Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Vater«, sagte er gedehnt.
    Sie lächelte süß. »Ja, mein Vater. Mein Vater lehrte mich einige Tricks, wie man in der Wildnis überleben kann. «
    »Und dazu gehört die Kunst, Feuer ohne Streichhölzer zu machen? Indem man zwei Stöckchen aneinanderreibt? Haben Sie eine Vorstellung, wie lange das dauert und wie schwierig es ist? «
    »Ich weiß genau, wie lange das dauert, und wenn Sie es schon so oft gemacht hätten wie ich, wüßten Sie auch, daß es gar nicht so schwierig ist. Ich trage zwar keine Streichhölzer bei mir, aber ich habe immer Feuerstahl und Feuersteine in meinem Gepäck. Mein Vater sagte, daß man überleben kann, wenn man eine Schlinge, ein paar Angelhaken, ein Messer und die Gerätschaften zum Feuermachen bei sich hat. «
    »Und Sie haben vermutlich all diese Gerätschaften bei sich. «
    »Selbstverständlich«, sagte sie selbstgefällig. »Oder haben Sie so etwas vielleicht nicht dabei, wenn Sie Ihr Fort verlassen? Man kann nie wissen, ob man nicht sein Pferd verliert. Nun sagen Sie bloß nicht, Sie hätten alles, was Sie mitgenommen haben, bei Ihrem Pferd gelassen. « Sie war sich nicht sicher, weil er das Gesicht zur Seite drehte, aber sie glaubte, daß er ein bißchen rot geworden war.
    Maddie hob ihren Rock an und zog den Feuerstahl und den Feuerstein aus der Geheimtasche, die sie während der Reise in der Kutsche ins Futter genäht hatte.
    Dann hob sie ein paar trockene Rindenstücke und eine Baumwollkapsel von einem Baumwollbaum auf. Ihr Vater hatte ihr gezeigt, daß man den Feuerstahl in der einen Hand halten mußte und wie man Funken aus dem Feuerstein schlug. Sie hatte das schon oft gemacht; aber jetzt, da ’Ring ihr so nahe war und sie beobachtete, schien sie sich nicht konzentrieren zu können.
    »Sachte«, sagte er und nahm ihr den Stahl und den Feuerstein ab. »Sie dürfen nicht daraufblasen wie ein Orkan, der über das Meer braust. Sie müssen nur hauchen, als gäben Sie jemandem einen Kuß. So. «
    Sie waren so dicht beieinander, daß ihr Köpfe sich fast berührten, und er schaute sie mit gespitzten Lippen an, als ob er sie tatsächlich küssen wollte. Sacht, mit süßem Atem, blies er gegen ihren Mund.
    »Ein zarter Kuß«, sagte er, wieder auf das kleine Häufchen Zunder hinunterblickend. »Als würde man eine Jungfrau küssen. « Er sah sie an, und bei der Eindringlichkeit seines Blicks wurde ihr die Kehle trocken.
    »Wie? « sagte sie und hörte zu ihrem Entsetzen, daß ihre Stimme ziemlich schrill war.
    Er sah wieder auf das Häufchen Rinde und Baumwollfäden. »Ein Mann, zumindest ein Mann, der sich über die Folgen Gedanken macht, kann nicht erwarten, daß eine Jungfrau so ist wie andere Frauen. Er kann sie nicht einfach nehmen und erwarten, daß sie ihn ebenfalls haben möchte. Nein, er muß sie erst darauf aufmerksam machen, was für begehrenswerte Dinge es gibt. «
    »Oh? « machte Maddie. »Was gibt es denn für begehrenswerte Dinge? «
    »Liebe. Leidenschaft. Die Berührung. Gefühle. Manchmal sind Jungfrauen schwer zu… erwecken, sozusagen. Manchmal haben Frauen, die lange jungfräulich geblieben sind, ihre Gefühle verdrängt. Mit solchen Frauen muß man etwas Besonderes anstellen. «
    »Besonderes? « Ein kleiner Schweißfaden rann Maddie über den Nacken.
    »Man muß ihre Leidenschaft wecken und sie dazu bringen, sich einen Mann genauer anzusehen. «
    »Was sollte eine Frau in einem Mann sehen? «
    »Ob er ihre Gefühle anspricht, wenn er sie küßt und in seinen Armen hält. « Er senkte die Stimme, und sie mußte sich näher zu ihm neigen, um zu verstehen, was er sagte: »Wie es sich fühlt, wenn er zärtlich zu ihr ist. Er muß erst den Wunsch nach Leidenschaft in ihr wecken, bevor sie sich an ihm erfreuen kann. «
    Abrupt ließ er ihre Hand los. »Schauen Sie nur, ich habe mich so sehr in meinen philosophischen Vortrag vertieft, daß ich vergaß, Feuer zu machen. «
    Maddie sah ihn verständnislos an. Ihr Mund war trocken, und ihre Haut kribbelte von den Zehen bis zum Haaransatz.
    ’Ring hockte sich auf die Fersen und grinste sie an. »Was für ein seltsames Gespräch wir doch führen. «
    »Ja«, brachte sie mit Mühe über die Lippen.
    »Was weiß ich denn schon über Frauen? Schließlich hat Toby gesagt, ich wäre nicht an Frauen interessiert. Wie sind wir überhaupt auf dieses Thema gekommen? O ja, ich erinnere mich - das Feuer. Wir hätten eigentlich die Schlinge zuerst auslegen sollen, bevor wir ans Feuermachen dachten. « Er lachte. »Aber

Weitere Kostenlose Bücher