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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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unvernünftig sein sollte«, sagte Maddie zu sich, »gibt es ja noch immer das Opium. «
    Zum nächsten Lager, wo Maddie singen sollte, hatten sie nur eine Entfernung von fünfzehn Meilen zurückzulegen, aber der Weg dorthin war besonders beschwerlich. Die Fahrt in der Kutsche ähnelte einem Martyrium. Maddie wurde von einer Seite auf die andere geschleudert, ihr Kopf schlug bald an der Decke, bald an der harten Rückenlehne an, und ihre Knie machten ständig eine unliebsam harte Bekanntschaft mit der Türverkleidung. Captain Montgomery erkundigte sich einmal, ob sie nicht lieber auf seinem Pferd mitreiten wolle, aber sie lehnte sein Angebot hochmütig ab.
    Edith hatte eine Stunde in der Concord verbracht, dann jedoch gemeint, daß es angenehmer sei, die Strecke zu Fuß zurückzulegen, und Maddie allein in der Kutsche zurückgelassen. Maddie wollte nicht zu Fuß gehen, weil sie überzeugt war, daß Captain Montgomery neben ihr herreiten und sich über sie lustig machen würde. Das blanke Entsetzen ergriff sie bei dem Gedanken, daß er eine Bemerkung über ihr gestriges Benehmen machen könnte. Sie übte einen Text ein, den sie aufsagen wollte, falls er den Vorfall erwähnte. Jeder Satz dieser einstudierten Antwort war eine vernichtende Kritik -eine Zurechtweisung, die er schon seit langem verdiente. Ein paarmal wünschte sie sich, sie hätte ihm die Stacheln nicht aus seiner Haut entfernt, aber zweimal erinnerte sie sich daran, wie sich seine Beine unter ihren Händen angefühlt hatten.
    Kurz nach Mittag mußten sie die Kutsche anhalten, um einen Seitenarm des Colorado River zu überqueren. Frank kam zu ihr und riet ihr, lieber auszusteigen, falls es zu Komplikationen käme und die Kutsche umstürzte. Mit Franks Hilfe stieg sie hoheitsvoll die steile Trittleiter der Concord hinunter und ging dann den mit Furchen übersäten Weg entlang.
    Als sie sich am Ufer befand, drehte sie sich um und beobachtete die Männer, die versuchten, die Kutsche über das Geröll und durch den Fluß zu schieben. Als die Concord in den Steinen am Flußgrund steckenblieb, sah sie zu, wie Captain Montgomery vom Pferd stieg, sein Hemd auszog, es in die Kutsche warf und Sam half, die Chaise wieder flottzumachen.
    »Er ist ein verflucht gutaussehender Mann, nicht wahr? « hörte sie hinter sich Ediths Stimme.
    Maddie starrte auf den breiten, von der Sonne gebräunten Rücken des Captain.
    »So ein Mann kann einen wirklich schwach machen, nicht wahr? «
    »Hast du nichts Besseres zu tun, als mir so einen Schwachsinn zu erzählen? « fauchte Maddie, worauf Edith sie beleidigt ansah und sich trollte.
    Maddie dachte, sie könnte die Fahrtunterbrechung dazu benützen, sich ein wenig die Beine zu vertreten; aber sie blieb stehen, wo sie war, und beobachtete jede Bewegung von Captain Montgomery. Sie betrachtete das Spiel der Muskeln unter seiner Haut, als er sich gegen das eingeklemmte Hinterrad der Kutsche stemmte, sah, wie die Sehnen in seinen Beinen hervortraten, als er die Kutsche anschob. Einmal drehte er sich kurz um und schaute sie direkt an, als wüßte er ganz genau, daß sie ihn beobachtete. Sie wandte sich rasch in eine andere Richtung.
    Als die Kutsche dann glücklich ans andere Ufer befördert worden war, drehte Captain Montgomery sich wieder um und gab ihr ein Zeichen, ans Ufer zu kommen. Sie tat so, als hätte sie sein Handzeichen nicht bemerkt, und ging unter die Bäume.
    In wenigen Sekunden war er bei ihr - hoch zu Roß, aber noch immer ohne Hemd. »Ich bin gekommen, um Sie auf meinem Pferd über den Fluß zu bringen. «
    Sie war so sehr in seinen Anblick vertieft gewesen, daß sie gar nicht überlegt hatte, wie sie ans andere Ufer gelangen sollte. »Nein, vielen Dank. Ich gehe zu Fuß. «
    »Sie können den Fluß nicht durchwaten. Er ist zu tief, der Grund zu schlüpfrig und das Wasser zu kalt. «
    »Die Kälte scheint Sie aber nicht gestört zu haben«, sagte sie mit einem Seitenblick auf seinen nackten Oberkörper.
    Er ritt neben ihr her. »Was ist denn heute mit Ihnen los? Gestern haben Sie meine Gesellschaft nicht abgelehnt, und heute kann der Abstand zu mir nicht groß genug sein. «
    Sie drehte sich zu ihm um und funkelte ihn so wütend an, daß Butterblume zur Seite tänzelte.
    Er versuchte, daraus einen Witz zu machen: »Sie erschrecken mein Pferd. « Als sie nicht auf die Bemerkung einging, seufzte er und sagte: »Was ich diesmal auch wieder angestellt haben mag, Maddie, ich bitte um Verzeihung. Ich hatte niemals…

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