Duell der Liebe

so unschuldig, daß du nicht weißt, wie sehr ich nach dir verlange - wie lange ich dich schon begehre? «
    »Nein, ich… «
    »Ich begehre dich so sehr, daß Toby mich auslacht. Ich möchte dich berühren, deine Haut, dein Haar. Ich will dich kennenlernen, Maddie, dich so gut und so gründlich kennenlernen, wie ein Mann eine Frau nur kennen kann. «
    Er bewegte den Kopf, so daß er ihr Ohr mit seiner Zunge berühren konnte. Seine Zähne knabberten sacht an ihren Ohrläppchen, und Maddie spürte, wie die Flaumhärchen an ihrem Körper sich aufrichteten.
    »’Ring«, flüsterte sie.
    »Ja, mein Herz, ich bin hier. Ich bin immer bei dir. «
    Er küßte ihren Hals so sanft, ihre Haut mit der Zungenspitze nur berührend, daß Maddie zu zittern begann. Als er das merkte, hörte er auf.
    Einen Moment lang lag sie still in seinen Armen. Es war ihr egal, ob ihnen die ganze US-Armee zusah: Sie wollte nicht, daß er aufhörte. Sie legte eine Hand auf sein Gesicht und versuchte, ihn zu sich zu ziehen.
    »Nein«, sagte er. »Ich kann nicht. Ich bin nicht aus Stahl gemacht, mein Herz. Ich kann nicht weitermachen. Du liegst jetzt einfach still und schläfst. Morgen gehen wir ins Tal, und dort haben wir dann viel Zeit für uns allein. «
    Maddie lag still in seinen Armen, und nach einer Weile hörte das Zittern auf, und ihr Verstand begann wieder zu funktionieren. Sie besann sich auf seine Worte, daß er sie schon lange begehrte. Wenn er so sehr nach ihr verlangte -wie konnte er da aufhören? Warum zitterte er nicht wie sie?
    Sie hob ihre freie Hand und knöpfte langsam den obersten Knopf seines Hemds auf.
    »Maddie, was machst du da? Du kannst nicht… «
    Sie legte den Mund auf die warme braune Haut seiner Brust, rieb das Gesicht an seinen Brusthaaren, und während sie das tat, öffnete sie den nächsten Knopf.
    »Maddie, bitte tu das nicht. Wir können nicht… «
    Sie drückte ihre Lippen auf seine Haut. Er war wärmer als sie, und sein Körper war sehr hart, ohne ein Gramm Fett -nur warme, harte Haut über Muskeln. Ihre Hand glitt unter sein Hemd, um seine Rippen zu berühren. Er sagte nichts mehr, als ihr Mund zu seinem Bauch wanderte, dort die Haut küßte und dann sacht daran knabberte.
    Als sie den oberen Rand seiner Gürtelschnalle erreichte, hielt sie inne und legte einen Moment das Gesicht gegen seinen harten Bauch. Ihr Körper war nun mit Schweiß bedeckt, und ihr Atem schien tief aus ihrem Inneren zu kommen. »’Ring«, flüsterte sie, aber er schwieg noch immer.
    Sie hob den Kopf, so daß sie sein Gesicht sehen konnte. Sie hatte noch nie zuvor so einen Ausdruck auf dem Gesicht eines menschlichen Wesens gesehen. Es war ein Ausdruck des Schmerzes, der Sehnsucht, des Leidens und der Ekstase. Der Ausdruck war so schön wie die herrlichste Arie, die jemals komponiert worden war.
    »’Ring«, flüsterte sie und schmiegte sich wieder in seine Umarmung.
    »Ich liebe dich, Maddie«, sagte er schließlich. »Ich habe nach dir gesucht. Ich habe mein Heim und die Familie verlassen, um dich zu finden. Du bist ein Teil von mir. «
    »Ja«, antwortete sie. »Ich denke, daß ich das vielleicht bin. «

13
    Am Morgen machten sie sich dann auf den Weg ins Tal. Sie frühstückten wieder Hasenbraten, und Maddie lachte ’Ring aus, als er sich über diese eintönige Kost beschwerte.
    »Ist das der Mann, der lieber verschimmelten Armeezwieback ißt als mein Gemüse und mein frisches Brot? « neckte sie ihn. »Mein Vater konnte jahrelang nur von Hasenbraten leben, und ich bezweifle, daß er sich auch nur einmal darüber beschwert hat. «
    »Dein Vater«, sagte er leise. »Dieser alte Mann? «
    »Alt? Wie kannst du nur so etwas sagen, du… «
    Sie lachten und neckten sich auf dem ganzen Weg ins Tal, und Maddie erkannte bald, daß sie genau soviel Macht über ihn besaß wie er über sie. Wenn sie auf den Boden zu fallen drohte und er ihr ganz nahe kam, um sie aufzufangen, berührte sie ihn an den ungewöhnlichsten Stellen - manchmal an der Innenseite seiner Schenkel, manchmal streiften ihn ihre Brüste.
    Er lachte, fing sie in seinen Armen auf, wirbelte sie im Kreis herum, und dann rollten sie gemeinsam den Abhang hinunter, wobei er sie mit seinem Körper vor Domen und scharfen Felskanten schützte.
    ’Ring küßte ihren Hals, schrak aber plötzlich zusammen.
    »Pst«, sagte er, hob den Kopf und lauschte.
    »Was ist das? «
    »Mein Pferd. «
    »Hm«, sagte Maddie, ohne großes Interesse für seine Feststellung zu zeigen. »Ich denke,