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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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in die Ställe, wo man sie eher als Sohn denn als Tochter behandelte. Aber das alles hatte ein Ende, als sie eines Tages ihren Vater quer auf dem Bauch über einem Macairücken liegend nach Hause brachten; er hatte sich das Genick gebrochen.
    Ihr ältester Onkel nahm seinen Platz ein, ein strenger Mann, plump und schwerfällig, der neidisch war auf seinen beliebten älteren Bruder und fast in jedem Wort Kränkungen sah. Er sperrte sie in die Frauengemächer ein und verlangte, daß sie Frauenaufgaben erlernte, ließ sie schlagen und schlug sie sogar selbst, wenn sie sich im widersetzte oder zu den Stallungen schlich, wenn ihr dies alles zuviel wurde. Als sie ihr zwölftes Lebensjahr erreichte, verlobte ihr Onkel sie mit einem Freund, um sie auf diese Weise loszuwerden. Und das gelang ihm auch, allerdings nicht auf die vorgesehene Weise. Eines Nachts stahl sie sich hinaus, sattelte ein Macai und brach auf zum Biserica.
     
    Serroi seufzte und rieb sich mit dem Handrücken über die Nase. Sie summte eine lustige Melodie, strich mit den Fingern über den Macaihals und kraulte das Tier dann an den Hautfalten unterm Kinn. Das Macai stieß mit der Schnauze nach ihr, drückte dann den Kopf gegen ihre Schulter, wieherte kläglich und bat darum, weiter gekrault zu werden. Mit lautem Lachen kam sie dem Wunsch nach. Dann trat sie seufzend zurück und schwang sich in den Sattel.
    Das Macai hüpfte ein wenig umher, beruhigte sich jedoch sogleich, als sie mit fester Hand die Zügel hielt und es auf das Dorf zulenkte. Mit jedem Schritt war sie stärker von ihrer Wahl angetan. Glatte, fließende Gangart. Sattel und Zaumzeug gute Handarbeit. Der für die Maße der schmalhüftigen Kapperim gefertigte Sattel mit dem hohen Knauf und dem trapezähnlichen Rückenstück paßte ihr recht gut. Die Steigbügel hingen ein wenig tief, aber das war leicht zu regulieren. Die Satteltaschen, in denen noch die Habe des toten Kriegers war, schien groß genug, ihre eigenen Vorräte aufzunehmen.
Zehn Tage,
dachte sie.
Nur noch zehn Tage bis
zur
Konjunktion der magischen Monde. Zehn Tage, um die Berge zu überqueren und nach Oras zurückzukehren.
    An der Dorfmauer rutschte sie vom Rücken des Macai herunter, gurtete den Sattel ab und benutzte den Tascheninhalt, um den Schweiß von der Haut des Tieres zu reiben.
    Sie zog gerade den Bauchgurt des Sattels fest, als sie hinter sich leise Schritte vernahm. »Stell die Sachen neben mich«, rief sie, grunzte und stemmte ihr Knie gegen den Bauch des Macai. Das Tier tänzelte und wieherte und zog dann den Magen ein. Sie spannte den Riemen und schnallte ihn fest. Als sie sich umdrehte, sah sie neben einem Stapel Vorräte ein Mädchen kauern, ein zerlumptes Mädchen mit trotzigem Gesicht und entschlossener Miene. Ihre großen Hände hielt sie über den Wasserbeutel auf dem Gepäckhaufen gespreizt. Ihre Haut war um mehrere Schattierungen dunkler als die der meisten Fischer, ihre Augen allerdings grünlich-braun, fast wie die des Intiis. Ihr Haar hing lang und schmutzig herab. Es war sehr dunkel, fast schwarz.
Mischblut,
dachte Serroi mit einem Hauch Mitgefühl. Sie konnte sich nur allzugut aus eigener Erfahrung erinnern, wie abwehrend Gesellschaften sich denen gegenüber verhielten, die anders waren. »Was gibt's?« fragte Serroi ruhig, um sie nicht noch mehr zu verängstigen, so sehr blitzte Furcht aus diesen grünen Augen.
    Die Zunge des Mädchens fuhr über trockene Lippen. Sie stand langsam auf. Sie war ungefähr zwölf, noch flachbrüstig wie ein Junge, aber fast einen Kopf größer als Serroi. »Der Intii schickt dir diese Dinge und sagt, du sollst dich beeilen.« Sie versprach sich, und ihre Stimme klang heiser und unsicher.
    »Ja. Ich weiß.« Serroi nahm die Satteltaschen, schüttete das Zeug des Kappras heraus und sah gar nicht nach, um was es sich handelte. Sie nahm die Lebensmittelpakete und Utensilien, die die Frau des Intii ihr bereitgestellt hatte, stopfte sie hastig in die Taschen, schlang diese über den Hals des Macai und griff dann nach der zusammengerollten Decke, die das Mädchen ihr mit zitternden Händen reichte. »Nimm mich mit, Meie«, sagte sie schnell. Sie ließ das Bündel los und drückte ihre geballten Fäuste gegen die Brust. »Ich möchte zum Biserica, ja, Meie?« Serroi starrte sie an. Das durfte doch nicht wahr sein. Sie hatte schon ohne diese zusätzliche Komplikation genügend Schwierigkeiten.
Gütige Jungfrau, kann mir denn das nicht erspart bleiben? Ich käme mit ihr niemals aus

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