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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Hütte vorbeiführte, näherte sich ein Wagen. Sie lauschten, bis das Motorengeräusch sich in der Ferne verlor.
    »Bald werden sie hier nachsehen«, sagte die Frau sachlich. »Unter dem Dach ist ein kleiner Hohlraum. Ein bißchen eng, aber ein gutes Versteck, wenn du ruhig liegenbleibst.«
    »Warum?«
    »Warum nicht?«
    »Warum bist du bereit, dich selbst in Gefahr zu bringen?«
    Ihre Züge verhärteten sich. »Vielleicht, weil ich für einen, hinter dem die Bullen her sind, Mitgefühl empfinde.«
    »Ja?«
    »Mein Mann saß in Caine Island ein. Deshalb mietete ich diese Hütte und suchte mir drüben auf dem Festland Arbeit als Bedienung. Ich durfte ihn einmal in der Woche besuchen. Er hatte niemand sonst, und ich auch nicht.«
    »Ich verstehe …«
    »Mein Mann ist tot. Vor drei Monaten. Herzversagen schrieben sie auf den Totenschein. Er war erst neununddreißig. Ich glaube, sie haben ihn totgeprügelt. Er war einer, der sich nichts gefallen ließ. Er konnte den Mund nicht halten. Verstehst du jetzt?«
    Grayle nickte.
    Grellweißes Licht schien durch die karierten Vorhänge. Durch das Prasseln des Regens auf dem Dach hörten sie Motorengeräusch. Ein Wagen kam auf dem sandigen Feldweg herangerollt. Seine Scheinwerfer fingerten näher.
    »Wir haben zu lange gewartet«, sagte die Frau. Sie war blaß.
    »Geh in den Küchenalkoven, da ist es am sichersten«, sagte Grayle. Der Wagen hielt vor der Hütte, Türen wurden zugeschlagen. Grayle drehte den Schlüssel im Türschloß zurück und drückte sich neben der Tür gegen die Wand. Jemand klopfte kurz und heftig, und im nächsten Moment wurde die Klinke niedergedrückt, und die Tür sprang auf. Feuchte Regenluft flutete herein, doch die Sicherungskette versperrte den Eindringlingen den Weg. Jemand warf sich von außen gegen die Tür, die Schrauben der Halterung rissen aus dem Holz, die Tür flog weit auf. Ein Polizist in naß glänzendem Regenumhang stampfte herein. Grayle packte die pistolenbewehrte Rechte des Beamten und drehte sie scharf herum.
    »Schrei nicht«, sagte er in das verschreckte Gesicht des Polizisten.
    »Harmon!« bellte der Mann. »Nicht …«
    Grayle stieß ihm zwei steife Finger in die Kehle, und der Mann sackte zusammen. Grayle legte ihn auf den Boden, als der zweite Beamte hereingestürzt kam, eine Maschinenpistole im Anschlag. Grayles Handkante traf ihn ins Genick, und der Polizist schoß vornüber und landete hart auf dem Boden, wo er still liegenblieb. Die Frau starrte ihn an.
    »Ich hätte nicht gedacht, daß jemand sich so schnell bewegen kann«, sagte sie.
    »Auf Wiedersehen«, sagte Grayle. »Und vielen Dank …«
    »Was willst du tun?«
    »Laß dich nicht noch tiefer in diese Sache hineinziehen.«
    Sie blickte auf die zwei besinnungslosen Männer am Boden ihrer Hütte. »Ich heiße Anne. Anne Rogers. Und ich bin bereits mitten darin.«
    »Sag ihnen, ich hätte dich bedroht«, schlug Grayle vor. »Man wird die keine Mithilfe nachweisen können.«
    »Schon richtig.« Sie überlegte. »Nimm meinen Wagen. Wenn du eine Straßensperre siehst, kannst du ihn stehenlassen und dich zu Fuß weiter durchschlagen.«
    »Ich habe nie gelernt, einen zu fahren.«
    Sie blickte kurz in seine Augen. »Dann muß ich dich fahren.«
    Sie schaltete das Licht aus, nahm ihre Taschenlampe und öffnete die Tür. Grayle folgte ihr hinaus in den Regen. Sie ging zu dem Polizeiwagen, schaltete die Scheinwerfer aus, zog den Zündschlüssel ab und warf ihn mit kräftigem Schwung in die Dunkelheit.
    Im Inneren des kleinen Wagens roch es feucht und moderig. Der Anlasser jammerte müden Protest. Die Frau fluchte zwischen den Zähnen, versuchte es noch einmal; die Maschine hustete, erwachte stotternd zum Leben. Sie trat ungeduldig aufs Gaspedal. Der Motor heulte gequält auf. Wolken weißer Auspuffgase wehten an den Fenstern vorbei.
    »Es geht los«, erklärte sie. »Du kannst dir inzwischen überlegen, was du tun willst, wenn wir zum Damm kommen.«
    Zehn Minuten lang fuhren sie durch Sturzbäche von Regen. Windstöße fielen den Wagen an und drohten ihn von der nassen Fahrbahn zu werfen. Sie sahen keine anderen Fahrzeuge. An einer Stelle war die Straße überschwemmt; Anne schaltete zurück unddurchfuhr das Wasser im Schrittempo. Dann kamen ein paar hundert Meter voraus die Lichter in Sicht. Das rote Blinksignal eines geparkten Polizeiwagens schimmerte trübe durch den Regen.
    »Halt an«, sagte Grayle.
    Sie bremste, hielt am Straßenrand an und sah ihn fragend an.
    »Hast du

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