Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Tische und Bänke waren roh gezimmert, und das spärliche Licht kam von rauchenden Öllampen, die an Ketten von den Deckenbalken hingen. Der Fußboden war schmutzig und voller Essensreste. Hunde liefen ungestört unter Tischen und Bänken herum. Ein schwerer Gestank nach schalem Bier und ungewaschenen Körpern hing in der Luft, und obwohl der Nachmittag gerade erst anbrach, war das Lokal schon dicht besetzt. Viele der Männer in dem großen Raum befanden sich schon in fortgeschrittenem Zustand der Trunkenheit. Es war sehr laut, denn die Nadraker, die an den Tischen hockten oder durch den Raum schwankten, schienen gewohnheitsgemäß mit höchster Lautstärke zu sprechen.
    Belgarath kämpfte sich einen Weg bis an einen Ecktisch frei, an dem ein einzelner Mann mit trübem Blick und schlaffen Lippen saß und in seinen Bierkrug starrte.
    »Du hast doch nichts dagegen, wenn wir uns mit an den Tisch setzen, oder?« fragte er den Mann barsch und setzte sich, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Würde es etwas ausmachen, wenn?« fragte der Mann hinter dem Bierkrug. Er war unrasiert, und seine vorstehenden Augen waren blutunterlaufen.
    »Nicht viel«, erwiderte Belgarath unverblümt.
    »Ihr seid neu hier, nicht wahr?« Der Nadraker betrachtete die drei neugierig, wobei er einige Mühe hatte, die Augen geradeaus zu richten.
    »Ich finde nicht, daß dich das etwas angeht«, entgegnete Belgarath grob.
    »Du hast eine scharfe Zunge für einen Mann, der seine besten Jahre hinter sich hat«, meinte der Nadraker und verschränkte seine Finger unheilvoll.
    »Ich bin hergekommen, um zu trinken, nicht um zu streiten«, erklärte Silk rauh. »Vielleicht ändere ich meine Meinung noch, aber im Augenblick habe ich Durst.« Er griff den Arm eines vorbeieilenden Kellners. »Bier«, befahl er. »Und mach nicht zu lange.«
    »Behalt deine Finger bei dir«, sagte der Kellner. »Gehört ihr zu ihm?« Er deutete auf den Nadraker, an dessen Tisch sie saßen.
    »Wir sitzen bei ihm, oder?«
    »Wollt ihr drei Krüge oder vier?«
    »Ich will einen – im Moment. Bring den anderen, was sie wollen. Ich bezahle die erste Runde.«
    Der Kellner grunzte mürrisch und zwängte sich durch die Menge, wobei er einen Hund mit einem Fußtritt aus dem Weg beförderte.
    Silks Angebot schien die Streitlust ihres nadrakischen Gefährten besänftigt zu haben. »Ihr habt euch eine schlechte Zeit ausgesucht, um in die Stadt zu kommen«, meinte er. »Die ganze Gegend wimmelt von malloreanischen Rekrutenanwerbern.«
    »Wir waren in den Bergen«, sagte Belgarath. »In ein oder zwei Tagen werden wir wohl auch dahin zurückgehen. Was hier unten passiert, interessiert uns nicht besonders.«
    »Solange ihr hier seid, solltet ihr euch aber dafür interessieren – es sei denn, ihr wollt das Armeeleben ausprobieren.«
    »Gibt es denn irgendwo Krieg?« fragte Silk.
    »Wahrscheinlich – so heißt es jedenfalls. Irgendwo in Mishrak ac Thull.«
    Silk schnaubte. »Ich habe noch nie einen Thull gesehen, für den sich das Kämpfen gelohnt hätte.«
    »Es geht auch nicht um die Thulls. Es sollen die Alorner sein. Sie haben eine Königin – falls ihr euch so etwas überhaupt vorstellen könnt –, und sie will ins Land der Thulls einmarschieren.«
    »Eine Königin?« höhnte Silk. »Das kann ja dann keine besondere Armee sein. Sollen die Thulls doch selbst kämpfen.«
    »Erzähl das den malloreanischen Anwerbern«, meinte der Nadraker.
    »Mußtest du das Bier erst brauen?« fuhr Silk den Kellner an, der mit vier großen Krügen wiederkam.
    »Es gibt noch andere Tavernen, Freundchen«, antwortete der Kellner. »Wenn dir diese hier nicht gefällt, geh doch woanders hin. Das macht zwölf Pfennig.«
    »Drei Pfennig für den Krug?« rief Silk aus.
    »Sind halt schwere Zeiten.«
    Schimpfend bezahlte Silk.
    »Danke«, sagte der Nadraker und nahm sich einen der Krüge.
    »Schweig«, brummte Silk mürrisch.
    »Was machen die Malloreaner denn hier?« fragte Belgarath.
    »Sie holen alle zusammen, die stehen, Blitze sehen und Donner hören können. Sie verpassen den Leuten Fußketten, deshalb ist es nicht so leicht, sich zu weigern. Außerdem haben sie Grolims dabei, die ihre Messer immer sichtbar halten, um anzudeuten, was mit denen geschieht, die sich zu sehr wehren.«
    »Vielleicht hattest du recht, als du sagtest, wir hätten uns eine schlechte Zeit ausgesucht, um von den Bergen herunterzukommen«, sagte Silk.
    Der Nadraker nickte. »Die Grolims sagen, daß Torak sich schon im Schlaf

Weitere Kostenlose Bücher