Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde
schnell atmen, fühlt seine Scham und seine Qualen, als seine allzu lebhafte Phantasie Bilder vor seinen geistigen Augen entwirft, die er nicht ertragen kann. Plötzlich, als ob ihr unerwartet ein Licht aufginge, erkennt sie, wieviel er ihr bedeutet, welche vielseitige Zuneigung sie ihm entgegenbringt, auch wenn sie es jetzt noch nicht hätte Liebe, Leidenschaft oder etwas ähnlich Simple nennen können. Sie läßt die Bluse fallen und macht sich an den Bändern ihres Hosenrocks zu schaffen. Sie muß um Hern und ihrer selbst willen dieser Sache ein Ende bereiten. Der Sleykyn beobachtet gierig und ohne zu versuchen, sie anzutreiben, wie sie den Rock über die Hüften schiebt. Er spielt wieder an sich, da er Schwierigkeiten hat, eine Erektion zu, bekommen und zu halten. Sie läßt ihren Rock fallen und steigt heraus. Im gleichen Augenblick greift sie nach den Sleykynmacain. Er ist ein ziemlich hübscher Junge mit langwimprigen, dunklen Augen, einem rosigen Hauch auf den, Wangen und zart geformten Lippen. Er ist höchstens achtzehn oder neunzehn. Sie läßt sich auf den Findling zurückfallen, obgleich der heiße Stein unangenehm auf ihrem nackten Hintern brennt. Sie hört das Fleisch fast zischen. Sie beugt sich nach vorn und steckt die Hand in den Stiefel.
Die folgenden Geschehnisse spielen sich schneller ab, als man denken kann. Nachdem ihr Plan feststeht, braucht sie nicht mehr nachzudenken. Sie stößt die Klinge ihres Denkens tief in die Macain, treibt sie zu kreischender Raserei und läßt sie auf die Sleykynin losgehen, die schutzlos, unachtsam und mit auf sie geheftetem Blick in ihren Unterhemden dasitzen. Klauen und Zähne reißen an ungeschützter Haut, schwere Beine trampeln auf weiche, ungepanzerte Leiber, und der Angriff erfolgt so plötzlich, daß die fünf fast schon tot sind, ehe sie begreifen, was ihnen widerfährt.
Und wie sie die geistige Klinge in die Macain stößt, zückt sie das versteckte Messer aus der Stiefelscheide, packt es an der Spitze und schleudert es dem Sleykynjungen entgegen.
Er läßt sich schnell zu Boden fallen und kann so dem Messer ausweichen. Ihr Wurf geht ins Leere.
Er rappelt sich sofort wieder hoch. Sein Gesicht ist tiefrot angelaufen, und sein irrer Blick kommt dem der Tiere gleich, die immer noch Fleisch und Knochen unter ihren stampfenden Klauen vernichten. Sie dreht sich um, rast zu dem Blutbad und gelangt vor ihm dort an, weil ihn selbst in seiner Raserei der unnatürliche Zorn der Macain erschreckt. Er wird langsamer, Furcht läßt ihn straucheln. Sie erreicht den Haufen der Sleykynausrüstungen ein paar Körperlängen vor ihm und nimmt von den achtlos dahingeworfenen Waffen ein Messer, ein Schwert und eine Velaterpeitsche.
Auf Zehenspitzen biegt sie zwischen Fleischfetzen und Blutspritzern um die widerspenstigen Macain, die ziellos umhergehen und nicht mehr an den toten Sleykynin zerren, nur zwei scharren noch an einem Bein, einem Rumpf und kullern sie ziellos umher, als könnten sie sich noch daran erinnern, was sie einst gewesen waren. Kaum ist sie an ihnen vorüber, läuft sie zu Hern zurück. Sie wirft das Schwert hinter ihm zu Boden, klemmt die aufgerollte Peitsche unter einen Arm und schneid seine Handfessel los.
Sie überläßt es ihm selbst, sie völlig abzustreifen, wirbelt herum und scheucht den Sleykynjungen fort, indem sie die Peitsche nach seinen Waden zucken läßt. Der Junge schaut Hern (der reibt seine Handgelenke, stampft mit den Füßen und verzieht schmerzlich das Gesicht, als die Gelenke wieder durchblutet werden) zu den Macain (die bösartig nacheinander schnappen, aber noch nicht so weit sind, sich gegenseitig zerfleischen) und schließlich zu Serroi. Er bewegt sich auf Waffen zu, wobei sein Blick scheu zwischen den drei Punkte hin- und herfliegt, macht ein, zwei Schritte auf einmal und wird zusehends kühner, als Serroi reglos stehenbleibt und unruhige Macainschar allmählich vom Kampffeld zurück weicht. Der Junge wirkt nun gelassener und bewegt sich der lässigen Grazie eines Athleten. Er unternimmt einen weiteren Schritt zu den Waffen. Das Weiße in seinen Aug funkelt, als sein Blick unruhig umherwandert. Nun wird jeden Augenblick sein Schwert haben. Sie könnte ihn daran hindern, aber Hern zuliebe wird sie es nicht. Neben dem Süßhorn liegt ein Wasserbeutel, ein dicker, voller Sleykynwasserbeutel.
»Sleykyn«, ruft sie.
Er schreckt zusammen wie ein nervöses Macai. Er schweigt. mag sie nicht ansehen.
»Wirf den Wasserbeutel
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