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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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vorderen Reihen der Malloreaner, die in großer Zahl vor die Füße ihrer Landsleute fielen.
    »Werden sie durchbrechen können?« fragte Rhodar schwer atmend. Obwohl er selbst gar nicht am Kampfgeschehen beteiligt war, geriet der drasnische König bei jedem malloreanischen Angriff ins Schaudern.
    Varana schätzte sorgfältig die Stärke des Angriffs ab. »Nein«, schloß er, »diesmal nicht. Habt Ihr einen Plan für den Rückzug ausgearbeitet? Es ist etwas schwierig, sich zurückzuziehen, wenn die Truppen nach vorne drängen.«
    »Deswegen schone ich ja die Mimbrater«, antwortete Rhodar. »Sie ruhen ihre Pferde jetzt für einen letzten Angriff aus. Sobald wir das Signal von Anheg bekommen, werden Mandorallen und seine Männer die Malloreaner zurückdrängen, und wir übrigen werden rennen wie die Kaninchen.«
    »Der Angriff wird sie nur kurze Zeit zurückhalten«, sagte Varana, »und dann werden sie euch wieder angreifen.«
    »Ein Stück weiter flußaufwärts formieren wir uns neu«, erklärte Rhodar.
    »Es wird lange dauern, wieder zurück zum Kliff zu kommen, wenn man alle halbe Meile stehenbleiben und kämpfen muß«, bemerkte Varana.
    »Das weiß ich«, fuhr Rhodar ihn unwirsch an. »Habt Ihr eine bessere Idee?«
    »Nein«, antwortete Varana. »Ich wollte es nur erwähnt haben.«
    »Wo bleibt nur das Signal?« wiederholte Rhodar.
    Auf einem stillen Hügel in einiger Entfernung von der Schlacht, die am Nordufer tobte, saß der einfältige Bursche aus dem Wald von Arendien und spielte seine Flöte. Seine Melodie war traurig, aber selbst in ihrer Klage schwang sie sich himmelwärts. Der Junge begriff das Kämpfen nicht und war unbemerkt davongewandert. Nun saß er allein auf dem grasbewachsenen Hügel im warmen Sonnenschein, und seine ganze Seele strömte aus seiner Flöte.
    Der malloreanische Soldat, der sich mit gezogenem Schwert von hinten an ihn heranschlich, hatte kein Ohr für Musik. Er wußte nicht – oder es kümmerte ihn nicht –, daß die Melodie, die der Knabe spielte, das schönste Lied war, das ein Mensch je gehört hatte.
    Das Lied endete ganz plötzlich, um nie wieder zu beginnen.
    Der Strom der Verwundeten, die in Arianas Zelt getragen wurden, wurde stärker, und das überforderte Mimbratermädchen war bald gezwungen, grausame Entscheidungen zu treffen. Nur die Männer, die die Chance hatten zu überleben, wurden behandelt. Die tödlich Verwundeten bekamen einen bitteren Kräutertrank, der ihre Schmerzen linderte, dann wurden sie dem Tod überlassen. Jede dieser Entscheidungen zerriß Ariana das Herz, und sie arbeitete mit Tränen in den Augen. Und dann betrat Brand, der Rivanische Hüter, mit aschfahlem Gesicht das Zelt. Das Kettenhemd des großen Rivaners war blutgetränkt, und sein Schild wies tiefe Kerben von wütenden Schwerthieben auf. Hinter ihm gingen drei seiner Söhne, die die schlaffe, blutende Gestalt ihres jüngeren Bruders Olban trugen.
    »Kannst du etwas für ihn tun?« fragte Brand Ariana heiser.
    Doch ein einziger Blick sagte dem blonden Mädchen, daß Olbans Wunde tödlich war. »Ich kann es ihm leichter machen«, sagte sie ausweichend. Sie kniete rasch neben dem blutenden jungen Mann nieder, hob seinen Kopf und setzte ihm einen Becher an die Lippen.
    »Vater«, sagte Olban schwach, nachdem er getrunken hatte. »Ich muß dir etwas sagen.«
    »Dafür ist später noch Zeit genug«, sagte Brand schroff, »wenn es dir besser geht.«
    »Es wird mir nicht mehr besser gehen, Vater«, erwiderte Olban kaum hörbar.
    »Unsinn«, widersprach Brand, doch ohne rechte Überzeugung.
    »Ich habe nicht viel Zeit, Vater«, sagte Olban hustend. »Bitte hör mich an.«
    »Also gut, Olban«, sagte der Wächter und beugte sich vor, um die Worte seines Sohnes besser verstehen zu können.
    »In Riva – nachdem Belgarion gekommen war – fühlte ich mich so gedemütigt, weil man dich abgesetzt hatte. Ich konnte es nicht ertragen, Vater.« Olban hustete wieder, blutiger Schaum trat auf seine Lippen.
    »Du hättest mich besser kennen sollen, Olban«, sagte Brand sanft.
    »Ich weiß es jetzt.« Olban seufzte. »Aber ich war jung und stolz, und Belgarion – ein Niemand aus Sendarien – hatte dich von deinem rechtmäßigen Platz verdrängt.«
    »Es war nie mein Platz, Olban«, sagte Brand. »Es war der seine. Belgarion ist der Rivanische König. Das hat nichts mit Rang oder Stellung zu tun. Es ist eine Verpflichtung, und zwar seine, nicht meine.«
    »Ich haßte ihn«, wisperte Olban. »Ich begann, ihm

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