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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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dem Dorf heraus. Und was mache ich mit ihr, wenn wir die Berge hinter uns haben, sie alleine nach Süden schicken?
»Ich reite einer Menge Ärger entgegen, Kind«, sagte sie. »Ich kann dich nicht mitnehmen. Du könntest umkommen oder Schlimmeres.«
    »Umkommen?« Das Wort kam leise und eindringlich. »Schlimmeres?« Sie schüttelte das ungekämmte Haar aus den Augen. »Nichts könnte schlimmer sein als Hierbleiben. Du mußt mich mitnehmen, du mußt.«
    Serroi drehte ihr den Rücken zu und begann die Sattelschnüre um die Deckenrolle zu schlingen. Sie sagte über die Schulter hinweg: »Du weißt nicht, was du da verlangst.«
    »Es ist mir gleichgültig, Meie.« Sie bückte sich und hob den Wasserbeutel auf. Ihre Bemühungen waren ein wenig ungeschickt, ihr magerer Körper fohlenhaft und unsicher wie ein junges Macai. »Hör zu. Meine Mutter wurde von einem Kappra vergewaltigt und totgeglaubt liegen gelassen. Kappra!« Sie verzog höhnisch den Mund und schüttelte ungeduldig den Kopf. »Es wäre besser gewesen, sie wäre gestorben. Oder ich. Ich bekomme den Unrat zu essen, den Posser und Oadats nicht mögen. Bei jedem überfall durch die Kapperim, wenn Fischer getötet werden, lassen die Familien ihre Wut anschließend an mir aus, Meie, ich bin bald eine Frau und keiner ist da, der mich beschützen wird, nicht einmal der Intii, obwohl meine Mutter seine eigene Schwester war. Heute morgen habe ich einem Mann das Knie in den Leib gerammt, ich bin davongekommen, aber heute abend wird er mir wieder auflauern. Ich möchte nicht die Dorfhure werden, Meie. Nimm mich mit.«
    Serroi nahm ihr die Flasche ab und band sie langsam fest. »Sie werden dich nicht gehen lassen.«
    »Ich weiß, Aber ich soll die Posserim hüten und sie von den Bäumen wegtreiben, also dachte ich ... ich werde nun gehen und hinter dem Felsvorsprung, wo die Kapperim waren, auf dich warten.«
    »Das hast du sorgfältig geplant.«
    »Meie, das mußte ich.« Sie schaute sich nervös um. »Bitte, ich muß nun gehen, ich war ohnehin schon zu lange hier.« »Warte einen Augenblick. Ich habe zuerst noch etwas zu erledigen.« Sie klatschte dem Macai gegen den Leib, daß es ein paar Schritte im engen Halbkreis machte. »Sieh das Zeug hier durch.« Sie deutete auf den Haufen der Kappran-Habe auf dem Boden. »Das sieht dann zumindest so aus, als hättest du etwas zu tun. Du mußt mir noch ein paar Fragen beantworten. So verlangt es das Ritual. Verstehst du?«
    »Ja, Meie.« Das Mädchen sank auf die Knie, stöberte in dem Krimskrams und berührte ihn in fester Entschlossenheit, ihren Ekel zu überwinden.
    »Du möchtest eine von der Gemeinschaft des Biserica werden?« »Das möchte ich, Meie.« Ihre Hände hielten inne und kramten dann wieder weiter.
    »Es ist ein langer Weg.« Die erforderlichen Worte gingen Serroi glatt von den Lippen, obgleich sie wenig Freude empfand, sie auszusprechen. »Wir können nichts versprechen.«
    »Ich habe zu warten gelernt, Meie.«
    »Was bringst du uns mit?«
    »Nichts als meine Hände und mein Herz, Meie. Ich werde alles tun, ganz egal was. Nur um hier wegzukommen und um mehr zu sein als ein Tier, werde ich alles machen.«
    Serroi holte tief Luft. »Wenn du dich der Gruppe der Meien anschließt, mußt du die Hoffnung auf Kinder aufgeben.« »Besser als von jedem vergewaltigt zu werden, dem es in den Sinn kommt. Ich möchte mein Leben selbst bestimmen, Meie.« Ihr Körper war von ihrer Inbrunst wie ein Bogen gespannt. »Ich möchte . .. ich weiß nicht... ich möchte einen Lebenszweck haben, eine Aufgabe erfüllen.«
    »Dann sei es.« Als das Mädchen sich gefaßt hatte, fügte Serroi hastig hinzu: »Geh noch nicht. Warte eine Minute. Wie heißt du?«
    »Dinafar.« Ihr Ton wurde bitter. »Das heißt Außenseiterin. So hat meine Mutter mich genannt, ehe sie mich auf die Straße setzte.«
    »Und ich bin Serroi. Ich werde beim Felsvorsprung warten, aber das mit den Gefahren war mein Ernst. Ich kann es nicht erklären, aber denk noch einmal gut nach, ehe du mir folgst.«
    Dinafars Gesicht wurde rot, dann bleich. Sie sprang auf die Füße, stolperte, duckte den Kopf zu einer ungeschickten Verbeugung und rannte dann in Richtung der Weiden.
    Serroi kicherte und schüttelte den Kopf, als sie sich zu dem Macai umdrehte, alle Knoten und Gurte nachsah, sich in den Sattel schwang und hinter Dinafar her auf den steinigen Hügel zuritt, der sich wie eine graubraune Pustel aus dem wogenden Grün erhob.
     

DAS KIND: 3
    Der Kopf des Noris flog

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