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Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden

Titel: Duell der Magier 01 - Unter den magischen Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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verstehst du nicht. Tut mir leid.« Sie schlug die Augen auf um blinzelte in den Lichtschein der Lampe. »Entschuldige. Menschen tun einem weh, wenn man sie zu nahe an sich herankommen läßt, und man tut ihnen weh. Manchmal schlimmer, als man ertragen kann, aber man hält es doch aus, weil man muß.« Sie setzte sich auf, machte eine Pause. »Ich rede konfus. Coperic, morgen früh gehe ich zum Tempel. Die Tochter kann mich einlassen, um ohne großen Wirbel den Domnor zu sprechen, wenn sie dazu bereit ist. Wenn alles gut geht, werde ich gegen Mittag zurücksein. Wenn nicht... weiß die Tochter über dich Bescheid?
    »Nein.« Er betrachtete prüfend ihr Gesicht und schüttelte leicht den Kopf. »Warum?« Sie tauchte die Hand in ihren Geldbeutel, holte den Tajicho heraus und hielt ihn in ihrer Handfläche. Sie betrachtete ihn einen Augenblick und sah in dem klaren Kristall den Lichtschein funkeln; unvermittelt fuhr sie mit dem Daumen über die harte, strahlende Oberfläche und steckte dann den eiförmigen Kristall in ihren Stiefel, in eine Tasche unter dem Rand des Schafts. »Gegen die Blicke der Dämonen und die Verwünschungen der Noris bin ich ausreichend geschützt. Wenn ich bis mittag nicht zurück bin, vergeßt mich. Was nun?«
    Er runzelte die Stirn. »Schwer zu sagen. Ich bin schon ziemlich lange hier oben; ich möchte Haqtar nicht neugierig machen, sollte also lieber wieder hinuntergehen und werde nörgeln, daß ich auf zwei Gören aufpassen muß und euch nach der Mondensammlung bestimmt wieder nach Hause schicken werde.« Er erhob sich. »Ihr könnt die Nacht hier verbringen. Hier oben sind mehrere Zimmer. Nicht sehr sauber, fürchte ich. Aber auch nicht so schlimm wie das da.« Er deutete auf das Loch in der Wand. »Ich werde saubere Laken holen. Habt ihr Hunger?« »Ich bin zu kaputt. Und du, Dina?«
    »Ja.« Das Mädchen rührte sich. »Ich habe einen Bärenhunger.«
    »Also, alles klar. Ich werde dir etwas zu essen bringen.« Er tat einen Schritt auf die Tür zu, blieb dann aber stehen. »Morescad hat eine Sperrstunde über die Stadt verhängt, trotz der vielen Menschen für die Mondensammlung. Das Lokal schließt in einer Stunde. Komm.« Er reichte Serroi die Hand und zog sie hoch. »Geht's dir wieder einigermaßen?«
    Sie nickte. »Ich bin nur müde.«
    Er schaute sie einen Augenblick lang an. »Gut«, meinte er trocken. Er nahm die Lampe und verließ vor ihnen den Geheimraum; als Serroi aus dem Loch herauskroch, reichte er ihr die Jungenmütze, die sie mitten auf den Boden geworfen hatte. »Behalt das lieber bei dir.« Ohne die Antwort abzuwarten, schritt er davon, daß die Bohlen unter seinen Sandalen knackten.
    Draußen blieb er an einem Wandschrank stehen, um neue Laken zu holen. Nachdem er jeder zwei in die Hand gedrückt hatte, ging er über den düsteren Flur zu einer Tür in der Nähe der Treppe. Wie alles quietschte auch diese Tür, als er sie aufdrückte. Er entzündete die Lampe im Innern des Raumes und öffnete dann das Fenster einen Spalt breit. »Hier drinnen wirst du ziemlich sicher sein, Mädchen. Die Tür ist stärker, als sie aussieht. Sobald wir draußen sind, schiebst du den Riegel vor. Hörst du? Ich bin bald mit deinem Essen zurück.«
    Dinafar nickte, drehte sich rum und betrachtete unglücklich den kleinen, kahlen Raum. »Meie, kann ich denn nicht bei dir bleiben?«
    Serroi blinzelte müde und murmelte: »Hier bist du gut untergebracht, Dina.« Gefolgt von Coperic verließ sie das Zimmer und hörte, wie hinter ihnen der Riegel mit übertriebener Heftigkeit vorgeschoben wurde.
    »Leicht erzürnbar, die junge Dame.« Coperic ging an ihr vorbei und öffnete ein Zimmer auf der anderen Seite des Ganges. Serroi trat ein und schaute sich um. Das Zimmer glich dem anderen völlig. »Sie wird eine gute Meie abgeben, wenn sie sich für diesen Weg entscheidet.«
    »Sie ist ausgesprochen leidenschaftlich.«
    Serroi kicherte leise. »Wir legen ja kein Keuschheitsgelübde ab wie du nur allzu gut weißt, mein Freund. Wir schwören nur kinderlos zu bleiben.«
    Er strich flüchtig über ihre Wange, dann ging er an ihr vorbei und zündete eine Lampe in der Mitte des staubigen Tisches an, Er blickte auf den Stuhl hinab, runzelte die Stirn, trat dann an Bett und zog die alte Bettwäsche ab. Er wischte über Stuhl und Tisch, trat dann wieder zu ihr und betrachtete ihr Gesicht. Er ließ die alten Laken fallen, trat sie fort, hob eine Hand und rieb mi dem Handrücken ganz zärtlich über ihre Wange.

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