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Duell der Liebe

Duell der Liebe

Titel: Duell der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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schwieg einen Moment. »Mein Vater hatte einen Bruder, der einen Handelsposten in St. Louis betrieb. Hears Good war sehr beeindruckt von den Wundern der Stadt, aber soweit es mein Vater beurteilen konnte, widmete er den weißen Frauen in all ihren schönen Kleidern keinen einzigen Blick. Obwohl die Frauen ihn sehr wohl bemerkten. Eine Frau kann gar nicht anders, als einem Crow-Krieger in seiner vollen Krieger-Montur nachzusehen, und Hears Good ist einer der prächtigsten Exemplare dieser… «
    »Ich verstehe. «
    Sie lächelte ihn an. »Nachdem sie St. Louis verlassen hatten, fragte mein Vater Hears Good, was er von den Frauen in der Stadt hielt, und Hears Good antwortete, sie wären sehr traurig aussehende Gestalten. Er meinte, ihre schmalen Taillen wären schrecklich - sie würden ihn an Ameisen erinnern und nicht an Frauen. Eine Frau mit einer so dünnen Taille könnte sich weder richtig bewegen noch Kinder bekommen. Er meinte auch, daß ihre weiße Haut und ihre säuerlichen Gesichter häßlich wären. « Maddie lachte. »Hears Good erzählte meinem Vater, was er von der Art hielt, wie weiße Männer ihre Frauen behandelten, wenn sie sie auf die Prärie mitnahmen ohne andere Familienmitglieder, die den Frauen Gesellschaft leisteten. Er meinte, die Männer behandelten ihre Frauen wie Kinder, steckten sie in eng geschnürte Kleider und ließen sie so hart arbeiten, daß… «
    »Ich habe gesehen, wie Indianer ihre Frauen arbeiten lassen. Sie bepacken sie wie Tragtiere. «
    »Der Mann hat seine Hände freizuhalten, damit er kämpfen kann und notfalls für den Schutz des wertvollen Indianers - der Frau - zu sterben. Die Frau trägt alles; aber ihr gehört auch alles. «
    »Hears Good ist also zu seinem Volk und seiner Frau zu rückgekehrt? Ich schließe daraus, daß er die Frauen seines Stammes nicht für häßlich hält. «
    Maddie lächelte. »Für Hears Good sind nur solche Frauen schön, die untersetzt und kräftig gebaut und dick sind. Sie müssen ein breites, flaches Gesicht und eine breite flache Nase haben. Und sie sollten lange, dünne Brüste haben, die bis zur Taille reichten. «
    ’Ring musterte Maddie von Kopf bis Fuß, und sein Blick verweilte eine gute Sekunde auf ihrem Busen. »Ich kann nicht behaupten, daß ich in diesem Punkt mit ihm übereinstimme. «
    Maddie drehte errötend das Gesicht zur Seite - verlegen und erfreut zugleich.
    Als sie wieder zum Felsvorsprung gingen, fragte er: »Was ist aus der Malerin geworden? «
    »Mein Vater hat sie geheiratet. «
    Den Rest des Nachmittags saßen sie am Feuer und redeten-viel mehr ’Ring stellte Fragen, und Maddie beantwortete sie.
    Es fing wieder an zu regnen, und es war so kalt, daß sie sich am Feuer aneinanderschmiegten. Sie aßen gebratenen Truthahn und Hasen. Und Maddie erzählte von ihren Eltern, beschrieb ’Ring die Gemälde ihrer Mutter, die bereits als Dokumente einer Zeit gewürdigt wurden, die niemals wiederkehren würde.
    Nachts war es dann so kalt, daß sie nah beisammenliegen mußten, um nicht zu erfrieren. Und als sie sich in den Armen lagen, spürte Maddie ihre Verwirrung deutlicher als je zuvor. Noch nie war sie sich bisher der Tatsache so sehr bewußt geworden, daß sei zwei Welten angehörte. Sie lebte in der Plüsch-und Seidenwelt der Oper, gehörte aber auch zu dem wilden Leben von Jefferson Worth. Und wie und wo paßte dann ’Ring in ihr Leben?
    Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen, damit er sie küssen konnte, aber er drehte sich weg.
    »Warum? « flüsterte sie. »Warum sagst du, daß du mich liebst, wenn du dich von mir abwendest? Warum siehst du mich so… so begehrlich an und berührst mich doch so wenig wie möglich? «
    »Liebes, weißt du nicht, wie viele Leute uns in diesem Moment beobachten? «
    »Uns beobachten? «
    »Drei Männer sind hier. Sie sind von Anfang an immer in deiner Nähe gewesen. «
    »Wer sind die anderen beiden? « Sie wußte von Hears Good, und jetzt war ihr auch klar, warum der Indianer nicht auf ihren Pfiff reagiert hatte. Sie lächelte. Wenn Hears Good sie in der Obhut von ’Ring beließ, hatte er offensichtlich eine gute Meinung von ihm. Das war in der Tat ein hohes Lob für ’Ring.
    »Einer davon ist der Dieb, der uns bestohlen hat. «
    »Du meinst den Spieler? «
    »Spieler? « Er rückte ein bißchen von ihr ab, um sie zu betrachten.
    »Danach sah er mir aus - wie ein glatter, gerissener Falschspieler. Wer folgt uns sonst noch? «
    »Einer der Männer, mit denen du dich getroffen hast«, sagte

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