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Duell der Zauberer

Duell der Zauberer

Titel: Duell der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihrer Sorge an Polgara.
    »So wichtig ist das alles nicht, Liebes«, versicherte Polgara ihr, während sie Botschaft den Hals wusch. »Die kommende Schlacht macht sie etwas nervös, das ist alles.«
    »Aber es sind doch Männer«, protestierte Ce’Nedra, »geübte Krieger.«
    »Was hat das damit zu tun?« fragte Polgara und griff nach einem Handtuch.
    Darauf hatte die Prinzessin keine Antwort.
    Der Transport der Schiffe über die Stromschnellen verlief reibungslos, und am späten Nachmittag wurden sie unterhalb des tosenden, weißschäumenden Wassers wieder in den Fluß geschoben. Ce’Nedra fühlte sich inzwischen regelrecht krank von der fast unerträglichen Anspannung. All die Monate, in denen sie ihre Armee zusammengestellt und mit ihr nach Osten gezogen war, sollten jetzt ihrem Höhepunkt entgegengehen. In zwei Tagen würden sie gegen die Mauern Thull Mardus anstürmen. War es der rechte Zeitpunkt? War es wirklich notwendig? Konnten sie die Stadt nicht einfach umgehen und die Schlacht damit ganz vermeiden? Obwohl die alornischen Könige ihr versichert hatten, daß die Stadt eingenommen werden mußte, wuchsen Ce’Nedras Zweifel mit jeder zurückgelegten Meile. Und wenn es nun ein Fehler war? Die Prinzessin grübelte und sorgte sich und grübelte immer mehr, während sie am Bug von Baraks Schiff stand und auf den breiten Fluß hinausblickte, der sich durch das thullische Grasland schlängelte.
    Schließlich, am Abend des zweiten Tages nach den Stromschnellen, kam Hettar angaloppiert und zügelte sein Pferd am nördlichen Ufer des Flusses. Er winkte, und Barak schwang das Steuer herum, so daß das Schiff näher ans Ufer trieb.
    »Die Stadt ist noch etwa sechs Meilen entfernt«, rief der hochgewachsene Algarier herüber. »Wenn ihr noch näher kommt, können sie euch schon von den Mauern aus sehen.«
    »Dann sind wir nah genug«, entschied Rhodar. »Laßt die Schiffe vor Anker gehen. Wir warten hier, bis es dunkel ist.«
    Barak nickte und gab einem wartenden Seemann rasch ein Zeichen. Der Mann hob einen langen Stab, an dessen Spitze eine leuchtendrote Flagge befestigt war, und die Flotte hinter ihnen wurde als Antwort auf dieses Signal langsamer. Die Winden knirschten, als die Anker fielen, dann schaukelten die Schiffe träge in der Strömung.
    »Es gefällt mir trotzdem nicht«, grollte Anheg mürrisch. »Im Dunkeln kann zuviel passieren.«
    »Wir haben es schon so oft durchgesprochen, Anheg«, sagte Rhodar. »Wir waren uns alle einig, daß dies der beste Plan ist.«
    »Es ist noch nie versucht worden«, wandte Anheg ein.
    »Das ist doch der springende Punkt, nicht wahr?« sagte Varana. »Die Bewohner der Stadt werden es nicht erwarten.«
    »Bist du sicher, daß deine Leute sehen können, wohin sie gehen?« wollte Anheg von Relg wissen.
    Der Eiferer nickte. Er trug sein enganliegendes Hemd aus Stahlplättchen und prüfte sorgfältig die Klinge seines gekrümmten Messers. »Was für dich Dunkelheit ist, ist für uns normales Licht.«
    Anheg sah finster in den roten Abendhimmel hinauf. »Ich hasse es, wenn ich der erste sein muß, der etwas ausprobiert«, verkündete er.
    Sie warteten, bis sich der Abend über die Ebene gesenkt hatte. In den Dickichten am Fluß zwitscherten Vögel schläfrig, und die Frösche begannen ihr abendliches Konzert. Langsam bezogen die berittenen Einheiten Stellung entlang des Flusses. Die mimbratischen Ritter auf ihren großen Schlachtrössern stellten sich in Reihen auf, und hinter ihnen dehnten sich die Scharen der Algarier wie ein dunkles Meer. Am Südufer führten Cho-Hag und Korodullin das Kommando, der Norden stand unter der Leitung von Hettar und Mandorallen.
    Allmählich wurde es dunkler.
    Ein junger mimbratischer Ritter, der bei dem Angriff auf die Murgos verletzt worden war, lehnte an der Reling und spähte angestrengt in die Dämmerung. Der Ritter hatte dunkles, lockiges Haar und die zarte Blässe eines jungen Mädchens. Seine Schultern waren breit, der Nacken kräftig, und in seinen Augen lag eine offene Unschuld. Er machte jedoch einen niedergeschlagenen Eindruck.
    Die Warterei war unerträglich geworden, und Ce’Nedra mußte einfach mit jemandem sprechen. Sie lehnte sich neben dem jungen Mann an die Reling. »Warum so traurig, Herr Ritter?« fragte sie leise.
    »Weil es mir wegen dieser unbedeutenden Verletzung verwehrt ist, an dem Abenteuer dieser Nacht teilzunehmen, Eure Majestät«, erwiderte er, auf seinen geschienten Arm deutend.
    Weder ihre Gegenwart noch die

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