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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ich sagen, denn sonst wäre ich in den letzten Tagen sicherlich erfroren, als ich im Gebirge hinter Ihren Entführern herjagte. «
    Er knöpfte seinen Hosenbund auf und zog die Hose und seine Stiefel aus. Er trug eine lange rote Unterhose, und als er Maddie den Rücken zukehrte, entdeckte sie etliche lange Stacheln an seinen Beinen.
    Sie kniete sich ins Gras und begann, die Stacheln aus seinen Waden zu ziehen. Er stand ganz still, und sie wurde sich bewußt, daß sie seinen Körper berührte. Er hatte behauptet, daß sie niemals jemanden an sich heranließe. Sie war immer davon überzeugt gewesen, daß sie zuviel von sich abgeben müsse, wenn sie noch etwas anderes liebte als ihren Gesang. In den Jahren, die sie nun das Singen als Beruf ausübte, hatte sie so viele gute Sängerinnen ihre Karriere aufgeben sehen, um einen Mann zu heiraten und Kinder zu bekommen. Maddie wollte sich gar nicht erst der Gefahr aussetzen, vor so eine Wahl gestellt zu werden, und hatte deshalb ein zurückgezogenes Leben geführt. John Fairlie hatte ihr dabei sehr geholfen, indem er sie so sehr mit Übungen, Proben und Auftritten beschäftigte, daß ihr gar keine Zeit mehr blieb für ein eigenes Leben. John hatte stets dafür gesorgt, daß sie mit reichen, einflußreichen Leuten zusammenkam, die ihre Karriere fördern konnten.
    Doch in diesen Bergen, wo sie aufgewachsen war, in diesem wilden und zugleich so schönen Land, schienen die Salons der Ostküste und Europas unendlich weit entfernt zu sein. Sie hatte vor Captain Montgomery mit ihren unzähligen Affären geprahlt, obwohl sie nicht eine einzige Affäre gehabt hatte. Ihre Finger spannten sich um seine muskulöse Wade.
    »Erledigt«, sagte sie schließlich, und um sicherzugehen, daß sich keine Stacheln mehr in seiner Haut befanden, fuhr sie mit den Händen an seinen Beinen entlang. Sie hatte noch nie einen Mann so angefaßt wie jetzt, und wenn sie ehrlich sein sollte, hatte sie auch nie das Bedürfnis verspürt, einen Mann zu berühren.
    Aber jetzt war sie wie hypnotisiert, und es schien, als könnte sie ihn nicht mehr loslassen. ’Ring stand regungslos da, während sie mit ihren Händen über seine muskulösen Beine strich - über die Waden hinunter zu den Fersen. Sie wünschte, sie hätte seine Haut fühlen können. Die Erinnerung, wie er damals nachts in ihr Zelt gekommen war - nur mit einem Lendenschurz bekleidet -, wurde jetzt wieder in ihr lebendig. Sie hatte ihn damals kaum beachtet; aber nun dachte sie an die Farbe seiner Haut.
    Sie erhob sich stumm und ließ ihre Hände über sein Gesäß zu seiner nackten Taille gleiten. Sie berührte mit beiden Händen die warme glatte Haut auf seinem Rücken, fuhr mit den Fingern die schmalen weißen Narben nach und strich mit den Fingerkuppen über die geröteten Hautstellen, wo sie die Stacheln entfernt hatte.
    Es war so, als hätte sie noch nie den Körper eines Mannes gesehen, obwohl sie unter Männern aufgewachsen war, die im Sommer selten mehr trugen als einen Lendenschurz.
    Doch damals war ihr die Musik wichtiger gewesen als ein gutgebautes männliches Geschöpf.
    Ihre Hände wanderten zu seinen kräftigen Schultern und zu seinem rechten Arm.
    Schließlich faßte er nach ihren Handgelenken. »Nein«, flüsterte er, und sie schaute ihm in die Augen.
    Sein Blick brach den Bann, und sie wandte sich verlegen ab. Sie drehte ihm den Rücken zu und stammelte: »Ich… ich habe nur nach Stacheln gesucht. «
    »Da sind keine Stacheln mehr«, sagte er leise.
    »Ich… ich muß jetzt gehen«, sagte sie und lief, so rasch sie konnte, den Hügel hinunter. Sie konnte es nicht ertragen, ihm noch einmal in die Augen zu sehen.

8
    Als Maddie am nächsten Morgen erwachte, spürte sie sofort, daß etwas nicht stimmte. Zunächst wußte sie nicht, was es war, bis ihr wieder die peinliche Situation, in die sie tags zuvor geraten war, einfiel.
    Edith brachte ihr die Waschschüssel. »Sie sind gestern abend aber lange mit ihm auf dem Hügel zusammengewesen. Und dann hatten Sie es verdammt eilig, den Hügel wieder zu verlassen. Hat er etwas versucht, was Ihnen nicht gefallen hat? «
    Maddie erinnerte sich nur zu gut daran, daß Captain Montgomery sich nicht das geringste hatte zuschulden kommen lassen. Sie konnte sich aber ebensogut daran erinnern, wie er »nein« gesagt hatte, als ihre Hände über seinen Körper gewandert waren.
    Sie drehte sich Edith zu. »Es ist absolut nichts passiert. Captain Montgomery hat sich wie ein perfekter Gentleman benommen.

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