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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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daß etwas nicht stimmen konnte. Davy hätte Ardis niemals einen Korb gegeben. Also suchten wir nach ihm. Mein Bruder Jamie fand Davys Ruderboot. Es war an der Ostseite der Geisterinsel an einem kleinen Riff hängengeblieben. Aber von Davy entdeckten wir keine Spur. «
    »Wie hat Ardis die Nachricht aufgenommen? «
    »Sie war sehr, sehr ruhig. Wir anderen suchten fieberhaft weiter nach ihm, schliefen kaum, aßen nur das Nötigste, solange die Suchaktion andauerte, aber Ardis war ruhig und sprach kein einziges Wort. Am dritten Tag nach dem Hochzeitstermin wurde Davys Leiche an die Küste gespült. «
    »Was war mit ihm passiert? «
    »Wir haben das nie erfahren. Nachdem er drei Tage im Wasser gelegen hatte, war sein Körper entstellt… die Fische… «
    »Ich verstehe. Und wie hat sich Ardis verhalten? Weinte sie in diesem Moment? «
    »Nein. Meine Mutter überbrachte ihr die traurige Nachricht, und Ardis hat sie sehr gefaßt aufgenommen. Alle waren erleichtert - freilich nur bis zum Frühstück des nächsten Tages, als Ardis aus dem Fenster blickte. Jemand fragte sie, wonach sie Ausschau hielt, und sie antwortete, sie könne nicht begreifen, warum Davy sich so sehr verspätete. «
    »Wie schrecklich. «
    »Ja, das war es. Niemand wußte, was zu tun war. Zwei Tage schlichen wir nur auf Zehenspitzen durchs Haus, aus Angst, Ardis könne ihren Verstand verlieren. Ich wußte, daß sie es alle nur gut meinten und Rücksicht auf ihren Zustand nahmen, aber ich hatte schließlich schon einige Zeit bei der Armee verbracht und dort viel erlebt. «
    »Zum Beispiel? «
    »Geschichten, an die ich mich nicht erinnere. Ich hatte Frauen und auch Männer gesehen, die den Menschen, die sie liebten, grauenhafte Dinge angetan hatten. Auch sie hatten sich nach Kräften bemüht, so zu tun, als wäre nichts geschehen. «
    »Was taten Sie mit Ardis? « fragte Maddie.
    »Ich zeigte ihr Davys Leiche. «
    Sie hob den Kopf und blickte ihm ins Gesicht. »Seine Leiche, die von den Fischen…? «
    »Ja. Ich dachte, der Schock würde sie dazu bringen, sich mit der Wahrheit abzufinden. «
    »Und bewirkte er das? «
    »Nein. Sie starrte auf die Leiche, sah sie aber nicht. Sie sagte, sie müsse nach Hause, um dort zu sein, wenn Davy von der Geisterinsel zurückkäme. « ’Ring holte tief Luft. »Meine Familie war sehr verärgert über mich, als ich nach Hause kam. Sie meinten, Ardis gehörte ins Bett. Es gab eine furchtbare Szene, und alle hielten zu ihr und stellten sich gegen mich. Man hätte glauben können, ich sei ein Monster und f wollte meiner eigenen Schwester etwas antun. «
    Maddie merkte seiner Stimme an, daß er diese Kränkung noch immer nicht verwunden hatte.
    »Am Ende fragte mich meine Mutter, ob ich Ardis helfen könnte. Ich schlug vor, mit ihr zur Geisterinsel zu fahren -ich wollte allein mit ihr hinrudern Meine Mutter packte Decken und Nahrungsmittel für uns ein, und ich ruderte los, während alle anderen gegen die Unternehmung protestierten. «
    »Haben Sie mit Ardis gesprochen? «
    »Ich wußte zunächst nicht, was ich sagen sollte, aber jedesmal, wenn sie Davy erwähnte, gab ich ihr zur Antwort, daß er tot sei. Sie ignorierte mich. Sie benahm sich so wie immer, aber sie hatte einen wilden Ausdruck in ihren Augen, den ich vorher noch nicht gesehen hatte. Am dritten Tag konnte ich es nicht mehr ertragen. Sie erwähnte wieder Davy, und ich packte sie, schüttelte sie und schrie ihr ins Gesicht, daß Davy tot sei und nie mehr wiederkommen würde. « ’Ring zog Maddie noch fester an sich. »Ardis kämpfte mit mir und setzte sich so heftig zur Wehr wie ein zu allem entschlossener Gegner. Sie wollte weg von mir. Ich weiß nicht, was sie vorhatte, wenn ihr das gelang, aber ich ließ sie nicht los, um das festzustellen. Ich versuchte, ihre Fingernägel von meinem Gesicht fernzuhalten, und als sie mich ständig gegen das Schienbein trat, setzte ich mich auf ihre Beine und zog ihr die Schuhe aus. «
    Maddie sah zu ihm auf, doch er drückte ihren Kopf wieder gegen seine Brust.
    »Ich weiß nicht, wie lange sie mit mir rang, aber es hat eine Weile gedauert. Ich dachte, daß sie müde geworden sei, und lockerte meinen Griff ein wenig. Doch da entschlüpfte sie mir so rasch wie ein Aal. Ich rannte ihr nach, konnte sie aber nicht finden. Ich schätze, meine Sinne waren von dem Kampf etwas stumpf geworden, denn sie schlich sich von hinten an mich heran und schlug mir einen Gegenstand auf den Kopf. Das machte mich ein paar Minuten

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