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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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kennengelemt habe? «
    »Ein bißchen von beiden, würde ich meinen, und vielleicht noch mehr. « Er senkte die Stimme. »Ist es denn wichtig, was für ein Mann ich bin? In ein paar Tagen kehren Sie an die Ostküste zurück und werden mich vermutlich nie Wiedersehen. «
    Sie wandte sich ab. »Ja, das ist wahr. «
    Sie erschauerte, als sie die ersten Regentropfen auf der Haut spürte, und schlang die Arme um ihren Oberkörper, wobei sie ’Rings Arm mitzog.
    »Kommen Sie«, sagte er, hob sie auf seine Arme und trug sie zu der überhängenden Felsplatte. Sie saß neben ihm, während er mit dem Stahl und dem Feuerstein das trockene Gras in Brand setzte, das er am Tage unter die Felsplatte geschafft hatte. In wenigen Minuten loderte eine Flamme auf. Sie sah zu, wie er trockene Äste auflegte, und alsbald war daraus ein wärmendes Feuer geworden.
    Endlich setzte er sich und breitete die Arme aus. Ich sollte das nicht tun, dachte sie - ich sollte das wirklich nicht tun, aber sie schmiegte sich trotzdem an ihn, und er drückte sie an sich.
    »Wir passen zusammen«, murmelte sie.
    »Woran dachten Sie, als ich Feuer machte? « fragte er und legte sein Kinn auf ihren Scheitel.
    »An Sie«, erwiderte sie ehrlich.
    »Das freut mich. Ich bin froh, daß Sie mich jetzt wenigstens sehen können. «
    »Lächerlich. Ich habe Sie immer gesehen. Vom ersten Moment an habe ich Sie gesehen… «
    »Nein, das haben Sie nicht. Sie haben im ersten Moment bereits entschieden, wie ich bin, und Sie haben seither Ihre Meinung nicht geändert. Sie dachten, daß ich - lassen Sie mal sehen, ob ich es richtig hinbekomme - Sie dachten, daß ich ein aufgeblasener, überheblicher Besserwisser bin. «
    »Das sind Sie auch. «
    »Nicht mehr als Sie selbst. «
    »Ha! «
    Jetzt regnete es in Strömen, aber dort, wo sie saßen, begannen ihre Kleider am Feuer zu trocknen.
    »Es ist seltsam, daran zu denken, daß ich Sie erst so kurze Zeit kenne«, sagte sie. »Manchmal kommt es mir so vor, als wären wir schon seit einer Ewigkeit miteinander bekannt. Ich erinnere mich an meinen ersten Auftritt in der Mailänder Scala. Es ist mir so, als wären Sie dort gewesen und hätten mir gesagt, daß ich meine Sache gut machen würde. Und dann küßten Sie mich auf die Stirn, bevor ich auf die Bühne ging. Warum empfinde ich das so? Niemand hat mir bisher so ein Gefühl vermittelt. Selbst John nicht, mit dem ich viele Jahre verbracht habe. «
    »Wissen Sie wirklich nicht, wie ähnlich wir einander sind? «
    »Ich kann nicht erkennen, daß wir uns überhaupt ähnlich wären. Sie können nicht singen, das haben Sie mir bewiesen, und es scheint in meinem Leben kaum etwas anderes zu geben als den Gesang. «
    »Und genau das macht uns so ähnlich. Sie haben einmal gesagt, daß ich meine Kindheit im Freien unter der Sonne verbracht habe; und in gewisser Beziehung stimmt das auch. Nur nicht in dem Sinne, wie Sie es verstehen. Ich habe schon mit zwölf Jahren im Familienbetrieb gearbeitet und mit vierzehn bereits wichtige Entscheidungen gefällt. «
    »Oh«, sagte sie traurig, »waren Sie so arm? Mußten Sie die Schule aufgeben? «
    Er lächelte. »Genau das Gegenteil war der Fall. Haben Sie schon mal von Warbrooke Shipping gehört? « »Ich glaube ja. Ich bin mir fast sicher, daß ich sogar schon mit einem der Schiffe gereist bin. « Sie drehte sich ihm zu. »Warbrooke? Ist das nicht der Name der Stadt, in der Sie aufgewachsen sind? Haben Sie für Warbrooke Shipping gearbeitet? «
    »Meiner Familie gehört Warbrooke Shipping. «
    Sie drehte sich ihm wieder zu. »Oh, dann sind Sie wohl ein reicher Mann. «
    »Sehr reich. Macht das für Sie einen Unterschied? «
    »Es erklärt Ihr Pferd, Ihre perfekt geschneiderte Uniform, Ihre Bildung und daß Sie einen Diener wie Toby haben. «
    Er sagte ihr nicht, wie sehr er sich freute, daß sein Vermögen für sie keine Rolle spielte. Zuweilen war Reichtum ein Hindernis - einige Frauen sahen nur das Geld und nicht den Menschen. »Und was für einen Diener. «
    »Erzählen Sie mir von Toby, und warum Sie glauben, daß wir uns ähnlich sind. «
    ’Ring holte tief Luft, ehe er sagte: »Sie und ich sind immer einsam gewesen. Ich habe das bereits in den ersten Tagen unserer Bekanntschaft gespürt, und als Sie mir von Ihrer Kindheit erzählten, wußte ich genau, daß Sie als Kind genauso einsam gewesen waren wie ich. «
    »Aber ich bin nie allein gewesen. Ich war stets von meiner Familie umgeben, und später hatte ich John und Hunderte von

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