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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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in zorniges Gemurmel, als die rollenden Schlitten, von algarischen Pferden gezogen, mühelos zur Klippe rollten, vorbei an Männern, die alle Kraft aufboten, um ihre Schiffe auch nur zentimeterweise vorwärtszubringen. Um die Wirkung zu vervollkommnen, befahlen Greldik und Barak ihren Männern, müßig an Deck zu sitzen und Bier zu trinken oder zu spielen.
    König Anheg starrte seinen unverschämt grinsenden Vetter an, als das große Schiff an ihm vorüberrollte. Er war zutiefst beleidigt. »Das geht zu weit«, explodierte er, riß sich seine verbeulte Krone vom Kopf und warf sie zu Boden.
    König Rhodar machte ein völlig unbewegtes Gesicht. »Ich bin der erste, der zugesteht, daß es bestimmt nicht so gut ist, wie die Schiffe per Hand zu ziehen, Anheg. Sicher gibt es ganz einleuchtende philosophische Gründe für das ganze Schwitzen, Stöhnen und Fluchen, aber so geht es einfach schneller, findest du nicht auch? Wir sollten es wirklich auch so machen.«
    »Es ist unnatürlich«, grollte Anheg, den Blick immer noch auf die beiden Schiffe geheftet, die schon einige hundert Meter zurückgelegt hatten.
    Rhodar zuckte die Achseln. »Beim ersten Versuch wirkt alles unnatürlich.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, sagte Anheg finster.
    »Aber ich würde nicht zu lange nachdenken«, riet Rhodar ihm. »Deine Beliebtheit als König sinkt mit jeder Meile rapide – und Barak gehört zu den Leuten, die dieses Ding auf dem ganzen Weg zur Klippe vor deinen Seeleuten hin- und herziehen würden.«
    »Das würde er wirklich tun, nicht wahr?«
    »Ich glaube, darauf kannst du dich verlassen.«
    König Anheg seufzte bitterlich. »Schaff diesen unselig schlauen sendarischen Schmied her«, befahl er einem seiner Männer verdrießlich. »Bringen wir es hinter uns.«
    Später an jenem Tag versammelten sich die Führer der Armee wieder zu einer Strategiebesprechung im Hauptzelt. »Unser größtes Problem besteht jetzt darin, die Größe unserer Streitmacht geheimzuhalten«, erklärte König Rhodar. »Anstatt alle auf einmal zum Kliff marschieren zu lassen, ist es vielleicht besser, die Truppen in kleinen Einheiten dorthin zuschicken und sie sofort zu den Festungen hinaufklettern zu lassen.«
    »Wird ein solches Vorgehen unser Fortkommen nicht ziemlich verzögern?« fragte König Korodullin.
    »Nicht besonders«, antwortete Rhodar. »Wir lassen deine Ritter und Cho-Hags Clans zuerst hinauf, so daß ihr anfangen könnt, Städte und Felder niederzubrennen. Dann haben die Thulls etwas zum Nachdenken, ohne sich den Kopf darüber zerbrechen zu müssen, wie viele Infanterieregimenter wir wohl haben. Wir wollen nicht, daß sie anfangen zu zählen.«
    »Könnten wir nicht falsche Lagerfeuer und so weiter machen, damit es so aussieht, als hätten wir mehr Männer?« schlug Lelldorin lebhaft vor.
    »Der Sinn der Sache besteht darin, unsere Armee kleiner erscheinen zu lassen, als sie ist, nicht größer«, erklärte Brand mit seiner tiefen Stimme sanft. »Wir wollen Taur Urgas und ’Zakath nicht so beunruhigen, daß sie ihre Armeen einsetzen. Wenn wir es nur mit König Gethells Thulls zu tun haben, wird es ein leichtes Spiel. Aber falls die Murgos und die Malloreaner eingreifen, stehen wir vor einem ernsten Kampf.«
    »Und das ist es, was wir unbedingt vermeiden wollen«, setzte König Rhodar hinzu.
    »Oh«, machte Lelldorin verlegen. »Daran hatte ich nicht gedacht.« Er wurde rot.
    »Lelldorin«, sagte Ce’Nedra, in der Hoffnung, seine Verlegenheit überspielen zu helfen, »ich würde gerne ausgehen und den Truppen einen Besuch abstatten. Würdest du mich begleiten?«
    »Selbstverständlich, Eure Majestät«, sagte der junge Asturier aufspringend.
    »Keine schlechte Idee«, stimmte Rhodar zu. »Mach ihnen ein bißchen Mut, Ce’Nedra. Sie haben einen weiten Weg hinter sich, und ihre gute Stimmung wird allmählich nachlassen.«
    Lelldorins Vetter Torasin, wie immer in schwarze Hose und Weste gekleidet, stand ebenfalls auf. »Ich komme mit, wenn ich darf«, sagte er. Er grinste König Korodullin frech an.
    »Asturier sind gute Ränkeschmiede, aber schlechte Strategen, ich werde also wohl nicht viel zu dem Gespräch beitragen können.«
    Der König von Arendien lächelte über die Bemerkung des jungen Mannes. »Ihr seid keck, Jung-Torasin, aber mich dünkt, Ihr seid kein so erbitterter Gegner der Krone Arendiens, wie Ihr vorgebt.«
    Torasin verbeugte sich übertrieben, immer noch grinsend. Als sie draußen waren, wandte er sich an Lelldorin. »Ich

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