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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Floarin. Sieh mich an. Ich bin vielleicht manchmal ungeschickt im Umgang mit Menschen, aber ich lüge nicht. Ich bin ehrlich, das mußt du mir zumindest zugestehen.«
    »Ehrlich?« Sein verhärtetes Gesicht entspannte sich. »Mit taktvoller Falschheit wäre es vielleicht besser beschrieben.« Er öffnete die zu Fäusten geballten Hände. »Ach, zum Teufel, Serroi.«
    »Ja, ich weiß.«
    Er lehnte sich gegen die Tür und verschränkte die Arme auf der Brust. »Keinerlei Garantien?«
    »Nein. Nimm es wie es kommt.« Sie ließ sich aufs Bett sinken und streckte die Hand aus. »Freunde werden wir immer sein, Daran wird sich nichts ändern. Und das andere...« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Soweit wären wir jetzt wieder, wie, Serroi?« Er ergriff ihre Hand und streifte die Innenfläche mit seinen Lippen.
    »Ach, zum Teufel, Hern.«
    »Ja, ich weiß.«
     

13
MIJLOC
(AM BISERICA)
    Tuli und Rane ritten in die Hitze hinab. Tulis Augen brannten, und ihre Sicht verschwamm. Das Sehen war anstrengend. Ihre Lungen brannten. Das Atmen war mühsam. Die Macain stöhnten bei jedem Schritt, wenn die Glut der fast geschmolzenen Erde und des Gesteins durch ihre faserigen Ballen drang. Im Gestrüpp huschten keine kleinen Tiere mehr umher. Es gab kein Gebüsch mehr, nur ein paar verkohlte, krumme Holzstücke standen in der Asche ihres früheren Laubwerks. Ein Wind fegte hinter ihnen her, als etwas kühlere und dichtere Luft von den Bergen in die Feuersglut der Hügel herabwehte. Ab und zu warf sie aus tränenden, trüben Augen Rane einen Seitenblick zu.
Wie kann irgend jemand, irgend etwas hier nur leben?
Der Morgen verging zäh und langsam, während sie die gewundenen Wege durch die Berge und die Strecke Ödland vor der Nordmauer zurücklegten. Als sie dort schließlich anlangten, stellten sie fest, daß das Große Tor gerade soweit offenstand, daß ein einzelner Reiter hindurch konnte. Rane brachte ihr unmutiges Macai zum Stehen. Sie formte mit den Händen einen Trichter um den Mund und rief ihren Namen in die sengende Stille. Ohne eine Antwort abzuwarten, ritt sie durch den Torspalt. Nachdenklich folgte ihr Tuli und fragte sich immer häufiger, ob überhaupt noch irgend etwas im Bisericatal am Leben war.
    Rane wartete, bis sie sie eingeholt hatte. Ihre dunkelgrünen Augen strahlten vor Heiterkeit. »Nur noch ein kleines Stück«, sagte sie, und ihre Stimme klang heiser, aber fröhlich.
    Tuli grunzte und wollte lieber nicht sagen, was sie dachte. Einen Augenblick später brachen sie durch einen Schleier flimmernder Hitze und gelangten ins Kühle.
    Tuli setzte sich gerade und betrachtete erstaunt das wilde Durcheinander von Gebäuden vor sich, die sich hinter einer nicht allzu hohen Mauer mit auf Kragsteinen ruhenden Wehrgängen erhoben. Fenster blinkten ihnen fröhlich entgegen. Sie blinzelte. Das einzige andere Gebäude, an dem sie jemals so viele verglaste Fenster gesehen hatte, war der Platz in Oras. Sie drehte sich zu Rane um. »Glas?«
    Rane schüttelte den Kopf. »Das bedeutet keinen solchen Luxus, wie du meinst, Motte. Wir stellen selbst Glas her. Da wir keine Steuern einziehen können wie Floarin, müssen wir etwas produzieren, das wir verkaufen oder eintauschen können. Für unsere Glasartikel erzielen wir gute Preise.« Sie blickte zu der gewaltigen Sonne empor, die durch die Blase von Kühle als vager Schimmer zu erkennen war. »Beziehungsweise, erzielte wir. Ich bezweifle, daß die Öfen zur Zeit in Betrieb sind.« Tuli kicherte. »Das kann ich mir auch nicht vorstellen.« erste Schock durch die plötzliche Kühle verflog. Hier drinnen war es eigentlich nicht kalt, nur soweit abgekühlt, daß es zum Leben einigermaßen erträglich war.
    Sie ritten durch einen Spitzbogen, um das Ende der Prallmauer und durch schmale Gänge zwischen den niedrigeren Mauern Innenhöfe. In einem Pferch, der sich an einen flachen St anschloß, rieben eine ältere Frau und eine Schar junger Mädchen ein paar erschöpft aussehende Macain ab. Rane lenkte 1 Reittier zu der Koppel, lehnte sich über die oberste Stange und rief: »Pria Melit«
    Die alte Frau schaute hoch und grinste. Sie reichte ihr Schwamm einem Mädchen, das neben ihr arbeitete, und erteil ihr leise ein paar Instruktionen. Sie kam dann mit so leichten, schwungvollen Schritten über den trockenen Dung, daß man ihr Alter und die tief in ihr hölzernes Gesicht gegrabenen Falten gar nicht mehr glauben wollte. Als sie bei ihnen angelangte, ließ ein breites Lächeln die hellblauen

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