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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Sie richtete den Blick auf den Himmel und fuhr im schmachtenden Ton fort: »O ’Ring, du tanzt wunderbar, und es ist herrlich, wenn man sich an eine so starke Schulter anlehnen kann. Gefällt dir mein Kleid? « Sie sah kurz zu ihm und fuhr fort: »O Captain, ich finde es schrecklich heiß hier drin. Könnten wir nicht eine Weile hinausgehen? Nur wir beide? Wir zwei im Mondlicht? « Sie lachte. »Ihre Lebensgeschichte? «
    Er mußte sich auf die Lippen beißen, weil er sonst laut aufgelacht hätte, denn ihre Beschreibung kam der Wahrheit sehr nahe. Im Fort hatte Toby ’Ring immer warnen müssen, wenn die Tochter des Colonel oder sogar dessen Frau sich ihm näherten. Sonst hätte ’Ring wohl die Hälfte seiner Dienstzeit darauf verwenden müssen, sein Urteil über die Farbe von Seidenbändern abzugeben und seine Meinung über das Wetter oder über den Zustand der Welt im allgemeinen zu äußern.
    »Auch nicht im entferntesten«, sagte er und reichte ihr einen Becher mit Kaffee.
    »Wer hat denn jetzt gelogen? Sie werden nie ein guter Lügner. Ihre Wangen sind so rot, daß man es sogar durch die Sonnenbräune hindurch sehen kann. « Sie lachte, als er noch mehr errötete.
    Er hörte auf, finstere Grimassen zu schneiden und sagte: »Tatsächlich sind meine Probleme mit Frauen das Gegenteil dessen, was Sie anzunehmen scheinen. Deshalb hat mein Vater Toby für mich angeheuert. Sind Sie zum Aufbruch bereit? Wir müssen weiterreiten, wenn Sie noch… «
    »Ich dachte, Toby dient wie Sie in der Armee. «
    »Das tut er auch. Er trat ein, weil ich eingetreten bin. « Er sah sie vorwurfsvoll an. »Er hat Ihnen das doch bereits erzählt, nicht wahr? Zum Glück bin ich ein besserer Detektiv als Sie. «
    »Erzählen Sie mir etwas über Toby. «
    »Sie dürfen den Kaffeetopf reinigen, oder können Sie nur singen? «
    »Ich kann vieles, von dem Sie keine Ahnung haben. Wie steht es mit dem Frühstück? «
    »Das muß warten. Sie haben meinen ganzen Zwieback aufgegessen, und zum Jagen haben wir keine Zeit. «
    »Ich könnte ein Kaninchen in der Schlinge fangen oder eines schießen, wenn Ihnen das lieber ist. «
    Er sah sie erstaunt an. »So? Und wo haben Sie das gelernt, wenn ich fragen darf? «
    »Von meinem Vater«, erklärte sie, nahm den Kaffeetopf, ging zu dem Bach in der Nähe und scheuerte den Topf mit Sand. Als sie zurückkam, war das Feuer ausgetreten und die Decken hingen zusammengerollt an der Satteltasche. Maddie strich Butterblume über die weichen Nüstern. »Warum hat Ihr Vater Toby angeheuert? « Sie hatte ihn nicht danach fragen wollen, aber ihre Neugierde ließ ihr keine Ruhe. Als sie ’Ring zum erstenmal begegnet war, hatte sie das Gefühl gehabt, alles über ihn zu wissen. Sie hatte die leidvolle Erfahrung gemacht, daß sich alle großen, starken und gutaussehenden Männer ziemlich ähnlich waren. Das Leben verwöhnte sie, und sie glaubten, einen Anspruch darauf zu haben, daß sie im Leben alles geschenkt bekamen. Aber Captain Montgomery paßte nicht in das Klischee, und das überraschte Maddie.
    Er half ihr aufs Pferd und schwang sich dann hinter ihr in den Sattel. »Warum heuert ein Vater wohl für seinen Sohn einen Mann wie Toby an? « sagte er.
    Sie lächelte. »Das ist leicht zu erraten. Um ihn vor Dummheiten zu bewahren. Denn obschon Toby sich laufend über Sie beschwert, ist er um Sie besorgt wie eine Mutter. Zweifellos hat er Sie schon öfter vor entzürnten Vätern retten müssen, die Ihnen mit der Schrotflinte nach jagten, weil Sie ihren Töchtern zu nahe gekommen sind. Sind Sie in die Armee eingetreten, um nicht irgendein armes, unschuldiges Mädchen heiraten zu müssen? «
    Sie verrenkte sich den Hals, um sein Gesicht sehen zu können. Sie hatte sicherlich den Nagel auf den Kopf getroffen, aber er lächelte nur.

»Ich verstehe nicht, warum Sie so eine üble Meinung von mir haben. Was habe ich gesagt oder getan, daß Sie so schlecht von mir denken? «
    »Abgesehen davon, daß Sie die Bedingung gestellt haben, daß ich mich Ihnen zur Verfügung stellen muß, wenn ich von meinem freien Willen Gebrauch mache? «
    »Ja, abgesehen davon«, erwiderte er mit blitzenden Augen.
    »Eigentlich nichts, aber Sie mögen mich ja auch nicht sonderlich.
    »Ich glaube nicht, daß mögen etwas mit dem zu tun hat, worüber wir gerade sprechen. Ich mag Sie vielleicht nicht, aber Sie sind für mich auch kein unerfreulicher Anblick. «
    »Danke«, sagte sie leise. »Ich denke, ich… « Was für ein seltsames Gespräch,

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