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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Männern gegenübertreten und singen müßte und noch dazu so aussehen würde wie Sie, hätte ich auch Angst. «
    »Was soll das heißen? Wenn du so aussehen würdest wie ich? «
    »Das Lager ist eine von Harrys Domänen. Harry ist diese große Rothaarige. Nicht direkt rot; aber doch rot genug, daß man sie an der Haarfarbe erkennen kann. Es gefällt ihr gar nicht, daß Sie in diesem Lager sind. Sie betrachtet die Männer als ihr Eigentum und ist nicht bereit, sie mit anderen zu teilen. «
    »Ich kann dir-und ihr-versichern, daß ich mir keinen von diesen Männern angeln möchte. Ich möchte nur, daß sie eine Weile zuhören. «
    »Was Sie auch immer wollen - es gefällt ihr nicht. Sie hat so lange gegen Sie Stimmung gemacht - Sie als Snob und Lady bezeichnet, die auf ihre Zuhörer herabschaut -, daß die Männer wütend auf Sie sind. Sie hat ihnen auch erzählt, Sie wären ein Eisberg und daß eine Oper etwas für Männer wäre, in deren Adern Eiswasser fließe. «
    »Das ist lächerlich. Alle Opern drehen sich um Leidenschaft und Liebe. «
    »Aber der Text ist in einer fremden Sprache abgefaßt, die niemand versteht, richtig? Und so, wie Sie dastehen, wenn Sie Ihre Arien singen… « Edith machte den Rücken steif, faltete die Hände, setzte eine stolze, hochmütige Miene auf und spitzte die Lippen. »Sie sehen nicht so aus, als würden Sie eine Liebesarie singen, wenn Sie auf der Bühne stehen. « Edith schaute sie listig an. »Ich glaube auch nicht, daß Captain Montgomery an Sie und die Liebe im gleichen Atemzug denken würde. «
    Das gab den Ausschlag. Maddie warf die Puderquaste auf den Tisch. »Edith, ich möchte mir das rot-schwarze Korsett von dir ausleihen - dieses wirklich auffallende Ding. «
    »Was? «
    »Du hast es gehört. Hol es mir. Auf der Stelle. «
    »Aber es ist bestimmt ein bißchen eng um Ihre… äh… Brüste. «
    »Na, wenn schon. Ich werde eben einen großen Teil davon zeigen. «
    Ediths Augen weiteten sich. »Jawohl, Madam«, sagte sie und huschte aus dem Zelt. Maddie streifte ihr schlichtes Seidenkleid ab.
    Eine Dreiviertelstunde später kam Captain Montgomery wieder zum Zelt, um Maddie auf die Bühne zu führen, die Sam inzwischen aufgebaut hatte. Er hatte sich vorgenommen, sie noch einmal dazu zu überreden, in diesem Lager nicht zu singen, aber ein Blick auf ihr vorgeschobenes Kinn genügte, daß er gar nicht erst wagte, den Mund aufzumachen. Er ging stumm vor Maddie her, und sie fragte sich, wie er sich unter der Last der Waffen, die er trug, überhaupt noch bewegen konnte. Toby folgte ihr mit ernstem Gesicht.
    Maddie versuchte so gut wie möglich ihre Nervosität zu verbergen. Sie war sich nicht sicher, ob sie den Mut hatte, ihren Plan tatsächlich durchzuführen.
    Sie betrat die Bühne, und der Lärm im Zuhörerraum wurde zu einem gedämpften Brodeln. Die Männer waren nicht bereit, sie willkommen zu heißen - sie wollten sie auf die Probe stellen. Maddie erkannte an ihren Blicken, daß sie der Rothaarigen glaubten und sie für arrogant hielten. Aber vielleicht konnte sie mir ihrer Stimme einen Sinneswandel bei ihren Zuhörern bewirken.
    Sie nahm die Haltung ein, die sie von Madame Branchini gelernt hatte, und begann eine herrliche Arie aus Don Giovanni zu singen.
    Sie hatte keine fünf Minuten gesungen, als das Pfeifkonzert anfing. Etliche Schüsse wurden in die Luft gefeuert, und ein paar Männer begannen laut miteinander zu reden.
    Sie schaute Captain Montgomery an, sah, wie er mit Blicken die Menge absuchte, die eine Hand an seiner Pistole, die andere an seinem Säbel.
    Maddie verstummte und drehte sich zu Frank um. »Haben Sie die Partitur von der neuen Oper dabei? «
    »Carmen? «
    Sie nickte. »Spielen Sie ein paar Takte von der Ouvertüre, und dann spielen Sie die >Habanera<. Spielen Sie sie dreimal so, als würde Ihr Leben davon abhängen. «
    Frank betrachtete ängstlich die Menge. »Hier könnte das sogar stimmen. «
    Maddie versuchte, die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen, ihnen die Geschichte von Carmen zu erzählen und den Text der Arie zu erläutern, die sie singen wollte. Doch niemand hörte ihr zu. Sie warf wieder einen Blick auf Captain Montgomery und bemerkte seine besorgte Miene.
    Ich werde es ihnen zeigen, dachte sie. Ich werde Carmen sein, das lebenshungrige Mädchen, das in einer Zigarettenfabrik arbeitet.
    Frank spielte einen Teil der Ouvertüre, und Maddie begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. Was ihr mit ihrem Gesang nicht gelang, erreichte sie

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