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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Sie seufzte und versuchte, den Chini zu vergessen. Es würde nicht wieder vorkommen. Es konnte einfach nicht. Es würde alles zwischen ihnen weitergehen wie zuvor. Sie würde vergessen und wieder glücklich sein.
     
    Eine Woche später rief er sie wieder in den zylindrischen Raum. Sie erblickte die kleine, graue Gestalt mit runzligem, rundem Gesicht wie dem eines häßlichen alten Mannes und großen, runden Nachtaugen. Serroi schrie auf und trat einen Schritt zurück. Der Noris holte sie herein und schob sie fast vor sich her, als sie ihn anflehte, es nicht zu tun, ihre Hände sich an ihn klammerten und Tränen aus ihren Augen strömten. Er benutzte sie, um das kleine Tier in den Tod zu hetzen und es ungerührt über seine Kräfte hinaus zu prüfen. Und wieder verschmolz der Dämon mit dem Tier.
    Danach ließ er sie eine Woche in Ruhe, dann rief er sie wieder mit einem anderen Chini in den Raum, den er nun dazu benutzte, den ersten Dämon zu verstärken, indem er die beiden Naturen verschmolz. Woche um Woche starben die Tiere, und Dämonen wurden geschaffen oder gestärkt. Allmählich leerten sich die Käfige im Hof, und langsam wuchs ihre Furcht. Sie flehte den Noris an, doch aufzuhören. Er konnte es nicht verstehen, für ihn war es nur eine Reihe erfolgreicher Experimente. Was zählten da schon ein paar Leben, schließlich gab es immer neue Tiere. Sie wurden jeden Tag geboren, und jeden Tag starben welche.
    Serroi kniete neben den großen Sessel, versuchte ihre Trauer zu dämpfen, damit sie ruhig und überzeugend sprechen konnte. »Bitte, Ser Noris.« Sie holte tief Luft und rang um diese trügerische Gelassenheit. »Hast du denn nun nicht genug bekommen, mit dem du arbeiten kannst? Kannst du nicht den Rest leben lassen? Laß mich aufhören. Bitte. Es sind meine Freunde, Ser Noris. Laß mich aufhören.« Sie holte wieder tief Luft und wartete gespannt auf seine Antwort.
    »Sieh mich an.« Seine Stimme war hart und spröde. Als sie ihn anschaute, wußte sie, daß kalter Zorn ihn gepackt hatte, der sogar seine Hände zittern ließ. »Du bist das Tor.« Er lehnte sich plötzlich vor und nahm ihren Kopf zwischen seine Hände. Er hielt sie ziemlich vorsichtig, doch bewegen konnte sie sich nicht mehr. »Es sind nur Tiere, Serroi. Ich tue genau das, was ich dir gesagt habe, ich erweitere Grenzen und lerne Dinge, von denen ich niemals etwas gewußt habe. Das mußt du verstehen, Kind.« Zu ihrer Überraschung flehte er sie fast an. »Denkst du noch an den Spiegel, die Bücher und die Versuche, die wir zusammen unternahmen? Du hast Freude am Lernen, Serroi. Wir teilen die gleiche Wißbegier. Es sind nur Tiere, von denen unter natürlichen Bedingungen die meisten bereits einer Krankheit oder einem Raubtier zum Opfer gefallen wären. Wir geben ihrem Tod nur einen Sinn.«
    Ihr Kopf ließ sich zwischen diesen Stahl- und Seidenfingern nicht bewegen, so daß sie gezwungen war, zu ihm emporzusehen. »Es sind meine Freunde«, sagte sie. »Und du zwingst mich, ihnen wehzutun.«
    Er hielt sie noch einen Augenblick länger, zog dann seine Hände weg, lehnte sich zurück in seinen Sessel und schloß die Augen. Nach einem Augenblick winkte er sie mit einer schnellen, ungeduldigen Bewegung seiner schmalen, weißen Hand von sich fort. »Geh«, sagte er grob. Als sie an der Tür angelangt war, sprach er weiter. »Sei morgen nach dem Mittagessen wieder hier.«
     
    Sie begann sich gegen ihn zu wehren, versuchte, seinem Blick auszuweichen. Es gelang ihr nicht. Sie versuchte, ihren Körper gegen ihn abzuschotten. Es gelang ihr nicht. Sie versuchte, ihn hinauszudrängen, sobald er in ihr war. Es gelang ihr nicht. Sie verausgabte sich völlig bei diesem Kampf und unterlag jedesmal, doch sie gab nicht auf. Sie ertrug es nicht länger, bei der Zerstörung der Tiere und Vögel mitzuwirken, die sie liebte. Und sie spürte während dieses Kampfes, wie sie stärker wurde. Jedesmal, wenn er sie in diesen Raum rief, mußte er mehr seiner Macht anwenden. Doch sie unterlag immer. Ein Käfig nach dem anderen vereinsamte.
    Der Innenhof wurde still. Sie konnte gar nicht mehr zu den wenigen Tieren gehen, die ihr noch geblieben waren. Sie hätten sie nicht in ihre Nähe gelassen. Sie hielt sich fern vom Hof. Sie konnte es nicht ertragen, die leeren Käfige zu sehen – oder die noch bewohnten, wußte sie doch nur zu gut, daß die Tiere dort bald zu Tode gequält werden sollten.
    Sie litt. Nachdem sie dem Noris ihre Liebe ganz und rückhaltlos geschenkt

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