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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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nichts Schlimmes geschieht, wenn Sie die ganze Nacht über auf mich aufpassen. « Sie lächelte ihn an. »Sie mochten mich, nicht wahr? « Sie begann die »Habanera« zu summen, hob ihren Rock an und bewegte sich im Zelt umher, als würde sie tanzen.
    Er sah ihr stimrunzelnd zu. »Warum möchten Sie solche Männer für sich gewinnen? «
    »Sie verstehen das nicht. «
    »Dann erklären Sie es mir. «
    Sie nahm ihm das leere Glas aus der Hand, füllte es mit Whisky und trank es aus. »Die Leute haben so seltsame Vorstellungen von Opernsängerinnen. Sie glauben, sie wären keine richtigen Menschen, sondern so etwas wie Göttinnen. Sie glauben, wir kämen als Sängerinnen auf die Welt und uns würde alles in den Schoß fallen. Sie sehen nicht, daß wir genauso menschlich sind wie sie und die gleichen Wünsche haben wie alle Frauen. «
    ’Ring faßte sie am Handgelenk und zog sie näher an sich. »Und was wünschen Sie sich, Maddie? Wollen Sie eine Saloon-Sängerin sein, die aus ihrem viel zu kleinen Korsett herausquillt? «
    »Nein, ich bin eigentlich mit meinem Los zufrieden, aber heute abend war es… ich weiß nicht, es war angenehm, zu erleben, daß man auch meine weiblichen Qualitäten und nicht nur meine Stimme schätzt. «
    »Aber Ihre Stimme… «
    Sie entzog ihm ihre Hand. »Ich weiß, daß ich eine großartige Stimme habe. Ich wollte wissen, ob diese Männer meine… Ich wollte wissen, ob sie mich auch als Frau mögen. Und das haben sie getan. «
    »Wie konnten Sie nur daran zweifeln? « fragte er leise.
    Sie drehte sich um und sah ihn an, und in diesem Moment war sie wieder Carmen, die lebenslustige Zigeunerin, die wußte, daß sie Macht über Männer besaß. Sie wollte, daß er sie in seine Arme nahm, sie küßte und vielleicht sogar liebte.
    »Sparen Sie sich Ihre Verführungskünste für die Goldgräber auf«, sagte er und drehte sich von ihr weg.
    Maddie hatte ein Gefühl, als hätte man sie in den Bauch getreten, und es dauerte einen Moment, bis sie wieder ruhig atmen konnte. Sie ging zu ihrer Liege. »Ich will Sie heute nacht nicht in meinem Zelt haben, Captain. Wenn Sie meinen, ich wäre hier nicht sicher, dann schicken Sie mir Toby oder Frank oder Sam herein. «
    »Nach dem Schauspiel, das Sie heute gegeben haben, würde ich meinem eigenen Vater nicht trauen, wenn er mit Ihnen hier allein wäre. Selbst meinem Großvater nicht. «
    »Aber bei Ihnen bin ich vollkommen sicher, wie, Captain? « Zu ihrem Entsetzen spürte sie, daß ihre Augen feucht wurden. Als sie heute abend von Carmens Liebhaber, dem Armeeoffizier, gesungen hatte, war ihr bewußt gewesen, daß ihr Gesang auch diesem Armeeoffizier gegolten hatte, der ihre Gedanken in letzter Zeit über Gebühr beschäftigte.
    »Ich werde Sie mit meinem Leben beschützen, aber Sie müssen mir vertrauen. «
    »Ich würde Ihnen mein Leben anvertrauen, aber… « Sie brach ab, überwältigt von dem Sturm der Gefühle, den dieser Abend in ihr ausgelöst hatte. »Lassen Sie mich bitte eine Weile allein. «
    Er trat hinter sie und zog sie in seine Arme. Sie wehrte sich. Er wollte sie nicht berühren, wenn sie es sich wünschte, aber sobald sie seinen Anblick nicht mehr ertragen konnte, wandte er sich ihr zu. »Ich hasse Sie. «
    »Nein, das tun Sie nicht. « Er strich über ihr Haar. »Sie haben keine Ahnung, was Sie für mich empfinden. «
    »Aber Sie wissen es, nehme ich an«, erwiderte sie wütend.
    »Ich glaube, ich weiß es zumindest besser als Sie. «
    Sie schob ihn von sich. »Sie glauben, ich wäre eitel, aber Ihre Eitelkeit kennt keine Grenzen. Ich vermute, Sie denken, daß ich Sie mag. Aber das stimmt nicht. Ich empfinde nicht das geringste für Sie. «
    »Das habe ich Ihnen angesehen, als ich mir einen Weg durch diese Männer bahnte, um Sie aus ihrer Gewalt zu befreien. Ich habe noch nie so eine Freude auf dem Gesicht eines Menschen gesehen, wie in dem Augenblick, als ich Ihnen meine Arme entgegenhob und Sie sich vertrauensvoll hineinfallen ließen. «
    »Ich hätte mich in diesem Moment jedem Mann an vertraut, den ich kenne. Die Männer, die mich auf ihren Schultern trugen, hätten mich fast fallen lassen. «
    »So? In dem Moment, in dem diese Männer Sie auf ihre Schultern hoben, war Sam keinen halben Meter von Ihnen entfernt. Warum haben Sie ihn nicht um Hilfe gebeten. Immerhin ist er noch einen halben Kopf größer als ich. «
    »Ich habe ihn bemerkt«, log sie, »aber ich wollte mich nicht an ihn wenden. Das ist alles. «
    Sie wandte sich ab,

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