thema Hunderter Filme und Dokumentarsendungen über »unerklärliche Phänomene« – bloß eben alt. Alt und krank. Im Grunde schon reif für dieses Krankenhausbett hier auf der Intensivstation. Marcy, hatte es gesagt, hatte Jonesy dieses Wort direkt aus dem Gehirn gepflückt. Hatte es herausgezogen wie einen Korken. Und sich so ein Loch geschaffen, durch das es eindringen konnte. Und dann war es aufgeplatzt wie ein Tischfeuerwerk an Silvester, hatte statt des Konfettis Byrus versprüht, und …
    … und den Rest habe ich mir nur eingebildet. So war es doch, nicht wahr? Das war doch nur wieder ein Fall von intergalaktischer Schizophrenie, nicht wahr? Ja, im Grunde läuft es darauf hinaus.
    Jonesy!, ruft Henry. Wenn du es tun willst, dann tu es jetzt!
    Jetzt zeig ich’s dir, Mr. Gray, denkt Jonesy. Mach dich bereit. Denn Rache ist …

23
    Mr. Gray hatte Lad schon halb durch die Lücke gezwängt, als Jonesys Stimme plötzlich seinen Kopf erfüllte.
    Jetzt zeig ich’s dir, Mr. Gray. Mach dich bereit. Denn Rache ist Blutwurst!
    Durch Jonesys Kehle fuhr ein fürchterlicher Schmerz. Mr. Gray hob Jonesys Hände und gab ein würgendes Grunzen von sich, das man nicht so recht als Schrei bezeichnen konnte. Er fühlte nicht mehr die bartstoppelige, unversehrte Haut von Jonesys Kehle, sondern sein eigenes zerfetztes Fleisch. Und vor

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