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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die Männer drängten ihn beiseite.
    Sie rief ein paarmal »’Ring! «, als die Männer sie packten und auf ihre Schultern hoben, aber niemand konnte in diesem Tumult ihre Stimme mehr hören.

9
    Maddie wurde auf den Schultern der Männer von der Bühne getragen. Der Geruch nach Schweiß und billigem Whisky schlug ihr entgegen. Diese Männer waren so betrunken, daß sie fürchtete, auf den Boden zu stürzen und zertrampelt zu werden. Noch dazu hatte sie Angst, daß einige dieser Männer meinten, sie sei tatsächlich ein Mädchen wie Carmen.
    Sie war heilfroh, als sie sah, daß sich Captain Montgomery einen Weg durch die Menge bahnte. Er war nicht nur mindestens einen Kopf größer als die meisten, sondern auch entschlossen, Maddie vor Schaden zu bewahren. Maddie krallte ihre Finger in die Haare der Männer, die sie trugen, um sich auf ihrem erhöhten Sitz zu behaupten.
    Als sich ’Ring bis auf einen Meter an sie herangekämpft hatte, erkannte sie, daß er sehr zornig war, aber als er die Arme nach ihr ausstreckte, zögerte sie keinen Augenblick. Sie fiel in Captain Montgomerys Arme. Sie barg ihr Gesicht an dem groben Wollstoff seiner Jacke und schmiegte sich an ihn. Sie spürte das Klopfen seines Herzens, das die wütenden Rufe der Goldgräber übertönte. Sie hörte noch andere Stimmen, die sich energisch erhoben, und wußte, ohne erst hinsehen zu müssen, daß Toby, Frank und Sam zu ihrer Rettung herbeigeeilt waren. Captain Montgomery brachte Maddie in ihr Zelt, das Sam während der Vorstellung unter die Bäume verlegt hatte - weg von den Unterkünften der Goldgräber.
    Der Captain ließ sie, ohne viel Umstände zu machen, auf die Liege fallen, drehte ihr dann den Rücken zu und schenkte ein Glas voll Whisky ein. »Hier«, sagte er und streckte ihr das Glas hin.
    Er kann nicht gar so wütend sein, wenn er mir etwas zu trinken anbietet, dachte Maddie. Sie nahm einen Schluck, bevor er ihr das Glas wieder abnahm und den Whisky selbst trank.
    »Sie verdienen keinen Drink, und ich traue keinem Whisky aus Ihrer Vorratskiste«, sagte er und funkelte sie an. »Heute abend haben Sie den Leuten aber ein schönes Schauspiel geboten! Hat Madame Branchini Ihnen das beigebracht? «
    »Ich habe nur nach meinen Instinkten gehandelt. « Sie lächelte. »Hat es Ihnen gefallen? «
    »Ich bin froh, daß die Männer den Text nicht verstehen konnten. Zigeunerliebe! Wahrhaftig. « Er wandte sich ab und füllte das Glas zum zweitenmal.
    Sie stützte sich auf die Ellbogen. Ihre Bluse stand noch immer offen und zeigte Ediths Korsett und ihre halbentblößten Brüste. »Ich habe so etwas noch nie zuvor getan. Ich glaube, ich war keine üble Schauspielerin, meinen Sie nicht auch? «
    Er drehte sich so heftig um, daß der Whisky aus dem Glas schwappte.
    Sie lächelte unschuldig.
    »Wenn Sie mit dem Feuer spielen, werden Sie sich daran verbrennen. «
    »So? Und wer wird das Feuer schüren? «
    »Ich bestimmt nicht, falls Sie das meinten. «
    Das kühlte sie ein bißchen ab. Sie setzte sich auf. »Ich hätte wissen müssen, daß ich von Ihnen kein Kompliment bekomme. «
    »Wollten Sie nur das mit dieser Komödie bezwecken? Ihr Gesang war großartig. So etwas habe ich bisher noch nie erlebt. Jede Note war wie ein kostbarer Edelstein, den man der Erde opfert. «
    Sie blinzelte ein paarmal, als sie die Aufrichtigkeit aus seinen Worten heraushörte. »Aber was sagen Sie zu meiner Darstellung? «
    »Darstellung? « schnaubte er. »Sie haben nicht dargestellt -Sie waren Carmen. « Er sah sie von Kopf bis Fuß an. »Aber Sie können jetzt damit aufhören. «
    Sie hielt ihre Bluse zusammen und erhob sich. »Vielen Dank, daß Sie mich vor den Goldgräbern gerettet haben, Captain, aber ich möchte jetzt schlafen gehen und bitte Sie deshalb, mich allein zu lassen. «
    »Ich werde Sie heute abend nicht aus den Augen lassen, also werde ich auch nicht gehen. «
    »Sie können die Nacht nicht mit mir verbringen. «
    »Nein, ich werde die Nacht nicht mit Ihnen verbringen. Jedenfalls nicht so, wie sich das eben anhörte. Ich werde versuchen, Ihnen die Männer vom Leib zu halten, nachdem Sie sich alle Mühe gegeben haben, sie anzulocken. Sam, Frank und Toby schlafen direkt vor dem Zelt. «
    Damit gab er Maddie das Gefühl, eine ungewöhnlich begehrenswerte Frau zu sein.
    »Sie können aufhören, ein so selbstzufriedenes Gesicht zur Schau zu stellen. Ich hoffe, daß niemand zu Schaden kommt«, fuhr ’Ring fort.
    »Das hoffe ich auch, und ich bin sicher, daß

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