Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden
Traxim über ihn her und schleppten ihn irgendwo zur Stadtmitte; i. konnte den Weg nicht ganz nachvollziehen, weil zuviele Dämonen hier herumflattern. Ich dachte schon daran, einen Kurier loszuschicken. Habe mich dann aber doch anders entschiede: Wo alle Welt nach Oras strömt, fiele jeder auf, der die Gegenrichtung einschlägt und würde von einer Menge unfreundlich Augen verfolgt.« Er brachte ein Lächeln zustande. »Beim Blut der Jungfrau, Meie, was habt ihr eigentlich angestellt?« »Etwas gesehen, was wir nicht sehen sollten.« Sie lehnte sich i den Sessel zurück und hielt eine Hand vor die Augen. »Coperic, hast du gehört, was aus Tayyan geworden ist ... was gibt's;
Dina?«
Dinafar schob sich auf die Knie empor und schlug ihre warmen Hände um die Serrois. »Ich wünschte . . .«, begann sie. Sie hob Serrois Hand und drückte sie gegen ihre Wange. »Es stimmte, was die Gardisten erzählt hatten, Meie. Erinnerst du dich, wie, ich mit diesen Jungen gesprochen habe?«
»Ja.«
»Nun ja, nachdem wir eine Weile geredet hatten, fragte ich sie ein bißchen aus, was der ganze Wirbel am Tor sollte. Sie sagten, daß zwei Meien ... versucht.., versucht hätten, den Domnor zu töten. Die Gardisten hätten sie verfolgt. Eine wäre entkommen. Die andere... die andere hat sich ein Messer in die Kehle gestoßen, ehe man sie davon abhalten konnte.« Serroi machte ihre Hand los, stand auf, blinzelte blicklos umher, trat zur anderen Wand neben dem derb gehauenen Ausgang, stützte ihre verschränkten Arme gegen die Wand und lehnte ihre Stirn dagegen. Sie bebte vor Zorn, daß sie keine Tränen hatte, keine Tränen für ihre Kampfgefährtin oder für sich. Sie hatte es die ganze Zeit über gewußt – gewußt ! Aber sie hatte immer noch gehofft, widersinnigerweise gehofft, sie könnte ihren jämmerlichen Verrat ausgleichen, alles wieder gut machen. Aber Tayyan war tot. Es gab keine Möglichkeit, ihr zu sagen, ich werde alles, alles, alles wieder in Ordnung bringen. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Eine bebende Stimme sagte: »Meie?«
Sie drehte sich wütend um, wollte um sich schlagen, doch Dinafars Gesicht war zu offen, zu verletzlich. Serroi öffnete den Mund, um ihr zu sagen, sie sollte sie nicht anfassen, sie in Ruhe lassen, sie könnte doch niemals Tayyans Platz einnehmen und wäre töricht, das überhaupt nur zu glauben. Sie schaute an Dinafar vorüber und sah das traurige, erschöpfte Gesicht von Coperic. Ihr Groll verflog und ließ nur eine Erschöpfung zurück, die der seinen gleichkam; sie seufzte, drückte ihren Rücken an die Wand und ließ sich hinabrutschen, bis sie am Boden saß. Sie schaute hoch. »Mir geht es schon wieder gut, Dina. Mach keinen Wirbel.«
Dina hockte sich neben sie und schwieg betreten.
Serroi schluckte. Sie war müde, so müde, daß es ihr schon schwer fiel, nur zu denken. Sie hob eine zittrige Hand, starrte sie einen Augenblick lang an und ließ sie dann in ihren Schoß zurücksinken. »Coperic, ich sollte dir lieber erzählen, was wirklich vorgefallen ist. Schaff diese Nachricht nach Biserica, sobald du nur kannst.« Noch einmal erzählte sie ihre Geschichte. Ihre Stimme klang dumpf und monoton; sie ließ nichts und beschönigte nichts. Das Rennen, wie sie sich heraus schlichen hatten und reichlich angetrunken zurückkamen. 1 geheime Treffen. Was sie und Tayyan gesehen und geh hatten. Was danach geschah, die Flucht, das Boot, das Dorf, sie dort erfuhr und die ereignisreiche Rückkehr nach Or Coperic lauschte angespannt, und trommelte dabei unablässig mit den Fingern auf seinem Knie. Als sie schließlich verstummte, beugte er sich vor, daß sein magerer Körper sich ein Bogen spannte.
»Du bist davongekommen, Meie. Weshalb bist du nur zurück gekehrt? Du hättest so schnell wie möglich nach Biserica gehe sollen.«
»Meine Worte«, platzte Dina heraus.
Serroi ließ den Kopf zurücksinken, bis die Kühle des Steil durch ihren Haarschopf drang. »Hört zu, ihr beiden. Im Augenblick bin ich auf mich alleine gestellt. Versucht nicht, mit von dem abzuhalten, was ich tun muß.« Sie schloß die Augen »Tun muß!« wiederholte sie heftig, und seufzte dann wieder »Diva, ich weiß, daß du es gut meinst, aber bitte, laß es bleiben Ich mag dich gerne, aber du ... ich . . . es tut mir leid, aber oh mischst dich in eine Sache, die dich nichts angeht. Ich bit siebenundzwanzig Jahre alt geworden, ehe ich dich kennengelernt habe; nichts an mir ist dein Besitz, Kind, und vieles davor
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