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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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befreien. »Du weißt nicht, was du sagst. Nie wieder zurückkehren nach Ysar? Nie wieder die Uniform tragen und mit der Flotte ausziehen?«
    »Alles das, Lokrien.«
    »Weißt du, was ich tat, um hierher zu kommen!« sagt Lokrien, »Ich verließ meinen Platz in der Schlachtordnung. Ich wartete eine Gefechtspause ab und wendete mein Boot und flog zu dieser Vorpostenwelt, um dich zu suchen. Es kostete mich Jahre des Suchern, bis ich die Spur deiner Körperabschirmung auffangen und dich hier finden konnte. Mit Glück können wir eine Geschichte ausknobeln, um zu erklären, wie ich dich fand.«
    »Lokrien, ich kann meine Frau und mein Kind nicht verlassen. Dies ist meine Heimat geworden.«
    »Du würdest dich durch diese Wilde und ihr Junges hindern lassen …« Lokrien bricht ab. »Entschuldige. Die Frau ist schön. Aber Ysar! Du würdest dein ganzes Leben dort aufgeben, um diese armseligen Felder zu beackern, mit den Barbaren in dieser Scheune von einer Thinghalle herumzusitzen und ein primitives Bauerndasein zu fristen?«
    »Ja.«
    »Dann denk an deine Pflicht der Flotte gegenüber.«
    »Die Flotte ist nur eine Sammlung von Maschinen, seit der Traum dahinter verflogen ist.«
    »Und du glaubt, du wirst hier auf dieser Hinterwäldlerwelt den Traum finden, wie du es nennst?«
    »Eine lebendige Eichel ist mehr wert als ein toter Wald, Lokrien.«
    Lokrien blickt über die Kluft zu dem Bruder, den zu finden er gekommen ist. »Entscheide dich jetzt«, sagt er. »Wir sind beide müde. Wir brauchen Schlaf. Morgen früh …«
    »Morgen früh wird sich nichts geändert haben.«
    »Nein? Vielleicht irrst du dich da.«
    »Komm mit«, sagt Gralgrathor. »In meinem Haus liegen saubere Felle für dich bereit. Ich bringe dich hin, und du wirst gut schlafen. Ich möchte noch eine Weile gehen.«
    Eine halbe Stunde später folgen Lokriens Augen Gralgrathor, wie er aus dem Haus ins eisige Mondlicht tritt.

 
V.
     
1
     
    »Damit wir uns recht verstehen«, sagte der Kommandant des Marinefliegerhorsts Lakewood. »Sie sagen, die Maschine Nulldreiundneunzig sei bei einem Wettererkundungsflug in einen Meeresstrudel geraten?«
    »Nicht genau das, Kommodore Keyes«, sagte der Major. »Dieses Ding hängt mit einem gewaltigen Wirbelsturm zusammen. Am besten hören Sie selbst, welche Beobachtungen der Pilot gemacht hat. Ich habe den Mitschnitt der Radiokommunikation mitgebracht.«
    Der Kommandant nickte kurz. Der Major stellte das kleine Koffergerät auf, fädelte das Band ein. Einen Moment später erklang die frische Stimme des Piloten. Als das Band abgelaufen war, betrachtete der Kommandant mit finsterer Miene seine gepflegten Fingernägel.
    »Nun ja. Was tun wir mit dem Ding?«
    »Seit gestern abend hat die Störung sich unter weiterer Verstärkung nach Nordosten verlagert und liegt jetzt mit ihrem Kern im Seengebiet zwischen den Bahamas und Bermuda.« Der Major trat an die große Weltkarte und zeigte die Position an. »Sie ist stetig gewachsen und beeinflußt mit ihren Sturmwinden und Strömungen eine Fläche von mehreren tausend Quadratkilometern. Oberflächenwasser wird aus allen Richtungen zum Zentrum gezogen, daher der Strudel. Zugleich ist eine gewisse Veränderung in der äußeren Erscheinungsform zu beobachten.« Der Major zog ein Paket Fotos aus seiner Aktentasche und reichte sie über den Schreibtisch. Sie zeigten einen riesigen schwarzen Schlauch, der einer Wasserhose ähnelte, in der Höhe aber eine sehr viel extremere Trichterform zeigte. Weißliche Wolkenspiralen umgaben den Schlauch und verschmolzen weiter oben mit den dunklen, riesig ausladenden Wolkenmassen.
    »Diese Aufnahmen wurden aus einer Distanz von etwa hundert Kilometern gemacht, und zwar mit verschiedenen Filtern und Objektiven. Sie werden die Meßziffern am unteren Rand bemerken; sie zeigen, daß der Schlund des Strudels, der ziemlich genau dem Durchmesser des Luftschlauchs in Meereshöhe entsprechen dürfte, ungefähr zweihundert Meter mißt.«
    »Wieviel?«
    »Ich weiß, es klingt unwahrscheinlich, Kommodore, aber die Schätzung dürfte ziemlich genau sein.«
    »Hopper, haben Sie eine Vorstellung von den Wassermengen, die da eingesogen werden?«
    »Nun, man könnte eine Berechnung machen. Ich vermute, daß die Meteorologen und Ozeanographen in Miami bereits über Schätzungen verfügen.«
    »Wie tief ist die See an der Stelle?«
    »Ich habe nicht die genaue Zahl, Sir, aber es ist Tiefsee, ein gutes Stück außerhalb des Kontinentalschelfs …«
    »Welche Art von

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