Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur
näher.
Struktur Stolz und Vorurteil bilden die Leitmotive des Romans:
Die Weigerung Elizabeths, auf die Heiratsvorschläge der Eltern einzugehen, ist Ausdruck des persönlichen Stolzes der Hauptfigur und
gleichzeitig Auflehnung gegen gesellschaftliche Zwänge der Zeit.
Während Elizabeth sich von Darcy ständig in ihrem Stolz verletzt
sieht, halten diesen seine Vorurteile gegenüber ihrer standesmäßig niedrigeren Familie lange Zeit davon ab, sich selbst und Elisabeth
seine Zuneigung einzugestehen.
Wirkung Stolz und Vorurteil, als Bildungsroman angelegt, der die
Entwicklung und Festigung der Charaktere darstellt, fand gleich
nach Erscheinen 1813 große Resonanz beim Publikum. Einige Rezensenten bezweifelten, dass ein solcher Roman von einer Frau geschrieben sein könne (der Titel trug lediglich den Vermerk »von der
Verfasserin von Vernunft und Gefühl«). Bis heute ist das Werk der
beliebteste Roman der Autorin.
Stolz und Vorurteil wurde mehrfach verfilmt, u. a. 1940 von Robert
Z. Leonard mit Greer Garson und Laurence Olivier in den Hauptrollen sowie 1995 als aufwendig produzierte TV-Serie der BBC mit Jennifer Ehle und Colin Firth. Zuletzt war die mit einem bis in die Nebenrollen hervorragend besetzte (u. a. mit Keira Knightley, Matthew
Macfadyen, Judi Dench, Donald Sutherland) Adaption von Joe
Wright aus dem Jahr 2005 beim Kinopublikum sehr erfolgreich.
deutscher Schriftsteller 1 *10.3.1788 auf Schloss Lubowitz (bei Ratibor;
Oberschlesien) 1 t26.11.1857 in Neiße 1 ab18o5 Jurastudium 1
ab 1824 Schulrat in Danzig 1 ab1831 Regierungsrat im Kultusministerium
von Berlin
Joseph von Eichendorff, Sohn eines Offiziers aus dem oberschlesischen Landadel, wurde streng katholisch erzogen. Ab 1805/06 studierte er Jura in Halle (Saale), Heidelberg (1807/08) und Wien (181o
bis 1812). Während eines Aufenthalts in Berlin (1809/10) machte
Eichendorff die Bekanntschaft einiger Dichter der Romantik wie
Achim von Arnim und Clemens Brentano; später in Wien verkehrte
er u. a. mit Friedrich und Dorothea Schlegel. Ab 1816 absolvierte er
ein Referendariat in Breslau. 1824 wurde er für drei Jahre Schulrat
in Danzig, ab 1831 Regierungsrat im Kultusministerium von Berlin.
1844 schied Eichendorff aus dem Staatsdienst aus.
Die frühe Lyrik von Eichendorff entstand unter dem Einfluss
der Volksliedersammlung Des Knaben Wunderhorn (1806-08) von
Arnim und Brentano. Seine frühe Schaffensphase wurde als Höhepunkt romantisch-volksliednaher Poesie gewertet. Volkstümliche
Motivwahl zeichnet jedoch auch die spätere Lyrik des Dichters aus.
Wie seine Gedichte sind auch Eichendorffs Romane und Erzählungen (u. a. Das Marmorbild, 1819, Aus dem Leben eines Taugenichts
und Das Schloss Dürande, 1836) durch eine starke Naturnähe und
-verbundenheit, Sehnsucht sowie eine weltoffene Lebensfreude gekennzeichnet. Daneben verfasste er auch Dramen, Versepen und literarhistorische Studien.
Eichendorff gilt als der bekannteste deutsche Romantiker und
zugleich als ihr Vollender. Viele seiner Gedichte (erst 1837 in einem
selbstständigen Sammelband erschienen), Wanderlieder und Erzählungen schildern die Landschaft seiner Heimat. Die Natur wird
dabei zum Ausdruck seelischer Regungen und Stimmungen. Sein
dichterisches Credo lautete: »Die Poesie liegt in einer fortwährend
begeisterten Anschauung der Welt und der menschlichen Dinge.«
Aus dem Leben eines Taugenichts OA 1826 1 136 Seiten 1
Form Novelle 1 Epoche Romantik
Mit dieser Novelle schuf Joseph von Eichendorff eine eigene romantische Gattungsform, den sogenannten Taugenichtsroman. Die Urfassung - zwei kurze Kapitel, die vermutlich schon in Breslau entstanden - trug den Titel Der neue Troubadour. Ein Kapitel aus dem
Leben eines armen Taugenichts. Bereits 1822 oder 1823 vollendete Eichendorff das Werk, ließ es aber erst 1826 drucken, zusammen mit
der Erzählung Das Marmorbild und einigen Gedichten.
Inhalt Ein junger Müllerssohn wird von seinem Vater als Taugenichts beschimpft und in die Welt geschickt, damit er lernt, für sich
selbst zu sorgen. Mit seiner Geige im Gepäck und auf Gott vertrauend zieht er los. Nachdem ihn zwei vornehme Damen im Reisewagen zu ihrem Schloss mitgenommen haben, findet er eine Anstellung als Gärtnerbursche, anschließend als Zolleinnehmer. Er
verliebt sich in eine der beiden Damen, glaubt aber, sie sei eine Gräfin und daher für ihn unerreichbar. Daher macht er sich erneut auf
die Reise und schließt sich zwei
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