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Duden - Bücher, die man kennen muss. Klassiker der Weltliteratur

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Arbeit Gustav Mahlers wurden die Wunderhorn-Gesänge sogar
zur Basis seiner frühen Sinfonien.

     

deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler 1
*4.1•1785 in Hanau 1 t2o.9.1863 in Berlin

    Grimm, Wilhelm
    deutscher Sprach- und Literaturwissenschaftler 1
*24.2.1786 in Hanau 1 t16.12.1859 in Berlin
    beide waren ab 1830 Professoren in Göttingen 1 ab1841 Mitglieder
der Preußischen Akademie der Wissenschaften 1 gaben gemeinsam
altdeutsche Texte heraus und arbeiteten am »Deutschen Wörterbuch«

    Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm schufen in einer nahezu lebenslangen Haus- und Arbeitsgemeinschaft ein gewaltiges sprach-
und literaturwissenschaftliches Werk, mit dem sie die Grundlagen der deutschen Philologie legten. Mit dem von ihnen initiierten
Deutschen Wörterbuch setzen sie ein Mammutunternehmen in Gang,
das erst ioo Jahre nach ihrem Tod abgeschlossen wurde. Bekanntheit erlangten sie aber v. a. als Märchensammler.
    Jacob und Wilhelm Grimm wuchsen nach dem frühen Tod des
Vaters in bescheidenen Verhältnissen auf. Sie studierten in Marburg
Jura. Ihr Lehrer, der Rechtsgelehrte Friedrich Carl von Savigny (1779
bis 1861), regte sie zum Studium der altdeutschen Literatur an. Nach
einer Laufbahn im Verwaltungs- und auswärtigen Dienst nahmen
beide Stellen als Bibliothekare in Kassel an, um sich ganz ihren Forschungen widmen zu können.
    1830 gingen sie nach Göttingen. 1837 protestierten sie zusammen
mit fünf weiteren Professoren (die »Göttinger Sieben«) gegen die
Aufhebung der Landesverfassung durch den neuen König von Hannover und wurden deshalb aus dem Staatsdienst entlassen. Nach einigen Jahren in Kassel erhielten die Brüder 1840 einen Ruf nach Berlin, wo sie bis 1848 (Jacob) bzw. 1852 (Wilhelm) lehrten, um sich die
letzten Jahre ihres Lebens auf ihre wissenschaftliche Arbeit zu konzentrieren.

    Gemeinsam publizierten sie althochdeutsche Texte wie das Hildebrandslied und das Wessobrunner Gebet (beide 1812) sowie Deutsche Sagen (2 Bde, 1816/18). Jacob verfasste die Deutsche Grammatik (1819-37).

    Kinder- und Hausmärchen 0A1812/15(2 Bde.; insgesamt
773 Seiten) 1 Form Märchen 1 Epoche Romantik
    Mit der Sammlung der Kinder- und Hausmärchen machten die Brüder Grimm eine bis dahin eher gering geschätzte literarische Gattung salonfähig. Die vorwiegend aus mündlicher Überlieferung
stammenden Texte verknüpfen Übernatürliches mit Alltäglichem
und zeichnen ein Weltbild, in dem das Gute über das Böse triumphiert und soziale Schranken überwunden werden können.
    Entstehung Die Sammlung von deutschen Volksliedern, die
Achim von Arnim und Clemens Brentano unter dem Titel Des Knaben Wunderhorn ab 1805 veröffentlichten, schürte auch bei Jacob
und Wilhelm Grimm die romantische Begeisterung für die »verlorenen Töne der Poesie« (Arnim). Sie reichten ihre ab 1807 systematisch
gesammelten Volkslieder und -märchen an Brentano weiter, der die
Herausgabe einer Märchensammlung plante. Als diese nicht zustande kam, planten die Brüder selbst eine Sammlung. Doch dieses
Vorhaben kam ebenso wenig voran wie das Brentanos, sodass Arnim
die Grimms ermunterte, wenigstens das Vorhandene zu publizieren.
So erschien 1812 der erste Band der Kinder- und Hausmärchen mit
86 Texten, dem 1815 ein zweiter Band folgte. Neue Texte fanden bei
künftigen Auflagen Berücksichtigung, indem sie entweder im ersten Band gegen (meist in den Anhang verwiesene) Märchen ausgetauscht oder im zweiten Band an die ursprünglich 7o Nummern angehängt wurden. So wuchs die Zahl der Texte auf insgesamt 210.

    Inhalt Die Kinder- und Hausmärchen enthalten neben etwa 6o Märchen alle Typen der Volkserzählung: Scherz-, Lügen- und Gruselgeschichten, Schwänke und Legenden, Tiererzählungen, Natursagen
und andere sogenannte einfache Formen. Den Anfang machten Der
Froschkönig oder der eiserne Heinrich (Band 1) bzw. Der Arme und
der Reiche (Band 2), eine Version der schon in Ovids Metamorphosen enthaltenen Sage von Philemon und Baucis.
    Während die Grimms die Texte des ersten Bandes in sechs Jahren
aus mündlichen und schriftlichen Quellen ihrer hessischen Heimat
sammelten, stützten sie sich für den zweiten Band vor allem auf Erzählungen einer Bäuerin. Doch hielten sich die Brüder kaum an die
von ihnen geforderte getreue Wiedergabe der Texte. Vor allem Wilhelm (der die Märchensammlung ab der zweiten Auflage allein betreute) zögerte nicht, sein Material auszumalen, um die Handlung
präziser zu motivieren

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