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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Gestalten die Hochstraße und schritten langsam au die Haupttore von Oras zu, zwei von vielen in dem Strom de anderen staubbedeckten Gestalten, die sich in die Stadt schleppten. Nur einer der beiden schweren Torflügel stand, offen. Der Strom verengte sich dort zu einem Rinnsal, und; zwängte sich unter den reglosen Blicken von einem Halbdutzend Wachen hinein. Vor Serroi und Dinafar wurde eine zierliche Frau zur Seite gezerrt. Das Tuch, das sie trug, riß man ihr: vom Kopf, und die Wachen benutzten es, um ihr das Gesicht abzuwischen, ohne ihre Proteste oder die heftigen Einsprüche ihrer Begleiter zu beachten. Währenddessen huschten Serroi und Dinafar schnell durch das Tor und traten hastig in ein Seitenstraße. Dinas Augen funkelten vor Freude darüber, da: es ihnen gelungen war, die Wachen zu übertölpeln. Serroi lehnte sich an eine Wand; das Herz schlug ihr bis zum Halse und ungeweinte Tränen brannten ihr in den Augen. Sie drückte sich die Hände vor die Augen und rang darum, die Flut der Gefühle, die in ihr losgebrochen war, wieder unter Kontrolle zu bekommen.
    Dinafar wand sich einen Augenblick verlegen, dann ging sie zum Ende des schmalen Gäßchens und begann mit zwei Bengeln zu sprechen, die auf Steinen hockten und vorgaben, aufgesammelte Pflaumen zu verkaufen, in Wirklichkeit aber bettelten. Als Serroi die Geräusche vernahm, ließ sie die Hände sinken, beobachtete die lebhafte Gestalt des Mädchens, deren Hände in weit ausholenden Gesten umherflatterten. Sie lächelte über die Sicherheit, die Dinafar erworben hatte.
Jetzt versucht sie, sich um mich zu kümmern. Anmutige Blume, einem Misthaufen entwachsen. Biserica wird das Richtige für sie sein – wenn sie es jemals bis dorthin schafft.
    Dinafar hockte sich neben die Jungen, lauschte aufmerksam ihren immer wieder unterbrochenen Redeschwällen, in denen ihre schrillen Rufe an die gelegentlichen Passanten widerhallten. Serroi schaute sich um. Die Gasse war eng und finster, eine Sackgasse zwischen hohen Mauern. Am anderen Ende konnte sie einen Haufen Abfälle und Bauschutt sehen.
Wahrscheinlich schlafen die Jungen dort.
Langsam ging sie zur Hauptstraße zurück, wartete eine Sekunde und tippte dann Dinafar auf die Schulter. »Wir sollten besser gehen.«
    Das Mädchen schaute hoch, nickte und sprang auf die Beine. Wortlos ging sie neben Serroi her, als sie beide sich in die geräuschvolle, gaffende Menge schoben, die die Straßen füllte. Über ihnen wurde der Himmel schnell dunkler, und Wolken kamen auf. Serroi betrachtete das Mädchen immer wieder von der Seite und fragte sich, was Dinafar quälte; sie war gewöhnHich schweigsam und so finster wie in ihrem Fischerdorf. »Was ist los, Dina?«
    »Wohin gehen wir? Weißt du, wo wir schlafen können?« Serroi rieb sich die Nase. »Wenn du soweit bist, werde ich wohl etwas finden können. Wir gehen zu unserem lange verloren geglaubten Onkel, kleine Schwester.«
    »Aber... was?« Dinafar starrte auf sie herab. Sie stolperte gegen einen Mann; der grinste und legte seinen Arm um sie, ging jedoch gutmütig weiter, als sie ihn von sich schob. »Ich dachte... hast du wirklich einen Onkel hier?«
    Serroi schüttelte den Kopf. »Nein, Kleines. Keinen Blutsverwandten, aber einen Mann, der der Jungfrau dient, indem er uns dienstbar ist.« Sie blickte zum bewölkten Himmel hinauf. »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Laß dir alles erzählen, wenn wir erst dort sind. Beeil dich nun.« Sie ging, so schnell sie konnte, wand sich durch die Menge, zog Dina hinter sich her und ignorierte gleichermaßen die Flüche wie die ausgelassenen Rufe glücklicher Menschen. Sie führte Dinafar schnell durch die Stadt, verließ die Hauptstraße, und bog durch immer schmaler werdende Gassen, bis sie ins Hafenviertel kamen, wo sich Lagerhäuser und finstere Tavernen an die Stadtmauer schmiegten.
    Dicht unterhalb der Mauer befand sich ein schäbiges Gebäude, ein langsam zerfallender Bau inmitten von schlammigen, stinkenden Pfützen. Die Abflüsse hier in der Gegend waren weitgehend verstopft durch Abfall und Leichen, so daß die nächtlichen Regenfälle nicht abfließen konnten, das Wasser auf dem alten Pflaster stehen blieb und sich milchig weiß verfärbte mit Spuren von Ocker und Gelbgrün, als ob das Wasser selbst verfaulte. Am Rande der Pfützen bildete sich Schaum und trieb in trägen Haufen um andere Klumpen undefinierbarer Substanz. Ein paar Regentropfen fielen in die langsam fließende' Flüssigkeit und wühlten einen

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