Duell der Ritter
große Holzkarre mit seltsamen Geräten. »Nur ein Spiel?«, flüsterte Peter erschrocken. Doch der König fuhr fort. »Aufgepasst! Der Ritter, der den König zuerst verrät, weil er die Folter nicht erträgt, scheidet aus. Und glaubt mir: Mein Folterknecht bringt jeden zum Reden.«
Alle Ritter und die drei ??? mussten sich auf den Boden legen und ihre Schuhe ausziehen. Dann nahm der Folterknecht eine Schüssel aus dem Wagen und bestrich die Füße jedes einzelnen mit einer weißen Creme. Allmählich wurde auch Bob unruhig. »Was hat der vor?« Justus stieg ein vertrauter Geruch in die Nase. »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, es riecht nach Sahne. Ja, natürlich! Das ist Sahne.« Im nächsten Moment wurde dem Folterknecht ein großer Weidenkorb gereicht. Peter war kurz davor aufzuspringen. »Ganz ruhig bleiben!«, zischte David. »Wir warten erst einmal ab. Aufgeben können wir immer noch.« Der Folterknecht griff in den Korb und holte eine kleine Katze heraus. »Ein Kätzchen?«, keuchte Peter. »Ich verstehe gar nichts mehr.« Aber es blieb nicht bei einer Katze. Nacheinander sprangen viele kleine Katzen aus dem Korb.
Der König erklärte die Spielregeln. »Kleine Katzen lieben Sahne. In den nächsten Sekunden werden sie schnurstracks zu euren nackten Füßen laufen und die Sahne mit ihren kleinen rauen Zungen abschlecken. Wer zuerst lacht, ist raus!«
»Das wird schrecklich werden, Freunde«, keuchte Bob. »Beißt die Zähne zusammen, und denkt an was anderes.«
Doch das war leichter gesagt als getan. Die kleinen Katzen stürzten sich auf die sahneverschmierten Füße und begannen, sie abzuschlecken. Peter hielt sich beide Hände vor den Mund. »Oh nein! Das kitzelt ja fürchterlich! Das halte ich nicht lange aus.«
»Durchhalten, Peter!«, riefen Justus und Bob gleichzeitig. Doch auch sie wussten nicht, ob sie weinen oder lachen sollten. Nur der schwarze Ritter blieb von den Katzen verschont. Kaum kam eines der kleinen Kätzchen in die Nähe seiner Füße, nahm es schnell Reißaus. »Haha, ich lach mich tot!«, grunzte der Ritter. »Da sieht man, dass es sich lohnt, seine Füße nicht zu waschen. Hahaha!« Justus verzog sein Gesicht. »Seine Füße müssen fürchterlich stinken.«
In diesem Moment sprang einer der anderen Ritter auf und hüpfte im Innenhof herum. Tränen liefen ihm übers Gesicht. »Ich halte es nicht mehr aus! Das kitzelt unerträglich! Ich gebe auf.«
Von Drachenfels erhob sein Schwert. »Damit hast du den König verraten! Die Ritterehre wird dir aberkannt. Du bist raus.«
Das Publikum applaudierte, und der Folterknecht sammelte seine Katzen wieder in den Korb. Jetzt waren nur noch vier Ritter übrig. David, der zusammen mit seinen drei Knappen kämpfte, der schwarze Ritter, ein kleiner Mann mit Glatze und einer mit einer langen Narbe im Gesicht. Von Drachenfels war bester Laune. »Sehr gut. Jetzt sind es nur noch vier. Denkt an die Goldmünzen und an meine Tochter!«
König Artus
Der schwarze Ritter warf der Prinzessin auf dem Balkon einen Kussmund zu. »Hallo, mein Zuckerpüppchen. Bald habe ich dich gewonnen!«
Amalie von Drachenfels versteckte sich schnell hinter ihrem Vater. Dieser erhob erneut die Stimme. »Kommen wir zur vierten Aufgabe. Ihr kennt vielleicht die Sage über König Artus und seine Ritter der Tafelrunde. Diese Ritter waren nicht nur auf der Suche nach dem heiligen Gral, sondern sie versuchten auch, das sagenumwobene, magische Schwert Excalibur aus einem Stein zu ziehen. Wer das schaffte, wurde der Nachfolger des Königs. Einem Einzigen gelang damals diese Prüfung: dem Ritter Lancelot. Und so soll es auch heute geschehen. Über 1000 Jahre später werden noch einmal unerschrockene Ritter versuchen, das Schwert aus dem Stein zu ziehen. Doch diesmal ist es nicht nur eins, sondern es sind gleich vier Schwerter, für jeden Ritter eines. Bringt die Schwerter!«
Mit Fanfarenklängen wurden vier große Steine auf Holzkarren in den Hof geschoben. In jedem Stein aber steckte ein langes Schwert. Der schwarze Ritter lachte hämisch. »Ha! Das ist eine Aufgabe für mich. Dafür braucht man Kraft. He, ihr drei Zwerge, ihr könnt nach Hause gehen. Das war’s für euch. Ich ziehe das Schwert wie Butter da raus. Bei euch wird es nicht einmal wackeln.«
Ohne die weiteren Anweisungen des Königs abzuwarten, ging der schwarze Ritter direkt auf einen der Steine zu. Dann packte er das Schwert. »So, schön aufpassen, meine kleine Lady. Wenn ich das lange Wurstmesser raus
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