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Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde

Titel: Duell der Magier 02 - Die Bahn der magischen Monde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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Spielen oder ihren Kämpfen beschäftigt. Plötzlich fielen ihr leere Wege ein. Es war Waschtag, aber keine Häusler drängten sich an den schweren, grauen Steinen des Wäschehofes, schürten Feuer unter Kesseln, rührten die Wäsche im kochenden Wasser und unterhielten sich dabei in hastigem Geplapper. Und keine Häusler brachten Brot zu dem Bienenkorbofen. Kein Mensch war weit und breit zu sehen, nicht einmal Hars, der sonst immer irgendwo herum-huschte und das eine oder andere rund um die Scheunen erledigte. Nachdem ihre Jubelstimmung verflogen war, musterte sie ihre Werkzeuge mit Stirnrunzeln und lief dann eilig zum Geräteschuppen. Nach einem letzten besorgten Rundblick zog sie die Tür auf und trat hinein.
    Teras erwartete sie hier. »Hast du mit den Zähnen Unkraut gejätet?« Er strich ihr über die Wange und Nase. »Alles klar mit dir?«
    »Ich bin ganz locker.« Sie steckte Spatel und Forke in ihre Halterungen. »Was ist los? Wieso bist du hier und nicht bei den anderen, wo immer das sein mag?«
    »Ich wollte mit dir reden, ehe du hineingehst.« Er scharrte mit seinem Stiefelabsatz in der festgestampften Erde. »Drinnen sind die Zehn.« Er ballte die Hände zu Fäusten und schob sie in die Seitentaschen seiner Jacke, dann drückte er mit der Schulter die Tür auf. »Hier will ich nicht reden.«
    Sie folgte ihm hinaus und deutete auf die vor ihnen liegende Gartenmauer. »Dahinter?«
    »Hmm, aber jetzt noch nicht.« Er stapfte vor ihr durch die trockenen Grasbüschel, trat ärgerlich nach kleinen Kieseln, ohne sich darum zu kümmern, wo sie landeten.
    »Wohin gehen wir dann?«
    »Zum Heuboden.«
    Ein beladener Karren stand vor dem Heuschober, darüber baumelte friedlich eine Ladegabel an ihrem Flaschenzug. Teras packte das Seil der Gabel und begann daran hinaufzuklettern. Er bewegte sich mit einer Behendigkeit, daß Tuli ihn voll beißenden Neids beobachtete. Sie trat gegen ihren Rock und ging durch eine kleine Seitentür in die Scheune.
    Das Innere war bis auf das hellgelbe Licht von der Luke, in dem Stäubchen tanzten, dunkel. Sie sah Teras immer höher klettern, ein ebenholzfarbener Schatten mit opalinen Umrissen, bis er aufrecht in der Luke stand. Mit einem plötzlichen hellen
    Lachen benutzte er das Seil, um den Förderwagen auf seiner Rolle in die Scheune hineinholpern zu lassen. Dann stieß er sich von der Luke ab und ließ sich an dem Seil durch den freien Raum schwingen, um sich ins hochgetürmte Heu fallen zu lassen. Einen Augenblick später tauchte sein Kopf über den Stützpfosten auf. »Komm hier rauf, Tuli. Die werden früher nach uns suchen, als uns lieb ist.«
    »Immer mit der Ruhe, ich komme.« Sie stopfte den Saum ihres Rocks in den Gürtel und begann, die an die innere Scheunenwand genagelte Leiter zu erklimmen. Droben angekommen, ließ sie ihren Rock wieder fallen, kroch dann über das schlüpfrige Stroh zu ihrem Bruder und legte sich neben ihm auf den Bauch. Sie wollte ihn schon nach dem Deksel fragen, besann sich dann aber anders. »Mama sagte, Pap wäre fort.«
    Teras zog einen Halm aus dem Heu und kaute einen Augenblick darauf herum. Er preßte die Augenlider zusammen, und das dunstige Licht ließ die sonnengebleichten Spitzen seiner braunen Haare wie einen Strahlenkranz um seinen Kopf leuchten. »Er wollte gerade ins Bett gehen.« Teras starrte auf den Strohhalm und schleuderte ihn dann von sich. »Er sah so verdammt müde und sorgenvoll aus. Tuli. Ach, Tuli ... wie er aussah ... ich konnte ...« Er krallte die Hand ins Heu, daß es ein wenig knirschte. Sein Gesicht wirkte angespannt. »Es war schwer, es ihm zu sagen, Tuli, es war das Schlimmste, seit Hars damals verlangte, ich solle zugeben, derjenige gewesen zu sein, der die Hauhaus ins Kornfeld getrieben und damit die halbe Ernte verdorben hatte.« Er seufzte, drehte sich auf den Rücken und blieb so liegen, während er Strohhalme von seiner Jacke zupfte. »Er drohte, mir das Fell über die Ohren zu ziehen, wenn ich so etwas noch einmal täte, insbesondere dich mitnähme. Ich mußte ihm sagen, daß du dabei warst, aber ich glaube, er wußte es ohnehin schon.«
    »Hmmm.« Sie rieb sich die Nase. »Was hat er wegen Nilis gesagt?«
    »Er meinte, wir sollten sie in Ruhe lassen, er würde sich mit ihr befassen, wenn er zurückkäme.«
    Tuli seufzte, zog Strohhalme unter ihrem Körper hervor, band die Enden zusammen und begann sie zu einem spröden Zopf zu flechten. Nach einer Weile kniff sie die Augen zusammen, drehte den Kopf und warf

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