Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur
der Name noch der Reichtum der
Familie werden überdauern - im Angesicht des Todes erkennt Don Fabrizio, dass mit ihm die alte Welt des sizilianischen Adels untergehen wird.
Wie kein anderer Autor hat Tomasi mit dem Werk Der Leopard
nicht nur der alten aristokratischen Gesellschaft Siziliens, sondern
auch der Insel selbst mit ihrer reichen Kultur und Geschichte und
ihren landschaftlichen Schönheiten ein Denkmal gesetzt. Seine
Landschaftsschilderungen sind immer auch Spiegelbild der Figuren
und ihrer Empfindungen.
Aufbau Die Episoden des Romans, in acht Kapitel gegliedert, kreisen um die Hauptfigur des Fürsten. Während in den ersten vier Kapiteln das Schicksal der Familie in der Umbruchphase zur Zeit Garibaldis weitgehend mit den Mitteln des traditionellen historischen
Romans erzählt wird, löst sich diese Komposition im Folgenden
mehr und mehr auf, entsprechend der inneren und äußeren Auflösung des alten Familienadels. In den Kapiteln fünf bis acht wird
in Zeitsprüngen von jeweils über 20 Jahren der weitere Niedergang
punktuell beleuchtet. Höhepunkt ist das siebte Kapitel, Der Tod des
Fürsten, in dem dieser noch einmal sein Leben an sich vorüberziehen lässt und Bilanz zieht: »Er, Don Fabrizio, hatte selber gesagt, die
Salina blieben immer die Salina. Er hatte Unrecht gehabt. Der Letzte
war er.« Von der glanzvollen Familie bleiben nur die drei alten, unverheirateten Töchter des Fürsten übrig.
Wirkung Der Leopard erfuhr gleich nach seinem Erscheinen
höchst unterschiedliche Beurteilungen. Kritiker warfen Tomasi eine
einseitig aristokratische Sicht auf die Vorgänge des Risorgimento vor
und bezeichneten ihn als reaktionär und dekadent, während andere
den Roman aufgrund seiner erzählerischen Qualitäten sogleich als
Meisterwerk bejubelten.
Seine Bekanntheit verdankt Der Leopard vor allem auch der 1963
in Cannes preisgekrönten Verfilmung durch Luchino Visconti mit
Burt Lancaster, Alain Delon und Claudia Cardinale in den Hauptrollen.
schweizerischer Schriftsteller, *15.5.1911 in Zürich 1
t4.4.1991 in Zürich 11958 Georg-Büchner-Preis 11976 Friedenspreis
des Deutschen Buchhandels 11989 Heinrich-Heine-Preis
Max Frisch gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Autoren
der Nachkriegszeit. Aus individualpsychologischer Sicht setzt er sich
mit Problemen dieser Ära auseinander. Zentrale Themenkreise seines Werks sind Ichfindung, Selbstverleugnung und-akzeptanz, Vorurteil und Schuld, Liebe und Ehe. Darüber hinaus liefert das Werk
eine literarische Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis der
Schweiz.
Frisch verlebte eine bürgerlich geprägte Kindheit und Jugend. Ein
Germanistikstudium brach er ab und war anschließend mehrere
Jahre als freier Journalist tätig; in diese Zeit fallen erste literarische
Veröffentlichungen. 1936 begann Frisch ein Architekturstudium und
war nach dessen Abschluss bis 1957 als Architekt tätig. Nach dem
literarischen Durchbruch mit dem Roman Stiller (1954) lebte Frisch
wechselweise in Zürich, Berlin, Rom, New York und im Tessin. Sein
Werk umfasst neben Romanen zahlreiche Dramen, Erzählungen
und autobiografische Schriften. Frisch erhielt mehrere renommierte
Literaturpreise, darunter den Georg-Büchner-Preis (1958) und den
Friedenspreis des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels (1976).
Homo Faber. Ein Bericht OA 1957 1 292 Seiten 1 Form Roman 1
Epoche Moderne
In seinem Roman Homo Faber bearbeitet Frisch ein aktuelles Phänomen der 195oer-Jahre: die fortschreitende Technisierung der
westlichen Welt und der Glauben an die Erklärbarkeit und Durchschaubarkeit des Lebens. Der lateinische Terminus »homo faber« bezeichnet den »Menschen als Verfertiger«, der sich mithilfe von
Werkzeugen die Welt zunutze macht. Mit seinem Protagonisten Wal ter Faber zeigt Frisch einen handlungsorientierten Menschen, in dessen rationalem und technokratischem Weltbild Schicksalsgläubigkeit keinen Platz hat. Tragischerweise wird das Leben des Selbstsicheren durch schicksalhafte Zufälle zerstört.
Inhalt Mit einem Flug nach Caracas beginnt für den Ingenieur Faber eine Reise in seine Vergangenheit. Im Flugzeug sitzt er neben
dem Bruder seines ehemaligen Freundes Johannes und erfährt, dass
Johannes Hanna geheiratet hat, die in den 1930er-Jahren ein Kind
von Faber erwartete. Faber schlug damals eine Heirat vor, akzeptierte das Kind aber nur widerwillig. Hanna trennte sich daraufhin
von ihm und zeigte sich zu einer
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