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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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und dann den Kopf schräg legte, um zu lauschen.
    »Eine Axt«, flüsterte sie, als sie das Geräusch hörte.
    Genau das dachte er auch. »Es ist besser, wenn wir uns Gewissheit verschaffen«, gab er zurück, dann sah er zu ihr. »Du wartest ...«
    »Ich warte hier. Aber bleib nicht zu lange weg.«
    Unwillkürlich musste er lächeln. Es war noch nicht so lange her, da hätte sie ihm ins Gesicht gespuckt, wenn sein Tonfall sich nur im Entferntesten nach einem Befehl angehört hätte. Jetzt dagegen suchte sie nach dem Grund für seine Anweisung. Es mochte ihr nach wie vor nicht gefallen, doch sie akzeptierte die Notwendigkeit, auf ihn zu hören.
    Zu gern hätte er sie geküsst, um sie für ihre Einsicht zu belohnen, aber auch, weil er ihre Lippen kosten wollte. Aber er wagte es nicht, denn er fürchtete, er könnte erst wieder aufhören, wenn er sie gegen einen Baum gedrückt hielt und sie ihre Beine um seine Taille schlang, wenn er die Gelegenheit nutzte, die sich ihm mit dem Schlitz im Schritt ihrer Pluderhose bot.
    Er dachte zurück an den Tag zuvor, als er sich wortlos auf dem Pfad von ihr entfernte, während sie auf dem Felsblock saß. O Gott, welche Tortur hatte dieser verdammt praktische Schlitz für ihn bedeutet, als sie dasaß ohne zu ahnen, dass ihre verlockenden nackten Kurven seinem prüfenden Blick ausgesetzt gewesen waren. Ihm hatte es den Atem verschlagen, und er hätte kein Wort herausgebracht, selbst wenn sein Leben davon abgehangen hätte. Er verdiente, heilig gesprochen zu werden, weil er sich nur einen flüchtigen Blick gegönnt hatte. Und es kam einem Wunder gleich, dass er sich nicht einen Finger abgeschnitten hatte, als er den Dorn aus ihrer Ferse holte.
    Er war schon arg mitgenommen, nachdem er stundenlang mit ihr den Urwald durchquert hatte und bei jedem Schritt wusste, dass sie nahezu nackt hinter ihm ging. Dieser Zustand war der Tatsache geschuldet, dass er ihr im Meer die Röcke vom Leib riss, damit sie nicht ertrank. Sein Hemd zu opfern, damit sie sich zumindest ein bisschen bedecken konnte, diente weniger dem Zweck, dass sie selbst sich etwas wohler fühlte. Vielmehr war es vor allem zu seinem eigenen Schutz erfolgt, damit seine Gedanken wieder eine andere Richtung einschlugen.
    Opfer.
    Dieses Wort hatte sie am gestrigen Abend benutzt, und es war ausgesprochen zutreffend. Völlig zu Recht warf sie ihm vor, er wolle sie Rouillard zum Fraß vorwerfen, damit er bekam, was er haben wollte. Er hatte es die ganze Zeit über gewusst, sich jedoch geweigert, sich dieser Tatsache zu stellen. Es aus ihrem Mund zu hören, war eine Erkenntnis gewesen, die ihm so nicht gefallen hatte - als hätte er seinen Schwur geopfert, eine unberührte Braut abzuliefern, indem er sie auf einem uralten, mit Palmenwedeln bedeckten Altar nahm und aus einer Notwendigkeit ein besonderes Privileg machte.
    Und sie hatte auch recht, wenn sie glaubte, das sei ein guter Grund, um Rouillard zu einem Duell zu zwingen. Angesichts der Tatsache, dass dieser Mann ein feiger Verräter war, mochte dies tatsächlich der einzige Weg sein, um ihn an einem erneuten Davonlaufen zu hindern.
    Warum aber — so fragte sich Kerr sicher schon zum hundertsten Mal — kam es ihm dann so vor, als habe er einen kapitalen Fehler begangen, der ihn vielleicht bis an sein Lebensende verfolgen würde? Dabei dachte er weniger daran, dass er Sonia Bonneval geliebt hatte. Vielmehr fürchtete er, er könnte es aus dem falschen Grund getan haben.
    Fast wäre er den Holzfällern in die Arme gelaufen, so sehr war er in seine Überlegungen vertieft gewesen. Allzu weit konnte es mit seinen Fähigkeiten als Jäger nicht mehr her sein, wenn ihm eine solche Nachlässigkeit unterlaufen konnte. Es war lediglich das Geräusch der Axt, die in das Holz eines Baumes getrieben wurde, das ihn aus dem Grübeln riss. So konnte er sich noch rechtzeitig hinter einem Baum verstecken und sie aus sicherer Entfernung beobachten, um sich ein Bild von den beiden Männern zu machen, von ihren Waffen und auch von den Absichten, die sie hier verfolgen mochten.
    Nach den recht platten Gesichtszügen, den schwarzen Haaren und Augen sowie der dunklen Haut zu urteilen, handelte es sich bei ihnen um Mestizen. Sie trugen einfache, selbst gewebte Kleidung und die typischen Strohhüte mit breiter Krempe. Sie hackten aus dem gefällten Baum mit der einzigen Axt, die sie abwechselnd benutzten, die größeren Äste heraus. Mit diesem Holz beluden sie die bereit stehenden Esel. Die Männer

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