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Duell der Unsterblichen

Duell der Unsterblichen

Titel: Duell der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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an und blieb abwartend stehen.
    »Nun, was gibt es?« fragte der Direktor ungnädig.
    »Wie Sie vermuteten, Sir«, sagte Brasher. »Grayle ist am Leben. Er überwältigte zwei Streifenbeamte der Polizei in einer Hütte am Nordufer von Key Largo, schlug sie bewußtlos und floh.«
    »Floh? Sind die Verbindungen zum Festland nicht gesperrt?«
    »Gewiß. Ich meine nicht, daß er aus dem Netz ist, nur daß er noch frei herumläuft.«
    »Wann ist das passiert?«
    »Schwer zu sagen, Sir. Im Laufe der Nacht. Die Polizisten sind ins Krankenhaus gebracht worden und werden wohl bald genaue Angaben machen können. Der Vorfall wurde vor etwa einer Stunde von der Besatzung eines anderen Streifenwagens entdeckt.«
    »Wie ist er geflohen? In dem Streifenwagen?«
    »Nein, er stand vor der Hütte.«
    »Stellen Sie fest, von wem die Hütte bewohnt wird, ob der Bewohner einen Wagen hat und wenn ja, was für einen. Reden Sie mit der Polizei, daß die Straßenpatrouillen verstärkt werden. Lassen Sie Key Largo von zwanzig oder dreißig unseren Leute durchkämmen. Ich werde mit dem Einsatzleiter der Polizei reden, daß er die Küstengegend von Hubschraubern kontrollieren läßt. Grayle kann nicht weit sein. Lassen Sie ihn nicht entwischen, Brasher. Mir ist egal, was Sie tun, aber bringen Sie ihn zurück, tot oder lebendig!«
    Brasher machte auf dem Absatz kehrt und eilte hinaus.
    »Ich weiß nicht«, sagte Lester, »aber ich habe das Gefühl, daß irgendwo ein ernster Fehler gemacht worden ist …«
    »Reden Sie kein dummes Zeug, Lester. Grayles Einweisungspapiere sind in Ordnung; soviel habe ich …«
    »Ich meine nicht einen Irrtum von uns, Sir. Ich meine die Zeit vor seiner Verlegung nach Caine Island. Vielleicht hat er deshalb diesen ziemlich verzweifelten Ausbruch gewagt. Vielleicht ist er unschuldig …«
    Der Direktor legte seine Hände flach auf den Tisch und neigte sich vorwärts. »Was sollen diese Spekulationen, Lester? Ein Lebenslänglicher ist ausgebrochen und muß zur Strecke gebracht werden. Das ist die vordringliche Aufgabe. Unser Interesse für die Hintergründe dieses Falles ist demgegenüber absolut zweitrangig.
    Wenn Brashers Leute ihn auf der Flucht niederschießen, dann ist mir das immer noch lieber als sein Entkommen. Ist das klar?«
     
3
     
    »Ich bin nicht an Entschuldigungen interessiert, Mr. Hunnicut«, schnarrte die Stimme des Staatssekretärs im Innenministerium in das Ohr des Chefingenieurs in Pasmaquoddie. »Ich habe mich von Anfang an für Sie eingesetzt; jetzt erwarte ich Antworten von Ihnen, die ich dem Senatsausschuß geben kann. Man sucht einen Sündenbock und glaubt, ich sei derjenige, auf den man sich einzuschießen hat!«
    »Ich habe bereits erklärt, daß es einen Transmissionsverlust zu geben scheint, der weit über den theoretischen Faktor hinausgeht, Sir …«
    »Was bedeutet, daß das System ein Fehlschlag ist! Fallen Sie nicht auf den Jargon zurück, den ihr Technokraten zur Vernebelung der Dinge gebraucht, wenn alles schiefgeht! Ich will es in einfachen Worten! Ihre Generatorenstation erzeugt zehn Prozent mehr elektrische Energie als für den normalen Betrieb vorgesehen ist, während die Abnehmer nur dreißig bis vierzig Prozent des Bedarfs erhalten. Erklären Sie mir in einfachen Worten, wo all diese Energie hingeht, Mr. Hunnicut!«
    »Es ist offensichtlich, daß irgendwo ein Leck ist, Sir.«
    »Wo? Bei den Empfangsstationen? Beim Sender? Oder in den Gehirnen, die sich dieses Fiasko ausgedacht haben?«
    »Dies ist ein völlig neues Gebiet der Technologie, Herr Staatssekretär. Wir befinden uns in einem Versuchsstadium, wo gewisse Schwierigkeiten so gut wie unvermeidlich sind …«
    »Davon sagten Sie nichts, als Sie vor dem Bewilligungsausschuß um zusätzliche hundert Millionen baten!«
    »Hören Sie, es ist keine so einfache Sache wie die Feststellung eines Kabelbruchs bei einem konventionellen Transmissionssystem – und selbst dort dauert es manchmal Tage, bis die genaue Stelle gefunden wird. Sie müssen verstehen, wir haben keine bewährten Verfahrensweisen für diese Situation. Es gibt keine Präzedenzfälle. Überdies widerspricht es jeder Theorie …«
    »Aber es passiert, Mr. Hunnicut. Bringen Sie lieber Ihre Theorien auf den neuestens Stand!«
    »Wir haben einen Anfang gemacht. Wir haben Geräte zur Messung der Felddichte gebaut, und vier motorisierte Prüfmannschaften sind unterwegs. Mit etwas Glück werden die Meßergebnisse uns in die Lage versetzen, den Punkt des

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