Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
alles nur offenes Grasland, Eure Majestät.«
    »Wie schade.« ’Zakath seufzte. »Ich wollte dich eigentlich kreuzigen lassen, Gethell, aber ich fürchte, ich muß davon Abstand nehmen. Vielleicht sind fünfzig Extrahiebe ebenso zweckdienlich.«
    Gethell begann zu blubbern.
    »Ach komm, mein lieber Freund, so geht das doch nicht. Du bist schließlich ein König, dann mußt du auch deinen Männern mit gutem Beispiel vorangehen. Geh jetzt. Ich habe Gäste. Wir wollen hoffen, daß der Anblick deiner öffentlichen Auspeitschung deinen Truppen größeren Ansporn gibt, sich tapfer zu verhalten. Sie werden sich denken können, wenn ich dir das antue, wird das, was sie erwartet, entschieden schlimmer sein. Wenn du dich erholt hast, bestärke sie in diesem Glauben, denn wenn es das nächste Mal passiert, werde ich dafür sorgen, daß die notwendigen Holzbalken zur Verfügung stehen. Bringt ihn fort«, sagte er zu seinen Männer, ohne Gethell auch nur noch eines Blickes zu würdigen.
    »Verzeiht mir die Unterbrechung, Eure Hoheit«, entschuldigte er sich. »Diese kleinen Verwaltungsdinge nehmen immer soviel Zeit in Anspruch.«
    Der König der Thulls wurde schluchzend aus dem Pavillon geschleift.
    »Ich habe ein kleines Essen für Euch und Eure Freunde bereiten lassen, Prinzessin Ce’Nedra«, fuhr ’Zakath fort. »Nur die feinsten Delikatessen. Dann werde ich Vorsorge treffen, daß es Euch nicht an Bequemlichkeit mangelt.«
    »Ich hoffe, daß ich Eure Kaiserliche Majestät nicht kränke«, begann Ce’Nedra tapfer, »aber man ist gespannt auf Eure Zukunftspläne in bezug auf uns.«
    »Bitte macht Euch keine Sorgen, Eure Hoheit«, erwiderte ’Zakath mit seiner leblosen Stimme. »Mich hat die Nachricht erreicht, daß dieser Verrückte, Taur Urgas, tot ist. Ich werde nie imstande sein, Euch diesen Dienst zurückzuzahlen, und ich hege keinerlei Groll gegen Euch.« Er warf einen Blick in eine Ecke des Zeltes, wo seine Katze, behaglich schnurrend, auf dem Rücken in Botschafts Schoß lag und alle viere von sich streckte. Das lächelnde Kind kraulte der Katze zärtlich den Bauch. »Wie reizend«, murmelte ’Zakath traurig.
    Dann erhob sich der Kaiser des grenzenlosen Mallorea und näherte sich dem Diwan, auf dem Durnik saß und Polgara stützte. »Meine Königin«, sagte er, sich tief verbeugend. »Eure Schönheit übertrifft bei weitem alles, was ich davon gehört habe.«
    Polgara öffnete die Augen und sah ihn kühl an. Eine wilde Hoffnung keimte in Ce’Nedra auf. Polgara war bei Bewußtsein.
    »Ihr seid höflich, Herr«, sagte Polgara mit schwacher Stimme.
    »Ihr seid meine Königin, Polgara«, erklärte ’Zakath, »und jetzt kann ich das ewige Verlangen meines Gottes nach Euch begreifen.« Er seufzte, als ob seine dauernde Traurigkeit wieder von ihm Besitz ergriffen hätte.
    »Was habt Ihr mit uns vor?« fragte Durnik, die Arme schützend um Polgara gelegt.
    Wieder seufzte ’Zakath. »Der Gott meines Volkes ist kein guter oder freundlicher Gott«, sagte er zu dem Schmied. »Wenn es mir überlassen worden wäre, die Dinge zu arrangieren, wäre alles anders gekommen. Aber man hat mich nicht gefragt. Ich bin ein Angarakaner, und ich muß mich dem Willen Toraks beugen. Der Schlaf des Drachengottes wird unruhig, und ich muß seinen Befehlen gehorchen. Auch wenn es mich zutiefst schmerzt, ich muß Euch und Eure Freunde an die Grolims ausliefern. Sie werden Euch zu Zedar bringen, dem Schüler Toraks, und in Cthol Mishrak, der Stadt der Nacht, wird er über Euer Schicksal entscheiden.«

Teil Drei

Mallorea



19
    S ie blieben fast eine Woche lang in den kaiserlichen Gemächern als persönliche Gäste Kaiser ’Zakaths, der aus irgendeinem Grund ein melancholisches Vergnügen an ihrer Gesellschaft zu haben schien. In dem Labyrinth aus seidenen Zelten und Pavillons, die ’Zakaths Haushalt beherbergten, wurden ihnen Unterkünfte angewiesen, und um ihre Bequemlichkeit kümmerte sich der Kaiser höchstpersönlich.
    Der seltsame Mann mit den traurigen Augen verwirrte Prinzessin Ce’Nedra. Obwohl er eine Seele von Höflichkeit war, fand sie die Erinnerung an sein Gespräch mit König Gethell erschreckend. Seine Unbarmherzigkeit wirkte um so furchterregender, weil er nie die Beherrschung verlor. Auch schien er nie zu schlafen, und wenn er – oft mitten in der Nacht das Bedürfnis nach Unterhaltung verspürte, schickte er nach Ce’Nedra. Er entschuldigte sich nie dafür, daß er ihre Ruhe gestört hatte. Es schien ihm nicht einmal in

Weitere Kostenlose Bücher