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Duell der Leidenschaft

Titel: Duell der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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ihr so zu nähern? Zugegeben, sie hatte sich in Gefahr gebracht, aber er war Herr der Situation gewesen. Zu keinem Zeitpunkt war ihr Leben oder ihre Gesundheit wirklich bedroht gewesen. Die Konfrontation mit dem nach einer Frau sich verzehrenden Seemann war vielleicht sogar nützlich gewesen, wenn er ihr gehörig Angst eingejagt haben sollte.
    Zumindest war er vorhin noch davon überzeugt gewesen, aber inzwischen war er sich da gar nicht mehr so sicher.
    Er sah sich nach dem Mann um, den er über Bord hatte gehen lassen, und entdeckte ihn, wie er ein Stück flussabwärts aus dem Wasser gekrochen kam. Baptiste schüttelte sich wie ein nasser Hund, während er aufstand. Dann warf er einen letzten boshaften Blick über die Schulter und trottete in Richtung der zahllosen Spelunken davon, die die Levee Street säumten. Kerr starrte auf die Stelle, an der der Bastard zwischen den Baumwollballen aus seinem Blickfeld verschwunden war. Er wünschte, er könnte dem Kerl noch ein paar Verletzungen zufügen, nur um ihn dann erneut über Bord zu werfen.
    Was war nur in diesen Kerl gefahren, Sonia anzufassen? Allein für den Gedanken gehörte er ausgepeitscht, von der Strafe für das Vergehen selbst ganz zu schweigen.
    Aber nur Momente später hatte Kerr selbst sie in seine Arme genommen. Es musste das Letzte gewesen sein, was sie nach der Konfrontation mit Baptiste gebraucht hatte. Er hätte sich umsichtiger verhalten sollen, stattdessen hatte er die Situation schamlos ausgenutzt.
    » Wenn Sie bereit wären, mir diesen Beweis zu liefern ...«
    Ihre Worte hallten in seinem Gedächtnis nach, zusammen mit der schmerzhaften Herausforderung in ihrem Blick. Oh, er war selbstverständlich bereit gewesen. Jede Faser seines männlichen Stolzes wollte die Herausforderung annehmen — und wie hätte er ihr dann noch widerstehen sollen?
    Irgendwo in seinem Gedächtnis fand sich auch die Erinnerung an ihr geschminktes Gesicht in jener ersten Nacht. Dadurch war er der Meinung gewesen, die Lady habe Erfahrung mit Männern gesammelt. Doch das war ein Irrtum gewesen, denn sie war so unschuldig wie die meisten errötenden Bräute. Sie zeigte sich zwar neugierig und reagierte auf eine Art, die auf eine süße Leidenschaft schließen ließ, die zum Leben erweckt werden wollte, dennoch war sie unschuldig.
    Ein gereiztes Stöhnen regte sich tief in seiner Kehle. Er hätte der Versuchung widerstehen, sie zu ihrer Kabine bringen und ihrer Tante übergeben und ihr dann eine gute Nacht wünschen sollen. Dass er das nicht getan hatte, machte ihn zu einem schlimmeren Menschen als den Seemann, der triefnass auf dem Weg in die Stadt war. Der Grund für ihr Handeln war bei ihnen beiden gleichartig: Lust, pure, unverfälschte Lust.
    Er musste damit aufhören, forderte Kerr von sich selbst. Noch ein solcher Fehltritt, und seine sorgfältige Planung war womöglich für die Katz. Er konnte es sich nicht leisten, für die Lady etwas zu empfinden, und da war auch kein Platz für die Schuldgefühle, die ihm ihretwegen zu schaffen machten. Es war nicht seine Schuld, dass sie sich auf diesem Schiff befand oder dass ihr Vater für sie diese Ehe arrangiert hatte, die bei ihr einen solchen Hass auslöste. Sie nach Vera Cruz zu bringen war für ihn ein zu erledigender Auftrag, ein Mittel zum Zweck — mehr nicht.
    Hehre Worte. Aber wer war denn eigentlich derjenige, der sie in diesem Moment auf der Lime Rock festhielt und darauf achtete, dass sie nicht fliehen konnte?
    Er war in Wahrheit derjenige, der die von ihrem Vater gestellte Falle hatte zuschnappen lassen. Er war es, der dafür sorgen sollte, dass sie wohlbehalten bei ihrem Verlobten eintraf. Wie viel besser war er denn schon als ihr Vater?
    Kerr befand sich immer noch an Deck, als der neue Tag in einer strahlenden Pracht aus Gold, Lavendel und Rosa anbrach und den Nebel über dem Fluss in ein Farbenmeer verwandelte. Und er war da, als der Befehl zum Ablegen erteilt wurde und die Mannschaft ausschwärmte, um alle erforderlichen Vorbereitungen zu treffen. Er sah zu, wie die Laufplanke eingeholt wurde und der Ruf zum Abstoßen ertönte, wie man die großen Trossen von ihren Klampen löste und an Bord zog, während sich das Schiff allmählich mit der Strömung vom Dock entfernte. Und er war immer noch da und lehnte sich — die Arme vor der Brust verschränkt - gegen die Aufbauten, als Sonia Bonneval wieder an Deck kam und die noch schlafende Stadt betrachtete.
    Heute Morgen war sie die vollkommene Lady in ihrem

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