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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Zubrette und Doroon – und Brill, der sich in einer Ecke herumdrückte. Er erwachte halb und drehte sich rastlos in seinem königlichen Bett um. Das war nicht möglich. Doroon war tot, ertrunken im Mardu, und Brill war über die Brüstung Rak Cthols für immer verschwunden.
    Dann war er im Palast von Sthiss Tor, und Salmissra, deren aufdringliche Nacktheit durch ihr dünnes Gewand schimmerte, berührte mit kalten Fingern sein Gesicht.
    Aber Salmissra war keine Frau mehr. Er hatte selbst gesehen, wie sie sich in eine Schlange verwandelt hatte.
    Grul, der Eldrak, hämmerte mit seiner eisenbewehrten Keule auf den gefrorenen Boden und bellte: »Komm, 'Grat, kämpfen!« und Ce’Nedra schrie.
    In der chaotischen Traumwelt, in die sich die Erinnerungen mischten, sah er Ctuchik mit angstverzerrtem Gesicht, der noch einmal in dem hängenden Turm in Rak Cthol ins Nichts explodierte.
    Dann stand er wieder mit flammendem Schwert in den verfallenen Ruinen von Cthol Mishrak und beobachtete, wie Torak seine Arme der brodelnden Wolke entgegenstreckte, feurige Tränen weinend, und noch einmal hörte er den tödlich getroffenen Gott rufen: »Mutter!«
    Er bewegte sich unruhig, erwachte halb und schauderte, wie immer, wenn dieser Traum wiederkehrte. Aber er fiel fast sofort wieder in Schlaf.
    Er stand vor der malloreanischen Küste an Deck von Baraks Schiff und hörte zu, wie König Anheg erklärte, weshalb Barak an den Mast gekettet war.
    »Wir mußten es tun, Belgarath«, sagte der rauhbeinige Monarch traurig. »Mitten in diesem Sturm verwandelte er sich in einen Bären. Er hat die ganze Nacht hindurch die Mannschaft zum Rudern angetrieben, und dann, kurz vor Tagesanbruch, hat er sich wieder zurückverwandelt.«
    »Binde ihn los, Anheg«, sagte Belgarath voller Abscheu. »Er wird sich nicht mehr in einen Bären verwandeln – nicht, solange Garion gesund in Sicherheit ist.«
    Garion setzte sich auf. Das war eine verblüffende Enthüllung gewesen. Baraks zeitweilige Verwandlungen hatten einen Sinn gehabt.
    »Du bist Garions Verteidiger«, hatte Belgarath dem großen Mann erklärt. »Das ist der Grund, weshalb du geboren wurdest. Jedesmal, wenn sich Garion in Gefahr befand, hast du dich in einen Bären verwandelt, um ihn zu beschützen.«
    »Willst du damit sagen, daß ich ein Zauberer bin?« hatte Barak ungläubig gefragt.
    »Das wohl kaum. Die Änderung der Gestalt ist gar nicht so schwierig, und du hast es nicht bewußt getan. Die Prophezeiung hat die Arbeit geleistet, nicht du.«
    Barak hatte den Rest der Rückreise von Mishrak ac Thull damit verbracht, sich zu überlegen, wie er dies geschmackvoll und dezent auf seinem Wappenschild unterbringen konnte.
    Garion kletterte aus seinem hohen Himmelbett und trat ans Fenster. Die Sterne des Frühlingshimmels blickten auf das schlafende Riva und die dunklen Wasser des Meers der Stürme jenseits des Hafens hinab. Noch kündigte nichts die Morgendämmerung an. Garion seufzte, trank ein Glas Wasser und ging zurück zu seinem Bett und seinen Träumen.
    Er war in Thull Zelik, und Hettar und Mandorallen berichteten von ’Zakath, dem malloreanischen Kaiser. »Er belagert jetzt Rak Goska«, sagte der habichtsgesichtige Hettar. Seit Garion ihn zuletzt gesehen hatte, waren Hettars Züge weicher geworden, als ob er etwas Bedeutsames erlebt hätte. Der hochgewachsene Algarier sprach weiter. »Letztendlich wirst du doch etwas gegen ’Zakath unternehmen müssen«, sagte er. »Ich nehme nicht an, daß du ihn in diesem Teil der Welt herumlaufen haben möchtest.«
    »Wieso ich?« fragte Garion, ohne zu überlegen.
    »Du bist Großkönig des Westens, erinnerst du dich?«
    Wieder wachte Garion auf. Früher oder später würde er sich um ’Zakath kümmern müssen, das stand völlig außer Frage. Vielleicht hatte er nach der Hochzeit Gelegenheit, die Sache zu überlegen. Dieser Gedanke ließ ihn jedoch innehalten.
    Seltsamerweise hatte er keinerlei Vorstellung von dem, was ihn nach der Hochzeit erwartete. Sie stand vor ihm wie eine schwere Tür, die zu einem Ort führt, an dem er noch nie gewesen war. ’Zakath würde warten müssen. Zuerst mußte Garion die Hochzeit überstehen.
    Halb schlafend, zwischen Träumen und Erinnerungen, durchlebte Garion noch einmal eine typische Auseinandersetzung mit Ihrer Kaiserlichen Hoheit.
    »Das ist doch albern, Ce’Nedra«, protestierte er. »Ich werde mit niemandem kämpfen, wozu soll ich also mein Schwert schwingen?«
    »Sie haben ein Recht, dich zu sehen,

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